Leute – Aktuelle Personalien Der langjährige Munich Re-Manager Hermann Pohlchristoph (Bild) ist ein Dreivierteljahr nach seinem Ausscheiden bei dem Rückversicherer wieder in der Versicherungsbranche aufgetaucht. Der Rückversicherer Partner Re hat ihn als unabhängiges Mitglied in den Verwaltungsrat berufen. Dort sitzt unter anderem John Elkann, Chef der Exor-Holding der Agnelli-Familie, der Eigentümerin von Partner Re. Sie wollte den Rückversicherer im vergangenen Jahr für rund 8 Mrd. Euro an den französischen Versicherer Covéa verkaufen. Und: Der Berater PwC Deutschland verstärkt sein Beratungsgeschäft für Industrie- und Rückversicherer.
Versicherer
Aon kommt beim Umsatz nicht voran
Der Großmakler Aon hat im vergangenen Jahr kräftig von der Preisentwicklung in der Rückversicherung und im Industriegeschäft profitiert. Rückgänge in den übrigen Sparten haben jedoch dazu geführt, dass der Umsatz mit 11,1 Mrd. Dollar insgesamt nicht über das Vorjahresniveau hinausgekommen ist. Stagnation herrscht auch bei dem geplanten Zusammenschluss mit dem bisherigen Rivalen Willis Towers Watson: Die EU hat das Vorhaben wegen potenzieller Nachteile für Kunden auf den wettbewerbsrechtlichen Prüfstand gestellt. Wie das ausgeht, steht wohl im Mai fest.
Allianz übernimmt chinesische Lebenstochter
Der Allianz-Konzern stärkt seine Präsenz in der Region Asien und macht sich dabei die Öffnung des chinesischen Finanzmarktes zunutze. Die Münchener übernehmen die verbleibenden Anteile am Leben-Joint Venture Allianz China Life. Verkäufer ist die staatlich kontrollierte Investmentgesellschaft Citic Trust. Für deutsche Versicherer ist die Positionierung auf dem asiatischen und insbesondere auf dem chinesischen Markt sehr wichtig. Deutliche Unterschiede gibt es in der Strategie, die sie dabei verfolgen.
IDD: Insurance Europe wünscht Vereinfachung
Die im Oktober 2018 in Kraft getretene EU-Vermittlerrichtlinie IDD steht in diesem Jahr auf dem Prüfstand. Die europäische Versicherungsaufsicht Eiopa hat Marktteilnehmer angeschrieben und bittet um Stellungnahme zu den bisherigen Erfahrungen und um Verbesserungsvorschläge. Der Versichererverband Insurance Europe sieht die Kunden mit Informationen überfrachtet, insbesondere bei Versicherungsanlageprodukten – und wünscht sich eine Anpassung der Regeln an die fortschreitende Digitalisierung des Geschäfts.
Corona lässt Talanx-Gewinn einbrechen
Die Talanx hat 2020 einen Gewinn von 673 Mio. Euro erzielt und damit deutlich weniger als die 923 Mio. Euro im Jahr zuvor. Das zeigen vorläufige Zahlen. Den Grund sieht der Konzern in den Corona-Schäden in Höhe von 1,5 Mrd. Euro in der Erst- und Rückversicherung. Damit hat sich die Hoffnung der Branche vom Frühjahr 2020 nicht erfüllt, dass die Pandemie ein überschaubares Schadenpotenzial birgt. Damals lag der Fokus vor allem auf den Folgen für die Kapitalanlage, Betriebsschließungsdeckungen waren kaum jemandem ein Begriff.
Finleap: Echte Transformation statt kleiner Wetten
Versicherer sprechen viel und oft über Transformationen und Innovationen. Um diese voranzutreiben, investieren sie immer mal wieder in neue Geschäftsmodelle. Das nötige Durchhaltevermögen für echte Innovationen weisen jedoch nicht mehr alle Geldgeber auf, kritisierte Finleap-Chef Ramin Niroumand bei einer digitalen Veranstaltung von Koelnmesse und Insurlab Germany. Sie setzten mittlerweile wieder stärker auf die kurzfristigen, kleinen Wetten. „Ich glaube, gute Produktentwicklung dauert länger als zwei Jahre, wenn man innovativ ist“, sagte er.
