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Versicherer uneinig über Kfz-Erstattungen

 Exklusiv  Zum ersten Mal hat die HUK-Coburg, Marktführer in der Kfz-Versicherung, den Rückgang der Schadenzahlen aufgrund der Corona-Krise beziffert. Im April verzeichnete die Gruppe „30 Prozent bis 40 Prozent“ weniger Schäden, sagte Konzernchef Klaus-Jürgen Heitmann. Allerdings werde es nicht bei diesem Rückgang bleiben. Die HUK will ihre Kunden am Jahresende an dem Rückgang des Schadenaufwands finanziell beteiligen. Außer der DEVK macht das kein anderer der großen Kfz-Versicherer.

Holzhauer verlässt Insurtech Hub

 Leute – Aktuelle Personalien  Manuel Holzhauer, Chef des Insurtech Hub Munich, wechselt im Juli zum Softwareriesen Microsoft, wo er Insurance Industry Executive wird. Bis ein Nachfolger gefunden ist, übernimmt Christian Gnam, Director Partner Management, die Leitung des Insurtech Hubs. Außerdem wurde Walter Botermann, ehemaliger Chef des Alte Leipziger-Hallesche-Konzerns, zum Aufsichtsratsvorsitzenden des Unternehmens gewählt. Der Maklerverbund Fondskonzept verliert mit Martin Eberhard unterdessen einen Vorstand.

Radeln gegen die Krise

 Exklusiv  Mitten in der Krise ist das Frankfurter Insurtech Blanket mit einer Fahrradversicherung gestartet. Im Hintergrund stehen starke Partner: Blanket gehört zur digitalen Plattform Covomo, Risikoträger der Policen ist die Allianz. Geschäftsführer Eberhard Riesenkampff spricht im Interview über seine Vision von einem Ökosystem Fahrrad und erklärt, warum er glaubt, das Thema situative Versicherungen besser als andere Anbieter anzugehen.

Allianz: Corona offenbart Renten-Reformbedarf

Die Corona-Pandemie offenbart Reformbedarf beim deutschen Rentensystem, schreibt Michaela Grimm, Senior Economist bei der Allianz, in einer aktuellen Einschätzung. Durch Kurzarbeit und die steigende Arbeitslosigkeit infolge der Krise drohe dem System ein Defizit von mindestens 8 Mrd. Euro. Die Krise mache die optimistischen Annahmen der deutschen Regierung obsolet, auf der die Rentenbeitragssätze und das Leistungsniveau bis 2025 basieren, urteilt Grimm.

Lohmann verlässt die Gothaer

 Leute – Aktuelle Personalien  Der Gothaer-Sachversicherungschef Christopher Lohmann verlässt den Kölner Versicherer zum 31. Juli 2020. Wohin er wechselt, ist noch unklar. Seine Nachfolge tritt Oliver Schoeller an, der in Personalunion auch Chef des Gothaer-Konzerns wird. Auch die Liechtensteiner Gesellschaft Prisma Life hat einen Abgang zu beklagen: Verwaltungsratspräsident Helmut Posch hat den Lebensversicherer verlassen, CEO Holger Beitz übernimmt beide Posten. Beim Pensions-Sicherungs-Verein gibt es indes ein neues Gesicht im Vorstand.

Corona-Krise sorgt für Prämieneinbruch

Die Versicherer werden in diesem Jahr mit einem Rückgang der Prämieneinnahmen zu kämpfen haben, erwarten Führungskräfte, die der Berater Simon Kucher befragt hat. Mehr als die Hälfte der Befragten rechnet mit einem Minus von mindestens 5 Prozent, ein Viertel geht von einem Einbruch von mindestens 20 Prozent aus. Eine deutliche Mehrheit von 85 Prozent erwartet mittel- bis schwerwiegende Folgen für die Branche. Das gilt aber nur für die Konkurrenz. 78 Prozent glauben, dass das eigene Unternehmen besser als der Durchschnitt abschneiden wird – was schon rein statistisch unmöglich ist.

