Herbert Frommes Kolumne Jedes Unternehmen hat sein Digitalisierungsprogramm. Es gibt unzählige Aufsätze, Beraterpräsentationen und Projekte. Dabei unterscheiden sich die Auffassungen über das, was Digitalisierung eigentlich sein soll, grundlegend von Haus zu Haus und von Vorstand zu Vorstand. Viele halten schon die Automatisierung bestehender Geschäftsprozesse für Digitalisierung. Das ist aber höchstens die halbe Wahrheit. In Wirklichkeit geht es um neues Geschäftsmodell, mit dem die Branche auf Veränderungen auf der Kundenseite reagiert.
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Französisches Insurtech Alan hat große Ambitionen
Das französische Insurtech Alan hat eine App herausgebracht, über die Kunden Dokumente wie die Arztrechnung einreichen können. Außerdem hat das Unternehmen eine Kooperation mit dem Pariser Inkubator Station F geschlossen, beteiligte Start-ups erhalten den Krankenversicherungsschutz des 2016 gegründeten Versicherers zum verbilligten Preis. Alan gehört nach eigenen Angaben zu den am besten finanzierten Start-ups in Frankreich.
Hurrikans treffen Transportversicherung
Überflutete Warenlager und zerstörte Yachten – die Hurrikans „Harvey“ und „Irma“ werden auch die Transport- und Schiffsversicherung treffen, erwartet Markus Spielmann vom Rückversicherer Munich Re. Ob die Schäden ausreichen, um sich auf die Prämien auszuwirken, ist allerdings fraglich. Den Versicherern käme das gelegen, die Prämien in den Hauptsparten der Transportversicherung sind hart umkämpft und seit Jahren niedrig. Sorgen macht sich Spielmann über Kumulrisiken durch immer größere Schiffe und das mangelnde Problembewusstsein gegenüber Cyberangriffen in der Branche.
Terminator im Dienst des Verbraucherschutzes
Der Skandal um Fehlverkäufe bei Restschuldversicherungen lässt Großbritannien nicht zur Ruhe kommen. Jetzt bringt die britische Finanzaufsicht das Thema mit einer neuen Kampagne auf die Bildschirme. In einem Kurzfilm mit Arnold Schwarzeneggers Kopf, der auf Rädern durch einen Supermarkt saust und dazu in der unnachahmlichen Art des US-Österreichers röhrt, will die FCA die Konsumenten auf ihr Recht zur Klage hinweisen.
Kunden wollen Beratung statt Onlineabschluss
Die Mehrheit der deutschen Bürger rechnet damit, dass sich die Versicherungsbranche bis 2022 stark digitalisiert. Dennoch legt ein Großteil von ihnen Wert auf transparente Leistungen und einen persönlichen Ansprechpartner. Kunden schließen nach wie vor ihren Vertrag am liebsten beim Vertreter oder Makler ab, Onlineabschlüsse spielen bislang keine allzu große Rolle. Das sind die Ergebnisse der Gothaer-Studie „Versicherung digital 2017“, die Vorstandschef Karsten Eichmann vorgestellt hat.
„Irma“: Munich Re rechnet mit Quartalsverlust
Der Rückversicherer Munich Re hat am Mittwochabend eine Gewinnwarnung für das Jahr 2017 veröffentlicht. Die Stürme „Harvey“ und „Irma“ führten zu hohen versicherten Schäden, die sich für den Markt und für Munich Re noch nicht quantifizieren ließen. Das Unternehmen könnte deshalb sein Gewinnziel von 2 Mrd. Euro bis 2,4 Mrd. Euro verfehlen und werde im dritten Quartal sehr wahrscheinlich einen Quartalsverlust ausweisen. Die Aktie reagierte kaum, nach Angaben der Munich Re wird das Aktienrückkaufprogramm fortgesetzt. Auch die Dividende will der Konzern halten.
Das Klima holt uns ein
The Long View – Der Hintergrund Der Druck auf Investoren steigt, sich ernsthaft mit dem Thema Klimawandel zu beschäftigen. Ein Umdenken ist auf Kapitalanlageseite auch dringend erforderlich, um die 2015 gesetzten Klimaziele zu erreichen. Ein entscheidender Hebel dafür kann die Finanzberichterstattung sein. Neben der Klima-Task Force des Financial Stability Board, erarbeitet zurzeit auch eine EU-Arbeitsgruppe Vorschläge. Klar ist, die Versicherer als wichtigste Kapitalanleger müssen mit im Boot sein, wenn das Ziel erreicht werden soll, die Erderwärmung bis 2050 auf zwei Grad zu begrenzen.
Insurtech-Investoren: Versicherer müssen umdenken
Die Versicherungsbranche befindet sich erst am Anfang einer digitalen Revolution: In den kommenden Jahren werden künstliche Intelligenz und Blockchain-Technologien flächendeckend eingesetzt, was zu einem massivem Personalabbau führen wird. Die Bedeutung von Insurtechs nimmt weiter zu, darauf sollten sich die traditionellen Versicherer einstellen. In diesen Punkten waren sich die vier Investoren einig, die an einer vom Insurlab Germany mitorganisierten Podiumsdiskussion in Köln teilgenommen haben.
