Deutschland ist besonders exponiert, wenn es um Cyberangriffe geht, warnt der Industrieversicherer QBE Europe. Nach einer Erhebung des Unternehmens werden demnach nur in den USA und in Großbritannien mehr große Cybervorfälle gemeldet als hierzulande. Mit der steigenden Bedeutung der Cloud-Nutzung wächst auch das Angriffs-Risiko, betont QBE. Der Versicherer sieht die Abhängigkeit von Drittanbietern als kritische Schwachstelle deutscher Unternehmen – und empfiehlt den gezielten Aufbau einer Cyber-Resilienz.
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K+M erweitert Geschäftsführung
Der Assekuradeur Konzept & Marketing (K&M) aus Hannover erweitert seine dreiköpfige Geschäftsführung um Henrike Wilkes, die den Bereich Vertrieb verantworten wird. Sie übernimmt die Aufgaben von Marcel Lütterforst, der als Geschäftsführer künftig andere Bereiche im Unternehmen verantworten wird. Personelle Neuigkeiten gibt es auch beim Kreditversicherer Allianz Trade, beim Industrieversicherer HDI Global und beim Technologieanbieter für KI-Lösungen Simplifai.
Naturkatastrophen nagen am Wohlstand
Deutschland gehört zu den Industrieländern, deren Volkswirtschaften am stärksten durch Wetterkatastrophen belastet werden. Das zeigt eine Untersuchung der Munich Re, die im Vorfeld der Weltklimakonferenz in Brasilien veröffentlicht wurde. Nach den Daten des Rückversicherers sind die Schäden in den vergangenen Jahren gemessen an der Wirtschaftsleistung nur in den USA stärker gestiegen als hierzulande, Indien ist ebenfalls stark betroffen. In Deutschland ist auch der Anstieg der wetterbedingten Schäden sehr stark ausgeprägt.
Hannover Rück erhöht Gewinnziel
Die Hannover Rück erhöht ihr Gewinnziel für 2025 auf rund 2,6 Mrd. Euro, 2026 sollen es mindestens 2,7 Mrd. Euro werden. Im dritten Quartal hat der Rückversicherer von geringen Großschäden profitiert und sich in der Kapitalanlage von stillen Lasten getrennt. Der Hurrikan „Melissa“ von Ende Oktober in Jamaika wird ein Großschaden für Hannover Rück, sagte Finanzchef Christian Hermelingmeier. Der Puffer aus dem nicht ausgenutzten Großschadenbudget dürfe aber zur Deckung reichen.
BGH schafft mehr Klarheit bei Vergleichssperrfrist
Das kürzlich ergangene Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) zur organhaftungsrechtlichen Aufarbeitung des Dieselskandals hat viel Aufmerksamkeit erhalten. Weniger Beachtung haben bislang hingegen die klarstellenden Ausführungen des BGH zur gesetzlichen Sperrfrist von drei Jahren gefunden, die in der Unternehmenspraxis die Möglichkeit einvernehmlicher Erledigungen von Organhaftungs- und damit korrespondierender D&O-Deckungsansprüche erheblich beeinflusst.
Ecclesia und Aon erneut vorn im Maklerranking
Die Konsolidierer werden wichtiger, traditionelle Industrie-Versicherungsmakler wachsen moderat. Das zeigt das aktuelle Maklerranking des Versicherungsmonitors. Wir listen die 20 größten Industrie-Versicherungsmakler auf, gemessen am Umsatz in diesem Segment im Jahr 2024. Ecclesia und Aon führen weiter, die GGW Group hat Funk vom dritten Platz verdrängt. Global, Marsh und MRH Trowe folgen. Die Konsolidierer gewinnen Marktanteile.
Ein Fest für Maklerkonsolidierer
An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Großmakler-Dinner der Süddeutschen Zeitung. Außerdem legen Hannover Rück, Munich Re, Swiss Re, Swiss Life, Generali, Talanx, Allianz, W&W sowie MLP Zahlen vor.
Weiter keine Rechtsberatung durch Versicherer
Rechtsschutzversicherer werden ihre Kundschaft auch in Zukunft nicht außergerichtlich beraten dürfen. Das bayerische Justizministerium ist mit dem Vorschlag, das Rechtsdienstleistungsgesetz entsprechend zu ändern, bei den Justizministerinnen und Justizministern der übrigen Länder abgeblitzt. Versicherer wie die Arag möchten gerne in das Beratungsgeschäft einsteigen, in anderen Ländern ist ihnen das bereits erlaubt.
