Rückversicherer
Wechsel an der Spitze des Axa-Verwaltungsrats
Leute – Aktuelle Personalien Antoine Gosset-Grainville, Gründer und Partner der in Paris und Brüssel ansässigen Anwaltskanzlei BDGS, wird im April 2022 Vorsitzender des Verwaltungsrats des französischen Axa-Konzerns. Sein Vorgänger Denis Duverne, der den Posten seit September 2016 bekleidet, geht dann in den Ruhestand. Mit Gosset-Grainville holt die Axa einen in Politik und Wirtschaft gut vernetzten Experten an die Spitze des Gremiums. Außerdem: Der Versicherer QBE hat eine neue Chefin für das Großbritannien-Geschäft, und Berkshire Hathaway Specialty Insurance verstärkt sich mit einem erfahrenen AIG-Manager.
Hannover Rück streicht Sonderdividende
Schlechte Nachrichten für die Aktionäre der Hannover Rück: Die Dividende für 2020 wird mit 4,50 Euro etwas niedriger ausfallen als im Vorjahr. Konzernchef Jean-Jacques Henchoz will das Kapital lieber nutzen, um von den steigenden Preisen im Rückversicherungsmarkt zu profitieren. Die Corona-Krise hat den Gewinn der Hannover Rück um gut 30 Prozent auf 883 Mio. Euro einbrechen lassen. Für das kommende Jahr stellt Henchoz ein Anknüpfen an die Ergebnisse des Jahres 2019 in Aussicht.
Urgewald: Abschied von Flüssiggas
Bei ihren Bemühungen um mehr Nachhaltigkeit sollten sich die Versicherer nicht nur Beschränkungen in Bezug auf die Kohlebranche auferlegen, fordert die Umweltorganisation Urgewald. Auch Policen und Investments rund um die Öl- und Gasindustrie gehören ihrer Meinung nach auf den Prüfstand. Kritisch sehen die Aktivisten insbesondere die Versicherung von Flüssiggas-Anlagen, wie sie in einer aktuellen Studie darlegen. Das Thema ist umstritten, vielen gilt Flüssiggas als wichtige Brückentechnologie.
Neue Gesichter im Vorstand von HDI International
Leute – Aktuelle Personalien Die Talanx-Tochter HDI International bekommt Anfang April zwei neue Vorstände: Der Argentinier Nicolas Masjuan übernimmt die Verantwortung für das Lateinamerika-Ressort, und Christian Müller wird neuer Europa-Vorstand. Außerdem: Die Generali-Tochter Dialog hat einen neuen Head of Sales, die DEVK einen neuen Leiter der Personalabteilung und das auf die Digitalisierung bei Versicherern spezialisierte Beratungshaus Eucon eine neue Finanzchefin. Neuzugänge gibt es auch bei den Rückversicherern Munich Re und Swiss Re.
Conduit Re: „Der Markt könnte sich weiter verhärten“
Exklusiv Der Bermuda-Rückversicherer Conduit Re ist im vergangenen Jahr an den Start gegangen, um von den steigenden Prämien im Rückversicherungsmarkt zu profitieren. Aus dem Stand hat das Start-up über 1 Mrd. Dollar bei seinem Börsengang in London für dieses Vorhaben eingesammelt. Im Gespräch mit dem Versicherungsmonitor zeigen sich die beiden Gründer Neil Eckert und Trevor Carvey sehr zufrieden mit der ersten Erneuerungsrunde des Unternehmens. Sie erklären, wie es mit den Preisen weitergeht, um welche Sparten sie einen Bogen machen und wo sie ihre Stärken sehen.
S&P sorgt sich um Silent Cyber
Die Versicherer sollten sich nicht damit begnügen, Silent Cyberrisiken, also versteckte Cybergefahren, in konventionellen Haftpflicht- oder Sachverträgen zu identifizieren und explizit ein- oder auszuschließen, fordert Standard & Poor’s (S&P). Die Ratingagentur empfiehlt den Gesellschaften, die Cyberversicherung auch konsequent als eigenständige Sparte zu etablieren. Im eigenen Interesse und dem ihrer Kunden sollten die Anbieter damit aufzuhören, Cyberdeckungen an allgemeine Gewerbe- und Industriepolicen anzuhängen, fordern die Analysten.
