Der GDV hat sich einer ersten Reaktion zustimmend zu dem am Mittwoch vorgestellten Koalitionsvertrag geäußert. Der Vertrag knüpft in der Rentenpolitik direkt an das Sondierungspapier von SPD, Grünen und FDP an. In der betrieblichen Altersversorgung wollen die Parteien die Umsetzung des Sozialpartnermodells forcieren. Der Vermittlerverband BVK sieht Licht und Schatten bei den Plänen zur Altersvorsorge, die Versicherungskammer beim Thema Gesundheit und Pflege.
Allianz UK ernennt ersten Chief Analytics Officer
Leute – Aktuelle Personalien Die Allianz UK will im Bereich Daten und Analytik wachsen und hat dafür die Position des Chief Analytics Officer neu geschaffen. Den Posten übernimmt der Willis Towers Watson-Manager Chris Varley. Außerdem: Der im Sommer übernommene britische Versicherer RSA bündelt sein Spezialversicherungsgeschäft mit dem seines neuen Mutterkonzerns Intact. Neuigkeiten gibt es auch beim Verein Hanseatischer Transportversicherer, der Brancheninitiative Bipro und beim Verband Deutscher Versicherungskaufleute.
Warweg: Versicherer befördern Maklerkonsolidierung
Eine Maklerübernahme jagt die nächste: Nicht nur im Ausland wird fleißig zugekauft, sondern auch hierzulande. Die Gründe für die Konsolidierung sind vielfältig. Während Thomas Haukje, Präsident des Maklerverbands BDVM, vor allem Nachfolgeprobleme für die Entwicklung verantwortlich macht, sieht Tobias Warweg, Geschäftsführer der GGW Holding, eine Mitschuld bei den Versicherern. Sie hätten bei den Maklern Ängste geschürt, monierte er bei einer Diskussionsrunde auf der Vermittlermesse DKM.
Heinz: „Der schwierigste Part ist die SPD“
Michael Heinz gibt nicht auf. Der Präsident des Vermittlerverbands BVK hat noch Hoffnungen für die Riester-Rente, die vielen vor allem wegen des gesunkenen Höchstrechnungszinses und der gleichzeitig ausgebliebenen Reform als tot gilt. Mit Blick auf die neue Bundesregierung setzt Heinz allem auf die Verhandlungsgeschicke der FDP. Auch mit den Grünen seien noch verhältnismäßig gut pragmatische Diskussionen möglich, sagte er auf der Vermittlermesse DKM. Harsche Kritik äußerte er an der SPD – sie sei für sachliche Gespräche zu ideologisch geprägt.
BVK warnt vor Ampelplänen für private Vorsorge
Das Sondierungspapier von FDP, Grünen und SPD weckt beim Vermittlerverband BVK gemischte Gefühle. Positiv wertet der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute unter anderem die Absage an die Bürgerversicherung in der Krankenversicherung. Die Pläne für eine grundlegende Reform der privaten Altersvorsorge versetzen den Verband dagegen in Alarmstimmung. Er wittert die Schaffung eines Einheitssystems, bei dem Vermittler nicht mehr gebraucht werden. Seine Hoffnungen, dass es mit einer Riester-Reform doch noch etwas wird, ruhen auf den Liberalen. Der Versichererverband GDV lehnt eine Stellungnahme ab.
BVK hofft auf Verhandlungsgeschick der FDP
Noch ist unklar, welche Parteien die künftige Bundesregierung bilden werden. Denkbar sind verschiedene Konstellationen. Für den Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) ist dabei nur eines wichtig: Die FDP muss mit am Tisch sitzen. Denn zwischen dem Vermittlerverband und den Freien Demokraten gibt es große Schnittmengen, betonte BVK-Präsident Michael Heinz auf einer Veranstaltung. Beide sind für eine Reform der Riester-Rente und gegen die Einführung eines Provisionsdeckels.
Wochenspot: Wahlprogramm der Union und JDC
Wochenspot – der Podcast Einmal in der Woche gibt es den Versicherungsmonitor jetzt auch zum Hören. In dieser Ausgabe sprechen Kaja Adchayan und Herbert Fromme über die Einführung eines staatlich geförderten Vorsorgeprodukts, wie es die Union plant, und die Übernahme des Software- und Analyseunternehmens Morgen & Morgen durch den Maklerpool JDC.