„Melissa“: Schadenschätzungen gehen auseinander
Die Moody’s-Tochter Moody’s RMS schätzt die versicherten Schäden durch Hurrikan „Melissa“, der vor allem Jamaika getroffen hat, auf 3,5 Mrd. Dollar (3 Mrd. Euro) bei einer Spanne zwischen 3 Mrd. Dollar und 5 Mrd. Dollar. Die Schadenanalysefirma Karen Clark & Company (KCC) beziffert die versicherten Schäden an privaten und gewerblich genutzten Gebäuden auf 2,4 Mrd. Dollar.
Erneuerbare Energien: Großes Interesse, höhere Hürden
Mit 1,9 Billionen Euro Kapitalanlagen ist die deutsche Versicherungswirtschaft eine gewichtige Investorengruppe. Dieses Geld würde die Branche gerne auch vermehrt in erneuerbare Energien investieren, sagt der Branchenverband GDV. Seiner Ansicht nach stehen aber allerlei bürokratische Hürden im Weg. Das Standortfördergesetz der Bundesregierung hat der Verband nun zum Anlass genommen, um in einem Positionspapier Vorschläge für einfachere Investitionen zu machen.
Milliardenschaden bei Zahnärzte-Versorgungswerk?
Die Finanzprobleme des Versorgungswerks der Zahnärztekammer Berlin (VZB) sind offenbar größer als bisher angenommen. Wegen massiver Fehlinvestments droht ein Schaden, der im hohen dreistelligen Millionenbereich liegt und im schlimmsten Fall sogar die Milliardenmarke übersteigen könnte, berichtet das Magazin Capital. Die Pflichtversorgungseinrichtung für Zahnärzte in Berlin, Brandenburg und Bremen war zuletzt auch größter Anteilseigner des inzwischen insolventen Digitalversicherers Element.
Warum Versicherer KI-Schäden ausschließen wollen
Derzeit gibt es nur vereinzelt Schadenfälle aus der Nutzung von künstlicher Intelligenz (KI). Aber mit der zunehmenden KI-Nutzung bei Industrie und Dienstleistern steht eine Welle solcher Schäden bevor. In den USA bereiten sich die Versicherer darauf vor, KI-Schäden aus der Industriehaftpflicht auszuschließen. In Deutschland wird darüber noch nicht öffentlich diskutiert, intern aber schon. Folgt auf Silent Cyber jetzt Silent AI? Und wer versichert die Risiken dann?
Die Woche in Bildern 45/2025
Die Verwüstungen durch Taifun „Kalmaegi“ auf den Philippinen, der Einsturz des mittelalterlichen Turms „Torre dei Conti“ in Rom, das Feuer in einem Alten- und Pflegeheim in Bosnien und Herzegowina, der Absturz eines Frachtflugzeugs auf dem Flughafen von Louisville in den USA und die Überschwemmung in der vietnamesischen Stadt Hoi An: In unserer Woche in Bildern stellen wir Eindrücke der vergangenen sieben Tage zusammen.
Thomas Zimmermann verlässt GGW
Thomas Zimmermann, einer der Top-Manager des Maklerkonzerns GGW, verlässt die Gruppe zum Jahresende. Nach Informationen des Versicherungsmonitors sucht Zimmermann, 56, keine neue Position, sondern will sich ins Privatleben zurückziehen. Zimmermann hatte das lange von ihm geführte Maklerhaus Dröge im Jahr 2021 an GGW verkauft, wo er zuletzt CEO der Zwischenholding Wecoya Underwriting war.
Mietkautionsversicherung neu gedacht
Die Mietkautionsversicherung für private Mietverhältnisse hat in den vergangenen Jahren einen bemerkenswerten Wandel vollzogen. Lange Zeit galt sie als Nischenprodukt, eine Randerscheinung im Schatten der klassischen Barkaution. Doch diese Wahrnehmung ist überholt. Die Kautionsversicherung hat sich erfolgreich von der Ausnahme zur etablierten Alternative entwickelt.