Teambrella startet Blockchain-Versicherung
Katzenbesitzer in Peru können sich ab dieser Woche über die Plattform des russischen Start-ups Teambrella gegenseitig versichern. Bei dem Peer-to-Peer-Konzept finden sich Menschen in Gruppen zusammen und geben sich gegenseitig Deckung für bestimmte Schäden, zum Beispiel Tierarztkosten. Dabei ist kein Versicherer im Spiel. Die Auszahlung der Regulierungssumme erfolgt über die Blockchain-Technologie. Kommenden Monat startet Teambrella außerdem in Argentinien mit einem Schutz für Hundebesitzer und in den Niederlanden mit einer Fahrradversicherung.
Munich Re will Flottengeschäft sicherer machen
Mit kamerabasierten Sicherheitssystemen will Munich Re die Schäden in der Kfz-Flottenversicherung in den USA verringern. Dafür arbeitet der Rückversicherer mit dem Unternehmen Mobileye zusammen, das sich auf Unfallvermeidungssysteme spezialisiert hat. Munich Re stellt seinen Kunden Mobileye-Systeme zum verbilligten Preis zur Verfügung. Der Rückversicherer will die mit dem System gesammelten Daten auch für eine neuartige Autoversicherung nutzen.
Generali findet Käufer in den Niederlanden
Der italienische Generali-Konzern hat seine niederländischen Töchter an den Rivalen ASR Nederland verkauft. Der Verkauf bedeutet einen Verlust von 270 Mio. Euro nach Steuern für den Verkäufer. Der Versicherer trennt sich gerade von einer Reihe von Töchtern in Europa und Lateinamerika. Die Generali Lebensversicherung in München ist ebenfalls auf dem Markt, hat bislang aber keinen Käufer gefunden. Das kann mit dem vergleichsweise hohen Preis zusammenhängen, den die Italiener verlangen.
Krankenhausqualität: Den Schulterschluss wagen
Meinung am Mittwoch Die Versorgungsqualität in deutschen Krankenhäusern schwankt stark. Für Patienten wird die Wahl der richtigen Klinik zur Glückssache. Aber auch private Krankenversicherer und Krankenkassen haben kaum Anhaltspunkte, um die Qualität zu beurteilen. Die Vergütung der Kliniken setzt außerdem die falschen Anreize. Abhilfe könnte eine Qualitätsmessung auf Basis von Patientenbefragungen schaffen, die auch öffentlich gemacht wird. Dafür müssten sich aber Versicherer, Krankenkassen und die Politik zusammentun.
GDV: Schulterschluss mit NRW-Justiz bei Cyber
Der Versicherer-Verband GDV will zusammen mit Justiz und Strafverfolgungsbehörden gegen Cyberkriminelle vorgehen. Gemeinsam mit NRW-Justizminister Peter Biesenbach (CDU) stellten GDV-Vertreter und NRW-Landeskriminalamt am Dienstag in Düsseldorf einen Krisenplan für Cyberangriffe vor. Im Kern geht es darum, dass sich Versicherer frühzeitig bei den Behörden melden, wenn sie glauben, von Hackern angegriffen zu werden. Das Projekt startet in Nordrhein-Westfalen, die Beteiligten wollen es aber in Kürze auf das gesamte Bundesgebiet ausweiten.
Die Versicherungslücke schließen
Viele Menschen in Entwicklungs- und in Industrieländern sind nicht gegen Naturkatastrophen versichert. Die Versicherungslücke beträgt weltweit rund 180 Mrd. Dollar, schätzt Swiss Re. Viele Versicherer und Rückversicherer wittern hier ein Wachstumsfeld, wenn gemeinsame Lösungen mit der Politik gefunden werden. Doch es ist nicht einfach, mit den Regierungen der Länder ins Geschäft zu kommen. Bei einer Podiumsdiskussion in Monte Carlo diskutierten Experten, wie sich die Versicherungslücke schließen lässt. Die Vorschläge reichen von einer verstärkten Zusammenarbeit der Branche bis zur Beseitigung von rechtlichen Hürden.
Mercedes bringt Telematik-Versicherung
Die Mercedes-Benz Bank bietet ab sofort eine Telematik-Autoversicherung an, bei der umsichtige Fahrer bis zu 20 Prozent der Prämie sparen können. Mercedes hat den Tarif zusammen mit dem Kooperationspartner HDI entwickelt. Das Angebot ist vorerst auf Fahrzeuge der aktuellen Baureihe der E-Klasse beschränkt, in denen die nötigen Sensoren standardmäßig verbaut sind. Es handelt sich um dieselbe Technik, die zur Absetzung des automatischen Notrufs E-Call zuständig ist. Ab 2018 müssen neue europäische Modelle diese Fähigkeit mitbringen.














