Die Arag hat bereits 1.000 Anfragen von Kunden, die juristisch gegen Volkswagen oder einzelne Händler wegen des Abgasbetrugs vorgehen wollen oder die eine Klage gegen VW aus aktienrechtlichen Gründen erwägen. In der Regel gewährt der Versicherer Deckung, nicht jedoch bei angestrebten Klagen auf Neuwagen gegen die Händler. Die hält er für aussichtslos, sagten Vorstände bei einer Pressekonferenz des Versicherers. Außerdem erläuterte der Vorstand neue Produkte wie das zusätzliche Arbeitslosengeld und das gerade genehmigte interne Solvency II-Teilmodell.
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Nürnberger belehrt zum Policenmodell nach
Als erster Lebensversicherer hat die Nürnberger Lebensversicherung Kunden zum Widerspruchsrecht nachbelehrt. Dabei geht es um fondsgebundene Verträge, die nach dem so genannten Policen-Modell zwischen 1994 und 2007 abgeschlossen wurden. Hintergrund ist ein höchstrichterliches Urteil. Danach können Kunden, die nicht korrekt über ihr Widerspruchsrecht aufgeklärt worden sind, auch Jahre später den Vertrag widersprechen und eingezahlte Prämien zurückfordern. Experten erwarten, dass weitere Versicherer nachziehen werden und fordern betroffene Kunden auf, schnell zu handeln, wenn sie ihren Vertrag loswerden wollen. Derweil hält die Verbraucherzentrale Hamburg das Vorgehen der Nürnberger für rechtlich unzulässig.
BaFin will sich Fintechs vornehmen
Die BaFin will sich künftig verstärkt mit den Fintech-Unternehmen beschäftigen, die nach Einschätzung der Aufsicht derzeit die Finanzbranche aufmischen. Das hat Bafin-Präsident Felix Hufeld angekündigt. Die Fintechs gehören zu den Themen, mit denen sich die BaFin bereichsübergreifend auseinandersetzen will. Als Teil einer Neuorganisation, die zum 1. Januar 2016 greift, gibt es ein neues Referat für Strategieentwicklung, das direkt beim Präsidenten angesiedelt ist.
Kargere Bescherung: Überschussdeklaration sinkt
Meinung am Mittwoch Wegen des Niedrigzinsumfelds befindet sich die Überschussbeteiligung der Lebensversicherer schon seit einigen Jahren im Sinkflug. Dieser Trend wird auch im kommenden Jahr weitergehen. Erste Zahlen deuten an, dass die Zuwendungen an die Kunden stärker sinken werden als in diesem Jahr. Die Intensität des Wettbewerbs um die Überschussbeteiligung nimmt zurecht ab. Es besteht allerdings die Gefahr, dass der Gesetzgeber durch die geplante Abschaffung des Höchstrechnungszinses ein neues Feld für potenziell überhöhten Wettbewerb eröffnet.
Eiopa sieht Big Data zwiespältig
Die europäische Versicherungsaufsicht hat einen Bericht über die wichtigsten Verbrauchertrends im Versicherungsbereich vorgelegt. Dazu zählt natürlich auch die Nutzung von Big Data. Eiopa sieht darin Vorteile für Verbraucher, aber auch Gefahren. Die Aufsichtsbehörde will das Thema im kommenden Jahr genauer unter die Lupe nehmen.
Castingshow gegen das Langweiler-Image
Versicherungen kämpfen mit dem Image, unsexy und langweilig zu sein. Ein Video-Format aus Großbritannien versucht, der Branche Dramatik und Coolness zu verpassen. Sechs Jungmakler kämpfen in einer Realityshow um den Titel „Broker Apprentice 2015“. Höchst unterschiedliche Aufgaben warten auf die Kandidaten: Sie müssen Passanten auf der Einkaufsstraße für Versicherungen interessieren, Oberstufenschüler für den Beruf des Maklers begeistern, aber auch Kollegen zeigen, dass sie mit allen Wassern gewaschen sind.
Zurich: Shaughnessy wird Global Life-Chef
Leute – Aktuelle Personalien Die Schweizer Zurich hat Gary Shaughnessy zum neuen Chef des weltweiten Lebensversicherungsgeschäfts ernannt. Der Brite übernimmt den Posten im Januar 2016 von Kristof Terryn, der sich dann ganz auf seine Rolle als Chef der kriselnden Schadensparte konzentrieren kann. Shaughnessy ist derzeit unter anderem für das britische Lebensversicherungsgeschäft verantwortlich. Weiter offen ist, wer die Nachfolge des ehemaligen Konzernchefs Martin Senn antritt. Außerdem: Munich Re hat einen neuen Chef für seine US-Krankenversicherungssparte ernannt.
