Der Hackerangriff auf die Haftpflichtkasse nimmt ein immer größeres Ausmaß an. Wie der Versicherer jetzt mitteilt, sind nach der Attacke Mitte Juli mehr Daten abgeflossen, als bisher bekannt gewesen war. Auch Kundendaten sind betroffen. „Wir bedauern sehr, dass durch den kriminellen Angriff auf die Haftpflichtkasse auch weitere Personen Opfer dieser Machenschaften sind“, sagte Vorstandsmitglied Torsten Wetzel. Die Haftpflichtkasse schließt nicht aus, dass der Umfang an gestohlenen Daten weiter steigt.
Versicherer
Talanx erhöht Gewinnziel trotz Flutschäden
Der Hannoveraner Versicherer Talanx hat Beitragseinnahmen und Gewinn im ersten Halbjahr gesteigert. Finanzchef Jan Wicke zeigte sich mit den Ergebnissen sehr zufrieden und hob das Gewinnziel 2021 auf 900 bis 950 Mio. Euro an. Die Überschwemmungen vom Juli gehen dabei an Talanx auch in der Erstversicherung nicht spurlos vorbei. Der Versicherer rechnet hier mit Netto-Schäden von 50 bis 100 Mio. Euro. Die Explosion im Chempark in Leverkusen trifft Talanx voraussichtlich mit einem Schaden in mittlerer zweistelliger Millionenhöhe.
Corona treibt Angst vor Hackerangriffen
Die Corona-Pandemie hat in vielen mittelständischen und kleine Betrieben das Homeoffice salonfähig gemacht. Große Teile der Belegschaften arbeiten nach wie vor von zuhause aus und nutzen dafür Videokonferenzen, Daten aus der Cloud und andere Möglichkeiten des digitalen Arbeitens. Durch die schnelle Umstellung auf digitale Arbeitsweisen bieten sich Hackern und anderen Cyberkriminellen jedoch neue Einfallstore. Viele Entscheider aus dem deutschen Mittelstand befürchten deswegen, in den kommenden Monaten Opfer eines Angriffs zu werden, hat eine Umfrage der Württembergischen ergeben.
PKV punktet bei Zahn- und Krankenhauszusatztarifen
Das Analysehaus Morgen & Morgen stellt den privaten Krankenversicherern (PKV) bei den Zusatzversicherungen ein gemischtes Zeugnis aus. In seinem „Marktblick“ bescheinigt das Unternehmen den Zahnzusatz- und den Krankenhauszusatzpolicen ein durchweg hohes Niveau mit Blick auf die Kundenfreundlichkeit. In der Krankentagegeldversicherung weisen dagegen viele Tarife noch einige Schwächen auf. Das Angebot bei den ambulanten Ergänzungsversicherungen halten die Tester für zu unterschiedlich, um sie nach einheitlichen Kriterien zu bewerten.
Munich Re will Pandemie und Unwettern trotzen
Die Munich Re sieht sich nach den ersten sechs Monaten 2021 auf gutem Weg, trotz der Pandemie und der jüngsten Unwetterereignisse die Jahresziele zu erreichen. Nach einem Halbjahresergebnis von 1,7 Mrd. Euro hält der Konzern an seinem Ergebnisziel von 2,8 Mrd. Euro für das Gesamtjahr fest. Mit der Juli-Erneuerung zeigte sich Konzernchef Joachim Wenning zufrieden, ebenso wie mit der Entwicklung bei der Tochter Ergo. In der Rückversicherung im Leben- und Gesundheitsbereich spürt Munich Re allerdings weiter deutliche Belastungen durch Corona. Die Schäden durch Sturm „Bernd“ bezifferte Wenning auf einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag.
Honorarberatung mit Hindernissen
Der Vermittlerverband AfW fordert ein Bekenntnis der Politik zum dualen Vergütungssystem. Es müsse Vermittlern und Kunden weiter freistehen, ob sie sich auf Basis von Provision oder Honorar einig werden, sagte Vorstand Norman Wirth. Der Verband hat sich mit einem 5-Punkte-Programm im Vorfeld der Bundestagswahl positioniert. Eine aktuelle Befragung von Maklern durch den Anbieter Liechtenstein Life zeigt, dass sich viele Berater vorstellen können, gegen Honorar zu arbeiten. Ein Problem: Das Angebot an Netto-Policen ist zu gering.
VZBV will Elementardeckungen unters Volk bringen
Weniger als die Hälfte der Hausbesitzer in Deutschland sind gegen Elementarschäden versichert. Weil eine entsprechende Versicherungspflicht bislang nicht zustande gekommen ist, will der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) die Verbreitung von Elementardeckungen auf anderem Wege erreichen: Die Versicherer sollten Verbrauchern grundsätzlich eine Komplettdeckung anbieten – der Kunde muss den Elementarbaustein explizit abwählen. Zudem sollten die Anbieter verpflichtet werden, die entsprechende Umstellung von Altverträgen zu unterstützen.
Lloyd‘s Accelerator geht in die siebte Runde
Der Versicherungsmarkt Lloyd‘s of London startet die siebte Runde seines hauseigenen Accelerator-Programms. Für elf Start-ups aus Großbritannien, den USA, Portugal, Finnland und Singapur geht es am 6. September los. Zehn Wochen lang sollen sie gemeinsam mit Experten aus den Lloyd’s-Syndikaten an ihren Zukunftsideen für die Versicherungswelt arbeiten. Die Schwerpunkte liegen in diesem Jahr auf Datenmanagement, Kryptowährungen und Schadenbearbeitung.
Sponsor und Verein müssen passen
Versicherungsmonitor-Analyse Versicherer und Banken gehören zu den wichtigsten Sponsoren im deutschen Profi-Fußball. Sie engagieren sich in der Regel langfristig und bleiben „ihrem“ Verein auch bei einem Abstieg treu. Fußballfans sind als Zielgruppe offenbar so attraktiv, dass sogar neue Player wie Wefox sich hier tummeln. Im zweiten Teil der Versicherungsmonitor-Analyse zum Thema Fußball-Sponsoring der Versicherer erklären Unternehmen ihr Engagement, und Sponsoringforscher Peter Weber macht auch Anbietern mit kleinem Budget Hoffnung.
Raisin Pension wurde gehackt
Nach der Haftpflichtkasse ist nun ein zweites Versicherungsunternehmen von einem Cyberangriff betroffen: Das Berliner Start-up Raisin Pension, das auf Altersvorsorgeprodukte spezialisiert ist, wurde von Hackern lahmgelegt. Sie haben Zugriff auf personenbezogene Daten erhalten wie Personenstammdaten und Bankdaten. Ob es sich um einen Ransomware-Angriff handelt, sagte das Unternehmen nicht.