Munich Re und AGCS versichern Google Cloud-Nutzer
Der Rückversicherer Munich Re und der Allianz-Industrieversicherer AGCS kooperieren künftig mit dem Internetriesen Google bei Cybersicherungen. Die Versicherer bieten US-Unternehmen, die Google Cloud-Services nutzen, speziell auf ihre Risiken zugeschnittene Policen an – wenn sie im Gegenzug Daten über ihre Risikoexponierung mit ihnen teilen. Ihren Sicherheitsstatus sollen die Firmen in der Cloud auf Knopfdruck abrufen und an Munich Re und Allianz weiterleiten können. Die beiden Unternehmen sprechen von einer neuen Zukunft des Cyber-Underwritings.
Eiopa: So sollen Versicherer Nachhaltigkeit messen
Viele Versicherer rühmen sich momentan damit, wie nachhaltig sie sind. Doch bisher fehlen verbindliche Vorgaben zur Nachhaltigkeitsberichtserstattung. Die sollen Anfang 2022 im Rahmen der Überarbeitung der Non-Financial Reporting Directive kommen. Die europäische Versicherungsaufsicht Eiopa hat jetzt ihre Vorschläge zur Gestaltung der sogenannten Key Performance Indicators an die EU-Kommission geschickt. Diese Kennzahlen sollen den Versicherern helfen, zu bestimmen, wie nachhaltig sie in der Kapitalanlage und im Versicherungsgeschäft sind. Der Eiopa-Vorschlag könnte weitreichende Folgen haben.
Vorstandsumbau bei Gothaer-Tochter Janitos
Leute – Aktuelle Personalien Der Vorstand der Janitos Versicherung stellt sich neu auf: Ex-Element-Vorstand Timo Hertweck (Bild), der seit Anfang 2021 das Vertriebsressort bei der Gothaer-Tochter verantwortet, löst Vorstandschef Markus Lichtinghagen ab, der das Unternehmen verlässt. Nina Duft wird im April Finanzvorständin, und Gothaer-Digitalexperte Emanuel Issagholian kümmert sich ab Juli um IT und Operations. Personelle Veränderungen gibt es auch beim Software-Start-up Claimsforce, der Bayerische-Tochter Prokunde, dem Rückversicherer Scor und dem jungen US-Krankenversicherer Oscar. Zudem hat der langjährige Allianz- und AGCS-Manager Axel Theis einen neuen Job auf den Bermudas gefunden.
Buffett attackiert Kapitalschwäche der Rivalen
Der US-Investor Warren Buffett greift konkurrierende Versicherer frontal an. In seinem jüngsten Brief an die Aktionäre verweist der 90-jährige Chef des Investmentkonzerns Berkshire Hathaway darauf, dass die Versicherer seiner Gruppe – darunter Geico, Berkshire Re und Gen Re – mit viel mehr Kapital agieren als die Rivalen und deshalb aggressiver anlegen können. Die Konkurrenz müsse dagegen in Anleihen investieren, was aktuell nicht sehr klug sei. 2020 musste Berkshire Hathaway erhebliche Belastungen durch die Pandemie hinnehmen.
Corona lässt Axa-Ergebnis einbrechen
Die Pandemie hat im Ergebnis des französischen Versicherers Axa im vergangenen Jahr deutliche Spuren hinterlassen. Der Nettogewinn sank um knapp ein Fünftel auf 3,16 Mrd. Euro. Bei den Corona-Schäden bleibt es bei den Mitte 2020 prognostizierten 1,5 Mrd. Euro netto, der zweite Lockdown hat das Schadenvolumen unterm Strich nicht mehr erhöht. Vorstandschef Thomas Buberl sieht den Konzern solide aufgestellt. Axa habe in den selbst definierten Wachstumssparten im vergangenen Jahr trotz der Krise zugelegt, betonte er. Freude bereiten auch die satten Preiserhöhungen in der Industrie- und Rückversicherung.










