Exklusiv Der US-Assekuradeur Resilience ist gerade auf dem deutschen Cybermarkt gestartet und hat den „gehobenen Mittelstand“ im Blick. Mit Kampfpreisen will er dort keine Marktanteile gewinnen, versichert Länderchef Thorsten Mairhofer im Interview, aber um Geld geht es dennoch in erster Linie. Denn bei der Analyse von Cybergefahren fokussiert sich Resilience vor allem auf die finanzielle Perspektive. So ließen sich verantwortliche Führungskräfte und Vorstände eher überzeugen.
Industrieversicherung
Versicherer klagen wegen gesunkenen Autofrachters
Vor dem Landgericht Braunschweig hat am Mittwoch der Prozess um den gesunkenen Autofrachter „Felicity Ace“ begonnen. Die Seekaskoversicherer sowie der Eigentümer und die Reederei des Schiffs haben ein Zivilverfahren gegen zwei Unternehmen der Volkswagen-Gruppe, darunter Porsche, angestrengt und wollen Schadenersatz. Es soll um einen dreistelligen Millionenschaden gehen, so das Gericht. Auch ein großer deutscher Versicherer ist beteiligt.
PSV will mehr Einfluss bei Insolvenzverfahren
Der Pensions-Sicherungs-Verein (PSV) ist davon genervt, dass er bei Insolvenzverfahren nicht ausreichend Gehör gegenüber Gerichten, Insolvenzverwaltern und anderen Gläubigern findet. Das will er ändern und plant eine entsprechende Informationskampagne. Das teilte der Verein anlässlich seiner Mitgliederversammlung mit. Für 2025 geht er von einem Beitragssatz von 1,9 Promille aus, auch weil die Zahl der Insolvenzen deutlich angestiegen ist.
Allianz Commercial startet Klimarisiko-Plattform
Welchen Risiken ist ein Unternehmensstandort aktuell ausgesetzt und wie verändert sich die Risikosituation? An welchen Orten wären künftige Betriebsstätten in welchem Umfang von Hitze, Überschwemmung, Hagel und Sturm bedroht? Und wie sieht es mit den daraus resultierenden Schadenhöhen aus? Um Unternehmen bei diesen Fragen zu unterstützen, hat der Industrieversicherer Allianz Commercial eine datengestützte Plattform zur Analyse und Bewertung von Klimarisiken entwickelt.
Howden Deutschland bedient sich bei Marsh
Leute – Aktuelle Personalien Der Makler Howden Deutschland hat den Geschäftsbereich „Affinity“ gegründet und dafür ein junges Trio vom Konkurrenten Marsh abgeworben. Leiter des neuen Bereichs wird Darren Randles (Bild). Außerdem: Die neue Vorstandskonstellation der Signal Iduna steht, und Tibor von Jankó gibt die operative Führung beim Hanseatic Broking Center ab. Personelle Veränderungen gibt es auch bei der Bayerischen, Sompo, Hannover Rück, HDI Global und Vienna Insurance Group.
Ökonomen: Trump gefährdet die Finanzstabilität
Die US-Politik vermittelt immer mehr den Eindruck, dass es keine transatlantischen Verbündeten mehr gibt, sondern nur noch Geschäftspartner, mit denen Deals abgeschlossen werden. Diese Haltung führt zu einem wachsenden Vertrauensverlust in das Land und bedroht die Finanzstabilität. Davor warnte der Chefvolkswirt der Munich Re Michael Menhart bei einer Online-Veranstaltung des Gesamtverbands der Versicherer. Die Diskussionsteilnehmer waren sich darin einig, dass Europa dringend strategisch unabhängig von den USA werden muss. Für dafür nötige Investitionen stehen die Versicherer bereit.
Warum die SV für einen Cat Bond nach Japan reiste
Exklusiv Im Mai hat sich mit der SV Sparkassenversicherung ein weiterer Regionalversicherer an eine Katastrophenanleihe herangewagt. Die Besonderheit: Die SV hat den Cat Bond gemeinsam mit dem japanischen Versicherer Zenkyoren aufgelegt. Wie die beiden Partner zusammengefunden haben und welche Vorteile eine gemeinsame Anleihe bietet, erklären SV-Finanzchef Roland Oppermann und Daniel Piennack-Sorge, Managing Director beim Makler Guy Carpenter, im Interview. Ein weiterer Bond könnte folgen, falls die Pflichtversicherung für Elementarschäden kommt.