Fahrig übernimmt weitere Aufgabe
Leute – Aktuelle Personalien Siegmund Fahrig, ehemaliger Deutschlandchef bei Marsh, hat eine neue Position bei der Berater- und Maklergruppe Marsh & McLennan. Er ist seit Anfang des Jahres Country Corporate Officer Deutschland. Außerdem: Penny Seach verantwortet beim Schweizer Versicherer Zurich das Underwriting in der Region Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA). Der Versicherer Hiscox ernennt einen Chief Transformation Officer.
Entwurf für Pauschalreisen-Absicherung liegt vor
Das Bundesjustizministerium hat seinen Plan für die Neuordnung der Insolvenzsicherung von Pauschalreisen vorgelegt. Der Referentenentwurf sieht die Schaffung eines Branchenfonds mit Pflichtmitgliedschaft für Anbieter vor, die bisherige Haftungsobergrenze von 110 Mio. Euro soll wegfallen. Damit reagiert die Regierung auf die Pleite von Thomas Cook 2019, bei der die Grenze deutlich überschritten wurde. Der Versichererverband GDV begrüßt den Plan, sieht aber noch Änderungsbedarf.
Generali erleidet Schlappe bei Vitality
Im Streit um die verhaltensbasierten Tarife der Marke Vitality, die der Versicherer Generali vertreibt, muss die Gesellschaft einen Rückschlag hinnehmen. Das Landgericht München I ist der Klage des Bundes der Versicherten gefolgt und hat zwei Klauseln in einem Berufsunfähigkeits-Tarif der Generali-Tochter Dialog Lebensversicherung für unwirksam erklärt. Diese seien für den Verbraucher unmöglich zu verstehen und müssen geändert werden. Die Generali will Berufung einlegen.
Space Insurance: „Ein guter Zeitpunkt, einzusteigen“
Exklusiv Die Anbieter in der Weltraumversicherung hatten viele Jahre nicht viel zu lachen. Die Prämien waren niedrig, die Konkurrenz scharf. Nachdem einige große Anbieter aus dem Markt ausgestiegen sind und die verbliebenen begonnen haben, die Preise zu erhöhen, ist Besserung in Sicht. Marcel Fok, Senior Underwriter Space bei Helvetia, sieht die Lage positiv. Der Schweizer Versicherer ist im vergangenen Jahr neu in das Geschäft mit Satelliten und Raketen eingestiegen. Die Risikolandschaft verändert sich allerdings schnell, betont Allianz Global Corporate & Specialty.
Zielke plädiert für mehr Risikobereitschaft
Obwohl die Solvenzquoten der privaten Krankenversicherer (PKV) in Deutschland gut sind, ist Analyst Carsten Zielke unzufrieden mit den Anbietern. Seiner Ansicht nach finanzieren sie diese Solvabilität durch Beitragserhöhungen. Stattdessen sollten die PKV-Anbieter mehr in Aktien und andere risikoreichere Anlagen investieren. Erstmals hat Zielke auch die Solvenzberichte der Sachversicherer analysiert. Sein Fazit: Eine niedrige Prämie kann schnell zu schwierigen Diskussionen im Schadenfall führen. Um Kunden einen besseren Überblick über andere Entscheidungskriterien als den Preis zu bieten, hat er einen Vergleichsrechner gestartet.
Zurich versichert Flotte der Autobahn GmbH
Zurich Deutschland versichert künftig die gesamte Flotte der Autobahn GmbH, das sind insgesamt rund 16.500 Fahrzeuge und Maschinen, die die bundeseigene Gesellschaft zum Bau oder der Grünpflege einsetzt. Der Versicherer konnte sich in einer EU-weiten Ausschreibung durchsetzen. Wie viel zusätzliche Prämie der Deal bedeutet, ist nicht bekannt. Für Betreuung und Beratung bei dem Deal zeichnet die Berliner Niederlassung des Maklers Funk verantwortlich.