Corona-Roundup: Allianz, R+V, Wirth

Eine Londoner Crêperie klagt gegen die Allianz. Sie ist der Ansicht, dass pandemiebedingte Schäden von der Betriebsschließungspolice gedeckt sein müssten. Die R+V hat das Neugeschäft ihrer 2014 auf den Markt gebrachten privaten Arbeitslosen-Versicherung geschlossen, weil das Risiko von Arbeitslosigkeit durch die Corona-Krise gestiegen ist. Die Anwaltskanzlei Wirth bietet die Zusammenarbeit mit dem Prozessfinanzierer Omni Bridgeway an, wenn es um die Durchsetzung von Zahlungen bei Betriebsschließungsschäden geht. Die HDI Versicherung bietet Bestandskunden, die in systemrelevanten Berufen arbeiten, ab sofort bis Ende Juni kostenlose Zusatzleistungen bei einer bestehenden Kfz-Police oder einer privaten Unfallversicherung an.

Aktuare: Arbeitgeber müssen Pensionskassen stärken

Das Institut der Versicherungsmathematischen Sachverständigen für Altersversorgung fordert, dass Unternehmen die Risikotragfähigkeit ihrer Pensionskassen vor dem Hintergrund der niedrigen Zinsen stärken. Dafür sehen die Aktuare zwei Optionen: Die Einrichtungen könnten die Renditeannahmen nach unten schrauben, müssten dafür aber die Reserven für bestehende Garantiezusagen anheben. Oder sie könnten höhere Risiken bei der Kapitalanlage in Kauf nehmen – allerdings bräuchten sie für die dann steigenden Schwankungsrisiken mehr freie Eigenmittel. Für beides müssten die Arbeitgeber aufkommen.

Munich Re hat großen Appetit

Die Corona-Krise hat den Risikohunger der Munich Re nicht negativ beeinflusst: Bei der Erneuerung zum 1. April 2020, die vor allem in Asien stattfand, steigerte der Rückversicherer sein Volumen um satte 25,7 Prozent auf 2,1 Mrd. Euro. Davon stammten drei Prozentpunkte aus höheren Preisen. Wie stark sich die Krise auf die Ergebnisse des Rückversicherungs- und Versicherungskonzerns auswirkt, kann Finanzchef Christoph Jurecka aktuell nicht beantworten, erwartet aber für das volle Jahr 2020 keinen Verlust. Im ersten Quartal verbuchte der Konzern bereits einen deutlich gesunkenen Gewinn und 800 Mio. Euro Schäden durch Corona.

Prosperity setzt beim Banking auf Finleap-Technologie

Die Liechtensteiner Prosperity-Gruppe erweitert ihr Angebot und bietet ihren Endkunden ab Anfang Juni auch Banking-Funktionen an. Dabei setzt Prosperity auf eine App des Technologie- und Softwareanbieters Finleap Connect und der ebenfalls von Finleap aufgebauten Banking-Plattform Solaris Bank. Finleap Connect tritt bei der Anwendung „Digital Bank“ als Marke in den Hintergrund.

Talanx: Eingeschränkte Sicht

Der Versicherer Talanx verzichtet bei der Veröffentlichung der Quartalszahlen auf einen Gewinnausblick für 2020. Der Grund sind die schwer abzuschätzenden Folgen der Corona-Krise. In der Erstversicherung rechnet Talanx aktuell mit einem versicherten Schaden von 93 Mio. Euro, hinzu kommen die 220 Mio. Euro, von denen die Rückversicherungstochter Hannover Rück aktuell ausgeht. Das Netto-Ergebnis des Konzerns sank im Vergleich zum Vorjahresquartal um 5,1 Prozent auf 223 Mio. Euro.

Tractable entwickelt KI-Lösung für Tokio Marine

Das Start-up Tractable hat für den japanischen Versicherer Tokio Marine eine neue auf künstlicher Intelligenz (KI) basierende Softwareanwendung entwickelt. Die Lösung namens Loss Adjuster Application basiert auf einem bereits existierenden Tool des Insurtechs, die Aufgabenstellung sei in diesem Fall jedoch eine andere, betont Cornelius Vogel, Leiter der Geschäftsentwicklung für die Region Deutschland, Österreich und Schweiz, im Interview. Mit der neuen KI-Anwendung nimmt das Start-up die Rolle eines Sachverständigen ein. Gerade in Japan werde das immer wichtiger, da es in der Schadenbegutachtung an Nachwuchs fehlt, erklärt CEO Alex Dalyac.

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