Cyberversicherer Miris erhöht Kapazität
Exklusiv Die Gründung des Cyber-Gegenseitigkeitsversicherers Miris durch Industriegrößen wie Airbus, BASF, Michelin und Solvay hatte 2022 für Aufsehen gesorgt. Danach ist es still um die Gesellschaft mit Sitz in Brüssel geworden. Ein Blick in den SFCR-Bericht zeigt: Bei Miris ist einiges passiert. Der Versicherer hat Ende vergangenen Jahres seine Kapazitäten von 25 auf 30 Mio. Euro erhöht und ein neues Managementteam angeheuert, das die Expansion vorantreiben soll.
BaFin-Denkzettel für Leitermann
Exklusiv Ulrich Leitermann, bis Ende Juni Vorstandschef der Signal Iduna, wird erst zum 1. Januar 2026 und damit sechs Monate später als geplant Aufsichtsratsvorsitzender. Die Verzögerung entspringt einem persönlichen Wunsch Leitermanns, erklärte das Unternehmen. Nach Informationen des Versicherungsmonitors soll es sich allerdings auch um einen Denkzettel der BaFin für die Signal Iduna handeln. Personelle Neuigkeiten gibt es auch bei König & Reeker, der Württembergischen Gemeinde-Versicherung, der HUK-Coburg, bei Allianz Commercial, HDI Global und Global Finanz.
GDV fordert sicherere Lkw-Parkplätze
Die deutschen Transportversicherer setzen sich für einen Ausbau gesicherter Lkw-Parkplätze entlang der wichtigsten europäischen Fernstraßen ein. Jeder dritte Frachtdiebstahl ereignet sich nach einer aktuellen Studie während des Parkens, der jährliche Gesamtschaden lag zuletzt bei rund 2,2 Mrd. Euro. Zumindest für besonders diebstahlgefährdete Transporte müssen ausreichend sichere Parkplätze geschaffen werden, fordert der Versichererverband GDV.
Aon: M&A-Schäden erreichen Rekordniveau
Die Absicherung von Unternehmensverkäufen mit speziellen Versicherungen führt für die Versicherer zu immer mehr Schäden. Das vergangene Jahr war weltweit das bislang teuerste für die Anbieter von sogenannten M&A-Policen, so ein aktueller Bericht des Großmaklers Aon. In der EMEA-Region haben die Versicherer 2024 insgesamt 70,9 Mio. Euro für Schäden gezahlt, das waren 35 Prozent aller bislang dort überhaupt geleisteten Schadenzahlungen. Eine Preiswende in der Sparte zeichnet sich laut Aon bislang dennoch nicht ab.
Naher Osten: Rückversicherer wirken als Puffer
Die Ratingagentur DBRS Morningstar sieht durch eine mögliche Eskalation des Konflikts zwischen Israel und dem Iran große Herausforderungen auf die Versicherungsbranche zukommen. Sie beträfen alle Sparten des Schaden- und Unfallversicherungsgeschäfts und alle Kapitalanlageklassen. DBRS sieht diejenigen Unternehmen im Vorteil, die auf robuste Rückversicherer, konservative Anlagen und proaktives Risikomanagement setzen.
Sompo: „Wir wachsen sehr zufriedenstellend“
Exklusiv Der Industrieversicherer Sompo, eine Tochter des japanischen Versicherers Sompo Holdings, setzt auf Wachstum in Kontinentaleuropa und hat auch große Pläne für Deutschland. Seit September 2023 ist der frühere Gothaer- und HDI-Manager Malte Dittmann Länderchef für Deutschland und Österreich. Im Interview mit dem Versicherungsmonitor spricht er über die Strategie des Versicherers hierzulande, die Lage in der Industrieversicherung und die Unterschiede zwischen deutschen und japanischen Kunden.












