Versicherer kritisieren EU-Regulierung zu KI

Das Thema künstliche Intelligenz (KI) wird aktuell heiß diskutiert. Bis Anfang Dezember 2023 plant die EU die Verabschiedung einer Regulierung für KI. Auch die Wirtschaft soll Feedback geben. Der Gesamtverband der Versicherer (GDV) hat das getan und sich in einem aktuellen Positionspapier geäußert. Gerade die Compliance-Vorschriften seien teilweise zu hoch, so der GDV.

GDV: Solvency II muss Versicherern Luft lassen

Die Reform des Aufsichtsregimes Solvency II sollte so angelegt werden, dass die Handlungsspielräume der Versicherer nicht zu stark eingeschränkt werden, findet der GDV. Die Eigenkapitalregeln für Versicherer seien wichtig für den nachhaltigen Umbau der Wirtschaft, sagte Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen anlässlich des Beginns des Trilogs der EU-Institutionen über die Reform. „Zu hohe Anforderungen lassen aber kaum Luft für Investitionen in die so wichtige Transformation.“ Auch an weiteren Stellen sieht er Handlungsbedarf.

Kumulrisiko kein Thema mehr bei Cyber?

Die Versicherer warten quasi auf den nächsten großen Cyberschaden, um die Preise wieder anzuheben. Ein Rückzug aus dem Markt dürfte dagegen für die meisten kein Thema mehr sein: Dank gesunkener individueller Limite sind die Risiken beherrschbar, außerdem sind die Wachstumsaussichten zu verlockend, hieß es zum Auftakt der Euroforum-Jahrestagung Cyber Insurance. Unterschiedlich beurteilen die Teilnehmer weiterhin die Kumul-Bedrohung. Dass das vergangene Jahr für die Cyber-Versicherer in Deutschland profitabel war, bestätigt die aktuelle GDV-Statistik.

GDV fordert Extra-Führerschein für E-Scooter

Die Nutzer von E-Scootern brauchen bislang keinerlei Kenntnisse für die Teilnahme am Straßenverkehr vorzuweisen. Der GDV will das ändern, um die überproportional hohe Zahl an Schäden durch Leih-Scooter zu reduzieren. Ein Dorn im Auge ist dem Versichererverband, dass vor allem Gelegenheitsfahrer gerne auf Gehwegen unterwegs sind, obwohl das verboten ist. Dadurch kollidieren sie öfter mit Fußgängern als Radfahrer.

Asmussen: Investoren brauchen Planungssicherheit

Um die Erderwärmung zu stoppen, muss die Wirtschaft klimafreundlicher werden – nicht zuletzt mit Hilfe privater Investitionen. In einer Podiumsdiskussion der Nichtregierungsorganisation Bürgerbewegung Finanzwende diskutierten Vertreter der Versicherungswirtschaft, der Wissenschaft und des Verbraucherschutzes darüber, wie das gelingen kann. Die Investoren brauchen neben Rendite vor allem Planungssicherheit, betonte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Claudia Kemfert vom DIW forderte Nachschärfungen an den ESG-Kriterien und kritisierte weiterhin hohe Subventionen für fossile Energien.

Positive Aussichten für Versicherer

Der Geschäftsklimaindex der Versicherungswirtschaft ist im zweiten Quartal des Jahres auf ein spürbar positiveres Niveau gestiegen. So legte er um 13,3 Punkte auf insgesamt 7,7 Punkte zu. „Die Unternehmen fassen wieder mehr Mut“, fasste Jörg Asmussen vom Versichererverband GDV die sich normalisierende Lage in der Branche zusammen. Die Inflation und der Krieg mitten in Europa hatten zuvor zu Belastungen geführt.

GDV kritisiert EU-Kleinanlegerstrategie

Ende Mai hat die EU-Kommission die umstrittene Kleinanlegerstrategie vorgestellt. Entscheidend für die deutschen Versicherer war, dass das zuvor vieldiskutierte flächendeckende Provisionsverbot vorerst nicht kommt. Nach seiner ersten, eher zurückhaltenden Reaktion hat der Versichererverband GDV jetzt eine umfangreiche Stellungnahme veröffentlicht. Die Kleinanlegerstrategie wird in der aktuellen Form ihre Ziele nicht erreichen, lautet seine Prognose. Der Verband hat einiges auszusetzen.

GDV: Starkregen führt zu Schäden in Milliardenhöhe

Hitze, Dürre, Stürme und Starkregen: Die durch den Klimawandel verursachten Extrem-Wetterereignisse treiben sowohl Bürgerinnen und Bürger als auch die Versicherungswirtschaft um. Laut dem Gesamtverband der Versicherer (GDV) hat allein Starkregen in den vergangenen 20 Jahren bundesweit für 12,6 Mrd. Euro Schäden an Wohngebäuden gesorgt. Das geht aus der aktuellen Starkregenbilanz des GDV von 2002 bis 2021 hervor. Angesichts dieser Krisen stellt sich für Versicherer die Frage, ob sie langfristig alle Schäden durch Naturgefahren versichern können. GDV-Chef Jörg Asmussen fordert eine konsequentere Klimafolgenanpassung sowie mehr Präventionsmaßnahmen seitens der Politik.

GDV erwartet 2,5 Mrd. Euro technischen Verlust in Kfz

Der Gesamtverband der Versicherer (GDV) warnt vor einem Milliardenverlust in der Autoversicherung. Nach einer Hochrechnung kann die Branche mit einem Beitragswachstum von 3,7 Prozent rechnen, die Leistungen werden aber um rund 12 Prozent zulegen. Der Verband macht die Inflation verantwortlich und plädiert für Preiserhöhungen, um wieder aus der Verlustzone zu kommen. Die Branche kann nicht sagen, dass sie nicht gewarnt worden wäre.

Zehn Jahre Versicherungsmonitor – ein Rückblick

Der Versicherungsmonitor feiert seinen zehnten Geburtstag. Ein Grund, um auf die spannendsten Geschichten aus dieser Zeit zurückzublicken. Neben der Corona-Pandemie und dem Krieg in der Ukraine gab es in den vergangenen fünf Jahren zahlreiche erinnerungswürdige Ereignisse: Generali verkauft die Generali Leben an den Abwicklungsspezialisten Viridium. Die seit über einem Jahr geplante Fusion von Aon und Willis Towers Watson platzt. Jörg Asmussen wird neuer Vorsitzender der Geschäftsführung vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft, und Sturmtief „Bernd“ sorgt für schwere Verwüstung. Hier der zweite und letzte Teil.

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