Die Bundestagsabgeordnete Sarah Vollath (Die Linke) fordert angesichts der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage zur Altersarmut einen Kurswechsel in der Rentenpolitik. Der durchschnittliche Gesamtrentenzahlbetrag 2024 lag demnach unter der aktuellen Armutsgefährdungsschwelle von 1.378 Euro. Wie sich die geplante Aktivrente für Beschäftigte im Rentenalter auf die Altersarmut auswirken könnte, kann die Regierung nicht sagen. Die Linke fordert eine Mindestrente und eine Anhebung des Rentenniveaus.
Allgemein
HDI Global: Neuer Head of Engineering Underwriting
HDI Global hat Bob van Alphen zum Head of Engineering Underwriting ernannt. Ab dem 15. September leitet er bei dem Industrieversicherer eines der beiden nach Regionen gegliederten Teams, die für das weltweite Engineering Underwriting verantwortlich sind. Van Alphen kommt von Everest und war davor etliche Jahre bei Allianz Global Corporate & Specialty tätig. Personelle Neuigkeiten gibt es auch bei Volkswagen Financial Services, dem Assekuradeur Dual Europe sowie bei Willis und dem Abwickler Compre.
Wochenspot: Von China zum Vermittler
Wochenspot – der Podcast Regelmäßig gibt es den Versicherungsmonitor auch zum Hören. In dieser Ausgabe des Wochenspots sprechen die Redakteurinnen Katrin Berkenkopf (rechts) und Nina Nöthling über chinesische Versicherer, die plötzlich von Klimaschützern gelobt werden, über den Energiebedarf von künstlicher Intelligenz (KI) und die KI-Skepsis deutscher Vermittler. Diesen Podcast können Sie auch frei auf den gängigen Plattformen hören: Spotify, Apple Podcasts und Amazon Music.
Zurich wirbt um Verständnis für Risikofragen
Ellenlange Fragebögen, Bürokratie, reduzierte Kapazitäten und höhere Selbstbehalte – über diese Themen streiten Versicherer und ihre Kunden regelmäßig. Sierra Signorelli, Vorstandsvorsitzende des Industrieversicherers Zurich Commercial Insurance, warb für dieses Verhalten in ihrer Keynote-Ansprache auf dem Symposium des Gesamtverbands der versicherungsnehmenden Wirtschaft (GVNW) in München um Verständnis. Versicherer müssten eine Balance zwischen ihrem Risikoappetit und dem Anspruch finden, für Kunden ein verlässlicher Partner zu sein.
Das größte Risiko in der Schifffahrt sind Brände
Brände verursachen in der Schifffahrt die teuersten Schäden. Allein im ersten Halbjahr 2025 führten vier Brände zu Verlusten von über 80 Mio. Dollar (68,4 Mio. Euro). Das übertrifft den Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre deutlich, wie der Halbjahresbericht des Versichererverbands Cefor zeigt. Häufige Brandursache ist gefährliche Fracht. Doch auch das Alter der Schiffe spielt eine Rolle.
GVNW: GDV-Klausel zu PFAS ist rechtswidrig
Die vom Versichererverband GDV im April vorgestellte Musterklausel für den Umgang mit PFAS-Risiken ist nach Ansicht des Gesamtverbands der versicherungsnehmenden Wirtschaft (GVNW) rechtswidrig. Das habe ein vom GVNW beauftragtes Rechtsgutachten ergeben, sagte GVNW-Chef Patrick Fiedler bei der Eröffnung des diesjährigen Industrieversicherungs-Symposiums des Verbands. Über den Umgang mit den sogenannten Ewigkeitschemikalien wird seit einiger Zeit in der Industrieversicherung intensiv diskutiert.
Vermittler bleiben skeptisch bei KI
Versicherungsvermittler in Deutschland konnten ihren Gewinn in den vergangenen beiden Jahren deutlich steigern, allerdings drohen einigen die Kosten davonzulaufen. Das ist ein Ergebnis der neuen Strukturanalyse, die die FH Dortmund im Auftrag des Vermittlerverbandes BVK erstellt hat. In künstliche Intelligenz (KI) als Mittel der Effizienzsteigerung setzen dabei nicht allzu viele ihre Hoffnung: 43 Prozent der Teilnehmer an der aktuellen Umfrage wollen KI nicht einsetzen.
Regulatorik treibt Nachhaltigkeitsanstrengungen
Die Regulatorik ist der Haupttreiber für die aktuellen Bemühungen der Versicherer in Sachen Nachhaltigkeit, in Zukunft verschiebt sich der Fokus aber zunehmend auf Themen wie das Management von Risiken. Das ist ein Ergebnis einer Befragung von 35 deutschen und österreichischen Anbietern. Sie sind mehrheitlich zuversichtlich, dass sie die Herausforderungen in dem Bereich stemmen werden. Und: Net-Zero-Ziele sind im Underwriting derzeit eher die Ausnahme.
Preise: Entspannung, aber nicht überall
Die Preise in der Industrieversicherung entwickeln sich zugunsten der versicherungsnehmenden Wirtschaft, beobachten Experten. Allerdings müssen Segmente und Branchen differenziert betrachtet werden. Während die Prämien in der industriellen Sachversicherung stagnieren, steigen die Preise in der Haftpflichtversicherung, insbesondere in den USA. Problematisch bleibt die Kfz-Flottenversicherung, während die D&O-Sparte trotz zunehmender Firmenpleiten starke Preisrückgänge verzeichnet. Besonders viel Bewegung ist in der Cyberversicherung.
Der Maklerberater Marshberry wird verkauft
Das Unternehmen hat in seiner 44-jährigen Geschichte mehr als 1.000 Transaktionen im Bereich Makler und Vermittler begleitet, jetzt ist das Beratungshaus Marshberry selbst verkauft worden. Die Firma aus Woodmere in Ohio wird von der Beratungsfirma für Investmentbanken Lincoln International aus Chicago übernommen, die weltweit 1.000 Mitarbeitende hat. Marshberry ist seit 2019 auch in Europa vertreten.
Regierung liebäugelt mit GKV-Zusatztarifen
Die Bundesregierung erwägt, in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) langfristig verschiedene Tarife zu ermöglichen. Die Kassen könnten dann einen Basis-Tarif anbieten und verschiedene Extra-Tarife, die zusätzlich kosten würden. Die privaten Krankenversicherer lehnen den Vorstoß vehement ab, die Kassenärztliche Bundesvereinigung findet ihn gut. Vor einigen Jahren war die AOK Rheinland/Hamburg schon einmal mit Zusatztarifen auf den Markt gegangen – sie waren ihr aber höchstrichterlich verboten worden.
Provinzial vollzieht ÖRAG-Übernahme
Die Provinzial übernimmt die Mehrheit an dem öffentlichen Rechtsschutzversicherer ÖRAG. Nachdem die Deutsche Rück und die VöV Rück ihre Anteile an den Konzern und weitere Aktionäre verkauft haben, hält die Provinzial 55,6 Prozent. Der Versicherungsmonitor hatte bereits im August über das Vorhaben berichtet. Die Öffentlichen wollen so Kosten einsparen und eine stringentere Führung des Unternehmens etablieren, wie es in Expertenkreisen heißt.











