Herbert Frommes Kolumne Die Halbjahresberichte der meisten Versicherungskonzerne wirken beeindruckend. Hohe Gewinnsteigerungen, kräftiges Wachstum, ordentliche Solvency-Zahlen. Die Pandemie ist besiegt, und selbst die Jahrhundertflut im Juli kann den Jahresprognosen nichts anhaben. Diesen Eindruck wollen die Unternehmensspitzen vermitteln. Jetzt eine breite Brust zu zeigen, ist völlig überflüssig und wahrscheinlich schädlich. Denn die Folgen der Pandemie werden noch kräftig wirken. Die Probleme, die es vor der Pandemie gab, gibt es immer noch. Und: Wer heute die Rückkehr zur Normalität ausruft, beraubt sich der Chance, dringend nötige Änderungen durchzusetzen. … Lesen Sie mehr ›
Top News
W&W mit deutlichem Gewinnzuwachs
Der schwäbische Finanzkonzern Wüstenrot & Württembergische (W&W) hat im ersten Halbjahr 2021 deutlich mehr verdient als 2020. Der Konzerngewinn stieg um fast das Doppelte von 107 Mio. Euro auf 197,2 Mio. Euro. Allerdings erwartet das Unternehmen sehr hohe Schäden durch die Flutkatastrophe vom Juli. An seiner Prognose für das Gesamtjahr will Chef Jürgen Junker jedoch festhalten. … Lesen Sie mehr ›
Amazon setzt Versicherer unter Druck
Der US-Konzern Amazon mischt sich immer weiter in den Versicherungsmarkt ein. Zwar bietet das Unternehmen noch keine eigenen Policen an, aber mit dem neuen Amazon Insurance Accelerator ist ein weiterer Schritt getan. Über ihn können gewerbliche Verkäufer, die über Amazon anbieten, Versicherungen abschließen. Außerdem hat der Konzern ein eigenes Betrugserkennungssystem eingerichtet und will die Abwicklung einiger Schäden übernehmen – dabei behält sich der Konzern auch vor, sich über eine Ablehnung des Versicherers hinwegzusetzen. … Lesen Sie mehr ›
„Wir möchten nicht der Exot der Allianz-Gruppe sein“
Exklusiv Im Interview mit dem Versicherungsmonitor erklärt Joachim Müller (Bild), Chef von Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS), wie er das Unternehmen auf Profitabilität trimmt, was er von den Vorgaben von Konzernchef Oliver Bäte hält und warum er glaubt, dass die Industrieversicherung weiterhin einen Platz bei der Allianz haben wird. An die Industrie gerichtet sagte er, dass AGCS sich bei künftigen Kapazitätsverknappungen daran erinnern werde, wer ein langjähriger Kunde des Unternehmens ist. … Lesen Sie mehr ›
DFV will Vollsortimenter werden
Stefan Knoll hat mit der Deutschen Familienversicherung (DFV) viel vor. Nach dem Markteintritt in Österreich will der Gründer und Firmenchef die Vertriebswege und das Produktangebot deutlich ausbauen. Einen Schwerpunkt bildet dabei ein „Globalprodukt“. Grundlage ist die bereits im Juni gestartete Kombipolice im Bereich Schaden und Unfall, die 2022 um eine Sparkomponente und später um biometrische Deckungen erweitert werden soll. Dafür will Knoll einen Lebensversicherer gründen. Mit dem Wachstum im ersten Halbjahr ist das Frankfurter Unternehmen zufrieden. … Lesen Sie mehr ›
Allianz tritt in Leben auf die Bremse
Die Allianz Deutschland hat in der Lebensversicherung das Einmalgeschäft deutlich reduziert. Deshalb erlebte die gesamte deutsche Gruppe einen Umsatzrückgang um satte 8,5 Prozent auf 20,5 Mrd. Euro im ersten Halbjahr 2021. Das Nettoergebnis stieg trotzdem kräftig. Deutschlands größter Versicherer erwartet Schäden aus der Flut von rund 500 Mio. Euro – vor Rückversicherung. Der Versicherer hat die Regulierung deutlich vereinfacht. Die Allianz bejubelt einen starken Anstieg im Neugeschäft private Kranken-Vollversicherung, will aber die Zahl der Vollversicherten nicht nennen. Noch-Deutschlandchef Klaus-Peter Röhler verteidigt die Auflösung der Zwischenholding als Umsetzung des Allianz-Kundenmodells. … Lesen Sie mehr ›
Wochenspot: Hackerangriff und Rückversicherer
Wochenspot – der Podcast Einmal in der Woche gibt es den Versicherungsmonitor auch zum Hören. In dieser Ausgabe sprechen Kaja Adchayan und Herbert Fromme über das Ausmaß des Hackerangriffs auf die Haftpflichtkasse und die Auswirkungen des Sturmtiefs „Bernd“ auf die großen Rückversicherer. … Lesen Sie mehr ›
MLP wächst weiter stark
Der Finanzvertrieb MLP ist im ersten Halbjahr stark gewachsen und konnte den Gewinn ebenfalls deutlich steigern. Besonders gut lief es im Geschäft mit Immobilien und in der Vermögensverwaltung. Aber auch die Vermittlung von Policen zur Altersvorsorge hat sich nach dem Corona-Jahr 2020 erholt, teilte Konzernchef Uwe Schroeder-Wildberg mit. Im neuen Geschäftsfeld Gewerbe- und Industrieversicherung hält er es für realistisch, in vier bis fünf Jahren zu den Top Ten in Deutschland zu gehören. … Lesen Sie mehr ›
