Wird über das Thema Digitalisierung gesprochen, kommt man kaum umhin, auch den erwarteten Arbeitsplatzabbau anzusprechen. Das war die Grundlage für Idee von Ewa. Das Start-up der Gründer Malte Säger, Marcel Brassat und Angelo Buscemi will eine private Arbeitslosenversicherung auf den Markt bringen. Auslöser für den Versicherungsfall ist jede betriebsbedingte Kündigung. Die Police verhindert, dass der Kunde nach der Phase mit Arbeitslosengeld I in Hartz IV abrutscht. Zur Versicherungsleistung sollen neben dem „Grundeinkommen“ auch Weiterbildungs- und Umschulungskurse gehören, um die Betroffenen für die neuen digitalen Herausforderungen fit zu machen.
Insurtech
My Pension erweitert Geschäftsführung
Leute – Aktuelle Personalien Das Frankfurter Start-up My Pension hat Thomas Bahr (Bild) in die Geschäftsleitung geholt. My Pension bietet eine digitale Rentenversicherung auf Grundlage eines ETF-Portfolios. Bahr verantwortet bei dem Unternehmen die Marktpräsenz und die Kundenbindung. Bei der Swiss Life Deutschland-Tochter Proventus übernimmt Klaus Westram den Vorstandsposten von Dirk Benz, der zu Bonnfinanz wechselt. Der Spezialist für Auslandsversicherungen BDAE hat mit dem 32-jährigen Philipp Belau einen neuen jungen Geschäftsführer, und Munich Re hat einen neuen Chef für die Region China.
Versicherer und Makler meiden Insurtechs
Schlappe für die Insurtechs: Viele Versicherer und Makler sehen nur wenig Nutzen in der strategischen Zusammenarbeit mit den Start-ups. Zu dem Ergebnis kommt die Studie „Branchenkompass Insurance 2019“ von Sopra Steria Consulting. 60 Prozent der befragten Führungskräfte äußerten sich entsprechend. Die Unternehmen sehen in den jungen Tech-Firmen keine ernsthafte Bedrohung für ihr eigenes Geschäftsmodell. Während Versicherungskonzerne verhältnismäßig oft den Schulterschluss mit Insurtechs suchen, setzen kleine und mittlere Unternehmen vorwiegend auf altbewährte Partner und starten eigene Digitalisierungsmaßnahmen.
Mylife: Jens Arndt tritt Dreibrodt-Nachfolge an
Leute – Aktuelle Personalien Der Lebensversicherer für Nettotarife Mylife hat Jens Arndt zum Vorstandsvorsitzenden ernannt. Damit ist ein Nachfolger für den im März verstorbenen Michael Dreibrodt gefunden. Einen Neuzugang in der Chefetage vermeldet auch die Nürnberger Versicherung. Sie macht Bettina Quirin zur Vorständin bei der Tochter für Schadenservice Nürnberger Sofort Service. Außerdem: Reinhard Kunz wird Vorstand des Nischenversicherers Astra Direct Versicherung. Swiss Re hat Urs Baertschi zum CEO für Europa, den Nahen Osten und Afrika ernannt und das österreichische Insurtech Bsurance holt Hermann Fried als Chief Insurance Officer.
Generali bekommt neuen Industriechef
Leute – Aktuelle Personalien Der italienische Versicherer Generali bekommt zum 1. September einen neuen Leiter für die Industrieversicherung: Manlio Lostuzzi (Bild), bisher Chef des Generali-Direktversicherers Genertel, übernimmt den Posten von Paolo Ribotta, der Global Head of Employee Benefits wird. Der Schritt ist Teil einer Neuorganisation, mit der Generali seine Italientochter mit den globalen Geschäftseinheiten enger verzahnen will. Außerdem: Die Versicherungsplattform Smart Insurtech AG verkleinert ihren bisher achtköpfigen Vorstand auf drei Mitglieder. Bei Willis Towers Watson und Markel gibt es neue Cyberchefs. Der Industrieversicherer Axa XL hat eine neue Head of Financial Lines, und zum Makler Marsh kehrt ein alter […]
Gewerbeversicherung24: Name neu, Strategie neu
Der Online-Makler Gewerbeversicherung24 benennt sich um. Er wird künftig Thinksurance heißen und als Technologieanbieter arbeiten. Ein Grund dafür ist, dass der Markt für Gewerbeversicherungen immer noch größtenteils offline geprägt ist. Der Online-Makler Gewerbeversicherung24 soll vorerst als Marke erhalten bleiben, könnte später aber auch verkauft werden, sagte Mitgründer und Geschäftsführer Christopher Leifeld dem Versicherungsmonitor. Als Softwareanbieter will Thinksurance ins Ausland expandieren, erste Projekte sind bereits geplant.
Späte, aber hohe Investitionen in Insurtechs
Die Investitionen in Insurtechs scheinen kein Limit zu kennen. Auch im zweiten Quartal 2019 flossen wieder etliche Milliarden Dollar weltweit in Versicherungs-Start-ups. Der Berater und Makler Willis Towers Watson beziffert in seinem aktuellen Insurtech Briefing die getätigten Investitionen auf 1,41 Mrd. Dollar. Wie schon im ersten Quartal steckten die Investoren ihr Geld vor allem in reifere Start-ups. Das Startkapital für Neulinge war dagegen spärlich gesät.
RGI kauft Softwarefirma Novum
Zusammenschluss auf dem Markt für Versicherungssoftware: Der Mailänder IT-Dienstleister RGI hat rückwirkend zum 1. Januar 2019 das auf Versicherungskernsysteme spezialisierte Nürnberger Softwarehaus Novum zu einem nicht genannten Kaufpreis übernommen. Novum-Geschäftsführer Michael Kraus erhofft sich von der Transaktion positive Effekte auf das internationale Wachstum seiner Firma. Durch den Zusammenschluss entstehe ein Unternehmen mit internationaler Konzernstruktur, das seine Dienstleistungen und Produkte gleichzeitig an den landesspezifischen Anforderungen der Kunden ausrichtet, sagte er im Interview mit dem Versicherungsmonitor.
Allianz X investiert in Nachhaltigkeitsexpertise
Die Allianz ist führender Investor in einer 20 Mio. Dollar schweren Finanzierungsrunde des Anbieters für Nachhaltigkeitsdaten Arabesque S-Ray. Das Technologieunternehmen versorgt Investoren und Berater weltweit mit Bewertungen von Unternehmen nach Nachhaltigkeitskriterien und wertet dafür große Datenmengen aus. Dafür kommt auch maschinelles Lernen zum Einsatz. Mit dem Engagement stärkt Allianz ihre Expertise für nachhaltige Anlageentscheidungen. Der Versicherer will bis 2050 im Versicherungsgeschäft und bei der Kapitalanlage klimaneutral sein.
Richter weisen Ottonova in die Schranken
Der digitale Krankenversicherer Ottonova darf nicht damit werben, dass er seinen Versicherten die Fernbehandlung bei Ärzten in der Schweiz ermöglicht. Das hat das Landgericht München I in einem Verfahren entschieden, das die Wettbewerbszentrale gegen den Versicherer angestrengt hatte. Erst wenn die Urteilsbegründung vorliegt, will das Unternehmen entscheiden, ob es in die Berufung geht. Ottonova-Chef Roman Rittweger hofft auf eine baldige Verabschiedung des Digitalisierungsgesetzes der Bundesregierung und betont, dass Ottonova weiter auf Innovationen setzen will. Die Wettbewerbszentrale hält klare gesetzliche Rahmenbedingungen zum Thema für notwendig.