Harald Christ wird Ergo-Vertriebschef
Leute – Aktuelle Personalien Markus Rieß stellt die ersten personellen Weichen bei der Munich Re-Tochter Ergo. Harald Christ soll am 1. Juli 2016 neuer Vertriebschef des Konzerns werden. Er kommt von der Postbank und hat auch davor vor allem bei Banken und in der Schiffsfinanzierungsbranche gearbeitet. Christ ersetzt bei Ergo Rolf Wiswesser, der das Unternehmen im August 2015 verlassen hat.
Warren Buffett halbiert Beteiligung an Munich Re
Der US-Großinvestor Warren Buffett hat seinen Anteil am weltweit größten Rückversicherer Munich Re halbiert. Das geht aus einer Stimmrechtsmitteilung des Konzerns hervor, der zufolge Buffett seinen Anteil am DAX-Konzern von 9,7 Prozent auf 4,6 Prozent reduziert hat. Bereits im September hatte der Investor einen Teil seiner Munich Re-Aktien verkauft. Buffetts Rückzug auf Raten ist ein Warnsignal an die Branche.
Vorsicht bei Verjährungsverzicht
Legal Eye – Die Rechtskolumne Gegen Ende des Kalenderjahres ist die Verjährung von Ansprüchen ein häufiges Thema für die Versicherungswirtschaft. Häufig wird versucht, mit Verjährungsverzichtserklärungen den Zeitdruck aus dem Streit um eine Zahlung zu nehmen. Dabei gilt es jedoch einiges zu beachten: Wollen Gläubiger gegen Ende einer Verzichtserklärung verhindern, dass die Verjährung eintritt, müssen sie zügig ein Mahnverfahren vorantreiben. Ansonsten droht die Verjährung.
Vorweihnachtlicher Endspurt
Was die Woche bringt An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Arag lädt zum Jahresabschlussgespräch, die Zurich zum Kamingespräch. An Festtagsstimmung dürfte es den Schweizern in diesem Jahr jedoch mangeln, der Konzern steht vor großen Herausforderungen.
Immer Glück haben ist kein Geschäftsmodell
Herbert Frommes Kolumne Die Katastrophenschäden der Rückversicherer sind auf einem Allzeittief. Im ersten Halbjahr lagen sie bei 47 Prozent des zehnjährigen Durchschnitts. Das hilft der Branche, ihre sehr ambitionierten Gewinnziele zu erreichen. Jetzt hat auch die Swiss Re sich selbst mit höheren Gewinnzielen unter Druck gesetzt, um die Kapitalmärkte gewogen zu halten – in einer Zeit, in der die Preise nach unten zeigen und die Freisetzung von Reserven aus früheren Jahren bald an ihr natürliches Ende kommt. Eine Strategie mit hohen Risiken.
W&W: Per Versuchsballon zur Digitalisierung
Der schwäbische Finanzkonzern Wüstenrot & Württembergische (W&W) treibt seine Digitalisierung von Berlin-Mitte aus voran. Im November hat die unternehmenseigene Digitalschmiede in der auch bei Start-ups angesagten Hauptstadt ihre Arbeit aufgenommen. Der Versicherungsmonitor war vor Ort und hat die beiden Geschäftsführer der W&W Digital GmbH interviewt. Carolin Kröger und Nils-Christoph Ebsen sprachen über erste konkrete Projekte, die zentrale Bedeutung von Kundenbefragungen und digitale Versuchsballons.
W&W: Erdland holt Junker als Nachfolger
Leute – Aktuelle Personalien Paukenschlag beim Bauspar-, Bank- und Versicherungskonzern Wüstenrot und Württembergische: Konzernchef Alexander Erdland holt 2016 Jürgen Junker von der VHV in Hannover nach Stuttgart. Dort soll er die Nachfolge des 2017 ausscheidenden Erdland antreten, der auch Präsident des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) ist. Interne Kandidaten hatten sich Hoffnungen auf den Posten gemacht.
Gothaer baut Lebensversicherer um
Der Kölner Versicherer Gothaer baut seine Lebensversicherung radikal um. Ab 2016 will er mit neuen Lebensversicherungsangeboten punkten, darunter ein klassisches Angebot ohne laufende Gutschrift, aber mit Garantiezins bei Fälligkeit. Die Produkte sollen online, per Telefon und beim Vertreter angeboten werden. Als laufenden Überschuss deklariert die Gothaer für 2016 2,5 Prozent, nach 3,1 Prozent. Im Schadenbereich zielt das Unternehmen auf wohlhabende Privatpersonen sowie kleine und mittelgroße Unternehmen und bringt für sie auch eine Cyberpolice auf den Markt.