Sanierungsmaßnahmen zeigen bei Zurich Erfolg
Viele Industrieversicherer haben in den vergangenen Monaten Preiserhöhungen und Kapazitätsbegrenzungen durchgesetzt, um die Sparte wieder in die schwarzen Zahlen zu bringen. Der Schweizer Versicherer Zurich gehört zu den härtesten Sanierern. Das hat Erfolg. Im ersten Halbjahr konnte der Konzern im Schaden- und Unfallgeschäft Prämienerhöhungen von rund acht Prozent erzielen, vor allem getrieben durch das Firmenkundengeschäft. Das hat dazu beigetragen, dass der konzernweite Reingewinn nach Steuern um 86 Prozent gestiegen ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. … Lesen Sie mehr ›
Der Klimawandel muss unser aller Handeln bestimmen
The Long View – Der Hintergrund Es mangelt nicht an guten Worten und hehren Zielen für den Klimaschutz – bei der Umsetzung hapert es aber gewaltig. So liefert auch der Weltklimarat in seinem jüngsten Bericht erschreckende Prognosen. Versicherer legen sich bei der Suche nach neuen Wegen zur nachhaltigen Absicherung von Naturgefahrenrisiken keine Denkverbote auf. Eine Versicherung gegen Elementarschäden kann und muss aber auf einem privatwirtschaftlichen und risikobasierten Fundament stehen. Denn Risiken bekommen erst durch Versicherer ein klares Preisschild. … Lesen Sie mehr ›
Niroumand: „Es fehlt der Mut“
Versicherungsmonitor O-Ton Ramin Niroumand ist einer der erfolgreichsten Gründer der Republik. 2014 kam er mit Finleap auf den Markt, einem Firmeninkubator. Zu den Gründungen gehören der Versicherer Element und der Makler Clark. Im Versicherungsmonitor-Podcastinterview erklärt Niroumand, warum er keine neuen Firmen mehr gründet, wie Start-ups die Versicherungswelt verändern und wie sein vor einem Jahr geborenes Kind ihm geholfen hat, die Pandemie gut zu überstehen. Traditionelle Versicherer haben oft eher ein Problem mit dem fehlenden Mut als mit technischen Systemen, findet er. … Lesen Sie mehr ›
Swiss Re ernennt Leiterin für Handelsfinanzierung
Leute – Aktuelle Personalien Swiss Re Corporate Solutions, die Industrieversicherungstochter von Swiss Re, hat Marilyn Blattner-Hoyle zur neuen globalen Leiterin der Handelsfinanzierung ernannt. Die Managerin kommt vom US-Versicherer AIG. Außerdem: Funk-Geschäftsführer Yorck Hillegaart wird Mitglied in einem europäischen Dachverband. Chubb hat eine neue Underwritingchefin für das Schaden- und Unfallgeschäft in Großbritannien, Irland und Südafrika, und im Verwaltungsrat der Insurance Australia Group stehen gleich mehrere personelle Änderungen bevor. … Lesen Sie mehr ›
Haftpflichtkasse: Datenklau größer als erwartet
Der Hackerangriff auf die Haftpflichtkasse nimmt ein immer größeres Ausmaß an. Wie der Versicherer jetzt mitteilt, sind nach der Attacke Mitte Juli mehr Daten abgeflossen, als bisher bekannt gewesen war. Auch Kundendaten sind betroffen. „Wir bedauern sehr, dass durch den kriminellen Angriff auf die Haftpflichtkasse auch weitere Personen Opfer dieser Machenschaften sind“, sagte Vorstandsmitglied Torsten Wetzel. Die Haftpflichtkasse schließt nicht aus, dass der Umfang an gestohlenen Daten weiter steigt. … Lesen Sie mehr ›
Talanx erhöht Gewinnziel trotz Flutschäden
Der Hannoveraner Versicherer Talanx hat Beitragseinnahmen und Gewinn im ersten Halbjahr gesteigert. Finanzchef Jan Wicke zeigte sich mit den Ergebnissen sehr zufrieden und hob das Gewinnziel 2021 auf 900 bis 950 Mio. Euro an. Die Überschwemmungen vom Juli gehen dabei an Talanx auch in der Erstversicherung nicht spurlos vorbei. Der Versicherer rechnet hier mit Netto-Schäden von 50 bis 100 Mio. Euro. Die Explosion im Chempark in Leverkusen trifft Talanx voraussichtlich mit einem Schaden in mittlerer zweistelliger Millionenhöhe. … Lesen Sie mehr ›
Eine Frage der Haltung
Meinung am Mittwoch Jahrelang haben Makler ihren Service verschenkt. Es war auch ohne dezidierte Bepreisung ihrer Leistung möglich, gute Ergebnisse für die Kunden zu erreichen. Inzwischen ist das Verhandeln von Versicherungsschutz enorm anspruchsvoll. Aber selbst wenn die Makler das Personal dafür hätten – es fehlt an einer gezielten Preisstrategie für ihr Geschäftsmodell. … Lesen Sie mehr ›