Allgemein
Amazon weitet Gesundheitsservice aus
Gerade in der Corona-Krise hat die Beliebtheit von Fernbehandlungen zugelegt. Der Tech-Gigant Amazon will deshalb sein Telemedizinangebot ausweiten. Statt nur die eigenen Mitarbeiter in Seattle sollen künftig alle Amazon-Angestellten in den USA sowie andere Unternehmen den Service nutzen können. Es ist ein weiterer Versuch des Konzerns, in den Gesundheitssektor vorzudringen, nachdem der geplante Versicherer Haven gescheitert ist. Analysten glauben allerdings, dass Amazon schon zu spät dran sein könnte.
Thimann im Rennen um Eiopa-Spitze
Leute – Aktuelle Personalien Christian Thimann (Bild), Deutschlandchef des Abwicklers Athora, ist einer der drei Kandidaten, die es bei der Ernennung eines neuen Chefs der europäischen Versicherungsaufsicht Eiopa in die engere Auswahl geschafft haben. Seine Konkurrenten sind Petra Hielkema, Direktorin bei der niederländischen Versicherungsaufsicht, und Paolo Cadoni, Abteilungsleiter bei der britischen Finanzaufsicht PRA. Außerdem: Der Rückversicherer Munich Re bekommt im September mit Anne-Sylvie Catherin, derzeit Generaldirektorin für Personalwesen bei der EZB, eine neue Personalchefin. Und: Die Allianz Versicherung regelt die Verantwortung für das Ressort Automotive neu.
Rechnungszins soll auf 0,25 Prozent fallen
Lange war die Forderung von Versicherungsmathematikern nach einer Absenkung des Höchstrechnungszinses ohne Widerhall geblieben, jetzt steht der Schritt offenbar doch an. Nach Medienberichten plant das Bundesfinanzministerium eine Absenkung von 0,9 Prozent auf 0,25 Prozent ab 2022. Der Verordnungsentwurf soll in den nächsten Tagen an die anderen Ministerien und an Verbände gehen. Mit dem Schritt sollte auch die Beitragsgarantie unter Riester gelockert werden, fordert Jörg Asmussen vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft.
Greensill: Schweizer Bank zeigt mit Finger auf Marsh
Es wird scharf geschossen im Fall des implodierenden Finanzkonzerns Greensill. Die am Geschäftsmodell der Australier beteiligte Bank Credit Suisse will im Oktober vergangenen Jahres noch keine Hinweise darauf gesehen haben, dass der Versicherungsschutz für das Kreditausfallrisiko nicht verlängert wird. Aus Sicht des Geldhauses hätte Greensills Versicherungsmakler Marsh es warnen müssen. Die Bank steht stark unter Druck. Von Greensill im Stich gelassene Anleger könnten sie auf Schadenersatz verklagen, das könnte sehr teuer für die Schweizer werden.
Roland Rechtsschutz verzeichnet Gewinnrückgang
Die Roland Rechtsschutz ist zufrieden mit dem Verlauf des vergangenen Geschäftsjahres. Den leichten Gewinnrückgang von 9,4 Mio. Euro auf 9,1 Mio. Euro lächelt die Führung der Kölner Gesellschaft mit gestiegenen Bruttobeitragseinnahmen weg. Die Krisen-Zeit habe sich als „Rechtsschutz-Zeit“ erwiesen, in der die Nachfrage nach rechtlicher Absicherung deutlich zugenommen habe, betont Vorstandschef Rainer Brune. Für das laufende Jahr rechnet der Rechtsschutzversicherer mit steigenden Ausgaben.
Grüne wollen Provisionen abschaffen
Die Grünen wollen den Provisionsvertrieb durch die Honorarberatung ersetzen und die Riester-Rente zugunsten eines staatlich verwalteten Bürgerfonds abschaffen. Das zeigt das vorläufige Programm zur Bundestagswahl, das Mitte Juni beschlossen werden soll. Die gesetzliche Rentenversicherung soll stabilisiert und schrittweise auf alle Bürger ausgedehnt werden. In der Kranken- und Pflegeversicherung soll es ebenfalls eine Bürgerversicherung geben.
Nachfolge an BaFin-Spitze steht fest
Leute – Aktuelle Personalien Mark Branson (Bild) soll nach dem Willen von Bundesfinanzminister Olaf Scholz neuer Chefaufseher bei der Finanzaufsicht BaFin werden. Der 51-jährige Branson leitet derzeit noch die Schweizer Aufsichtsbehörde Finma und soll den neuen Job Mitte des Jahres antreten. Vorgänger Felix Hufeld musste im Zuge des Wirecard-Skandals gehen. Außerdem: Carolin Gabor, einst Chefin des eingestellten Vergleichsportals Joonko, hat einen neuen Job, und auch bei der Bayerischen rückt eine Frau ins höhere Management auf.
Umfrage: Kunden kündigen schneller
Die Pandemie verändert die Bedürfnisse und Erwartungen der Versicherungskunden drastisch und nachhaltig, zeigt eine Umfrage des Marktforschungsunternehmens Infas Quo. Die Toleranz für unpassende Angebote sinkt. Zugleich steigt die Bereitschaft der Menschen, unpassende Verträge zu kündigen und den Anbieter zu wechseln. Wer als Versicherer jetzt nicht mit Fairness und exzellentem Service punktet, muss harte Konsequenzen fürchten.
Neues Haftungsrisiko durch Lieferkettengesetz
Legal Eye – Die Rechtskolumne Das geplante Sorgfaltspflichtengesetz, auch Lieferkettengesetz genannt, weitet die Verantwortlichkeit von Unternehmen und damit auch die Gefahr von Haftungsfällen immens aus. Firmen sollen für die Verletzung von Menschenrechten innerhalb ihrer Lieferkette verantwortlich gemacht werden können. Kommt das Gesetz, müssen sie künftig nicht nur vor ihrer eigenen Haustür kehren. Verstoßen sie gegen die Lieferketten-Sorgfaltspflichten, drohen Bußgelder und ein zeitlich begrenzter Ausschluss von öffentlichen Aufträgen. Die Herausforderung für Managerinnen und Manager wird darin bestehen, die im Gesetzentwurf eher vage formulierten Organisations- und Veröffentlichungspflichten richtig umzusetzen.








