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Regulierungsverhalten im Fokus

Was die Woche bringt: An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Generali, Talanx, MLP, Baloise, Wüstenrot & Württembergische und Forsa-Studie des Deutschen Anwaltvereins zum Regulierungsverhalten der Versicherer.

Herbert Fromme

Neustart bei Talanx Deutschland

Herbert Frommes Kolumne: Seit Mai ist Jan Wicke beim Talanx-Konzern verantwortlich für das Privat- und Gewerbekundengeschäft in Deutschland. Jetzt baut er die Führung rigoros um. Es ist höchste Zeit – der in den Segmenten Industrie- und Rückversicherung erfolgreiche Konzern verspielt zurzeit bei Privatkunden und Vermittlern viel Kredit. Eine Lektion, wie man Integration und Umbau nicht macht.

Policenmodell: EuGH-Präzedenzfall ist keiner mehr

Ein Allianz-Kunde hatte ein Grundsatzurteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) und später des Bundesgerichtshofs erwirkt, nach dem Verträge nach dem Policenmodell unter bestimmten Bedingungen auch nach Jahren noch rückabgewickelt werden dürfen. Ihm selbst bleibt dieses Recht nun verwehrt. Dem Oberlandesgericht Stuttgart fiel auf: Der Mann, der sich auf Unwissenheit der Widerspruchsfrist berief, war selbst Versicherungsvertreter.

Allianz umschmeichelt den Kapitalmarkt

Der Allianz-Konzern ändert seine Dividendenpolitik. Statt bislang 40 Prozent will er künftig 50 Prozent der Gewinne an die Aktionäre ausschütten. Außerdem sollen die Dividenden nie sinken, solange das Unternehmen nicht in Schwierigkeiten ist. Der Konzern meldet beeindruckende Gewinnzahlen für die ersten neun Monate. In Deutschland liegt der Marktanteil im Neugeschäft Leben jetzt bei über 30 Prozent.

Swiss Re verdient mehr als erwartet

Der Rückversicherer Swiss Re hat im dritten Quartal 2014 einen höheren Gewinn eingefahren als Analysten erwartet hatten. Im Schussquartal wird aber der Verkauf von Aurora National Life das Ergebnis belasten. Swiss Re hofft auf ein Ende des Preisverfalls in der Rückversicherung.

Munich Re baut sich Wachstumsstory

Die weltweite Nachfrage nach Versicherungs- und Rückversicherungsschutz wird schon bald das Angebot weit übertreffen. Das glaubt Munich Re-Finanzchef Jörg Schneider. Während die Branche aktuell mit Überkapazitäten und sinkenden Margen zu tun hat, gibt Schneider so den Aktionären Hoffnung. Der Konzern verdiente trotz Preisdruck in den ersten neun Monaten gut, verdankt das aber teilweise der niedrigen Katastrophenfrequenz.

Talanx Deutschland trennt sich von Vorständen

Bei der Talanx Deutschland scheiden Anfang kommenden Jahres die drei Manager Jörn Stapelfeld, Markus Drews und Gerhard Frieg aus dem Vorstand aus. Ob und mit wem die Posten neu besetzt werden, will der Versicherer im Moment nicht sagen. Stapelfeld bleibt allerdings im Konzern, er konzentriert sich künftig auf die Aufgabe als Vorstandsvorsitzender der Talanx Systeme.

Experten werfen BaFin Untätigkeit vor

Der oberste Versicherungsaufseher Felix Hufeld musste sich im Finanzausschuss des Bundestags kritischen Fragen zur Rolle der BaFin bei der Aufdeckung und Aufklärung von Missständen in der Versicherungswirtschaft stellen. In der Vergangenheit seien Schieflagen regelmäßig von anderen Behörden als der BaFin entdeckt worden, behaupten Kritiker.

S&P sorgt sich um Skandale bei DAS UK

Die Ratingagentur Standard & Poor’s hat die Bewertung „A“ der britischen DAS Legal Expenses Insurance auf Beobachtungsstatus mit negativem Ausblick gesetzt („Watch Negative“). Damit reagiert S&P auf mögliche Aufsichtsdefizite, die durch die Freistellung des Unternehmenschefs Paul Asplin ans Licht kamen. Der britische Versicherer gehört zu Ergo und damit Munich Re. Die deutschen Eigner haben auf die Probleme in Bristol reagiert und im Verwaltungsrat drei Manager ausgetauscht, Ergo-Vorstand Jochen Messemer ist jetzt Vorsitzender.

Deckt die Versicherungswirtschaft den Basisbedarf?

Meinung am Mittwoch: Verbraucher sollen künftig einen Rechtsanspruch auf ein Bankkonto als notwendiges Basisprodukt haben. Auch im Versicherungsbereich gibt es eine Nachfrage nach solchen Produkten, die Grundbedürfnisse der Verbraucher decken. Liefert der Markt hier keine adäquaten Antworten, wird eine Regulierung unumgänglich.

Enkeltrick gegen die Konzerne

Angebliche Unternehmenschefs rufen bei Tochtergesellschaften im Ausland an und organisieren Überweisungen im sechs- und siebenstelligen Bereich. Das Phänomen „Fake President“ hat in den vergangenen zwei Jahren stark zugenommen. Nicht alle Versicherer sind der Ansicht, dass sie alle Schäden zahlen müssen.

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