Achtung Wildwechsel!
Nachschlag – der aktuelle Kommentar Die Vermittler, die Industrieversicherer, das alternative Kapital in der Rückversicherung – sie alle sind von Branchenexperten schon mal als scheue Rehe bezeichnet worden, die die Flucht ergreifen, sobald Gefahr droht. So wirklich passen will das Bild vom davonstürmenden Wild aber nicht. Vielleicht liegt das daran, dass andere Tiere als das Reh die Mitarbeiter der Versicherungswirtschaft viel besser verkörpern. Ein Esoterik-Ratgeber rund um das rhetorische scheue Reh.
Der politische Wunschzettel des BVK
Die kommende Bundestagswahl wird über die Zukunft der Riester-Rente entscheiden. Ins Zentrum rücken dabei auch die Vermittler, die bisher für den Vertrieb der Altersvorsorgeprodukte zuständig waren. Michael Heinz, Präsident des Bundesverbands Deutscher Versicherungskaufleute (BVK), will, dass das auch in Zukunft so bleibt. Er hat genaue Vorstellungen von der neuen Koalition. Heinz wünscht sich marktwirtschaftlichen Sachverstand, der – wie er findet – einem der beiden Koalitionspartner bisher fehlte.
BVK: „Wenn Sie den Kampf wollen, bekommen Sie ihn“
Dass Michael Heinz, Präsident des Bundesverbands Deutscher Versicherungskaufleute (BVK), streitbar und ein Freund deutlicher Worte ist, ist bekannt. Auf der digitalen Fachtagung des Verbands zeigte er sich sichtlich aufgebracht. Grund ist das stark unter Druck geratene Verhältnis zum Versichererverband GDV. Heinz macht hierfür vor allem den neuen Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen und dessen Vorstoß zur Riester-Rente verantwortlich, den er als „Kampferklärung“ an die Vermittler wertet. Dass die beiden Verbände – wie von den Versicherern stets beteuert – am gleichen Strang ziehen, kann Heinz derzeit nicht erkennen.
Lohrmanns Verunsicherung: Blaue Briefe für Jogi
An dieser Stelle nimmt sich unser Zeichner Konrad Lohrmann jeden Freitag ein Thema aus der Branche vor. Heute: Wie man’s macht, man macht’s verkehrt.
Wochenspot: Riester-Rente und Pandemie-Erfolge
Wochenspot – der Podcast Einmal in der Woche gibt es den Versicherungsmonitor auch zum Hören. In dieser Ausgabe diskutieren Katrin Berkenkopf und Herbert Fromme über den Streit um die Riester-Rente und die Assekurata-Bilanz für die deutschen Schaden- und Unfallversicherer.
Heinz: „Asmussen begeht einen Systemwechsel“
Exklusiv Michael Heinz, Vorsitzender des Bundesverbands Deutscher Versicherungskaufleute, warnt vor einer Änderung in der Haltung der Versicherer zu Vermittlern. Anlass ist ein Statement von GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen, in dem der von einem digital vertriebenen Riester-Standardprodukt spricht. Inzwischen hat Asmussen die Äußerung ergänzt. Aber im Interview mit dem Versicherungsmonitor hält Heinz an seiner Ansicht fest und berichtet, dass er 20 Versicherer um klare Stellungnahmen gebeten hat.
Versicherer in Geiselhaft
Herbert Frommes Kolumne Jahrzehntelang sahen die meisten Versicherer nicht die Versicherungsnehmer als die eigentlichen Kunden an, sondern die Vermittler. Folgerichtig hatten die Konzernzentralen wenig mit den Kunden zu tun. Die wesentlichen Ausnahmen waren das Inkasso, bei dem die nicht zahlenden Kunden auffielen, und die Schadenbearbeitung. Inzwischen reden alle von Kundenzentriertheit – aber sie leben immer noch in der Vertriebszentriertheit.













