Archiv ‘Cyberversicherung’

Wochenspot: Nachwuchs, Cyber und eine Bilanz

 Wochenspot – der Podcast  Einmal in der Woche gibt es den Versicherungsmonitor jetzt auch zum Hören. In dieser Ausgabe sprechen Katrin Berkenkopf und Herbert Fromme über eine Diskussionsrunde mit Studierenden und ihren Blick auf die Branche. Und was Cyber-Versicherer ändern müssen, um den Kunden weiterhelfen zu können. Die Redakteure erzählen, welches ihre persönlichen Aufreger-Themen des Jahres waren.

Das Risiko der anderen

Mittelständische Unternehmen aus der produzierenden Wirtschaft sind sich durchaus bewusst, dass ihre Branche besonders anfällig für Hackerangriffe ist. Doch Probleme sehen sie vor allem bei anderen Firmen und weniger bei sich selbst. Das zeigt eine Studie des Versichererverbands GDV. Dem eigenen Unternehmen bescheinigen die meisten Entscheider eine gute IT-Sicherheit. Dass das oft bloßes Wunschdenken ist, zeigt ein Praxistest durch einen „friendly Hacker“. Die Ergebnisse sollten auch Cyberversicherer nachdenklich stimmen.

Die Cyber-Revolution frisst ihre Kinder

 Meinung am Mittwoch  Unbelastet protzten einst die ersten Cyberversicherer mit neuzeitlichen Zusagen und vollen Geldkoffern. Sie und ihre Marktschreier warnten die damals zögernden Abnehmer vor atemraubendem, verheerendem Daten-Unheil. Vor schädlichen Dingen, in Netzen, durch Menschenhand getan – und machten ihnen Gewissensbisse. Ach, was kümmert so manchen sein Versicherungsgeschwätz von gestern, denn nichts hindert ihn daran, weiser zu werden. Hastig und mit verbrannten Fingern ziehen nämlich nun die damals trommelnden Unheilsverkünder ihre ausgestreckten Arme zurück. Das passiert zur Unzeit, da sich unter den „Burgherren“ der Unternehmen tatsächlich eine Art Gefechtsstimmung zusammenbraut.

Cyber: Homeoffice öffnet neue Einfallstore

 Themenschwerpunkt Cyber  Der flächendeckende Umzug ins Homeoffice aufgrund der Corona-Pandemie hat neue Risiken offenbart. Durch die weite Öffnung der Unternehmens-Netzwerke habe sich die Gefahr von Cyberangriffen erhöht, sagte Jens Wohlthat, Mitglied des Vorstands von HDI Global, bei einer Round Table-Diskussion des Versicherungsmonitors zum Thema Cyberversicherung. Mehr gemeldete Schäden hat es nach Einschätzung der Teilnehmer jedoch nicht gegeben. Es sei aber inzwischen Routine, dass es täglich zu Cyberattacken komme, sagte Antje Mertens vom Automobilzulieferer Mahle in Stuttgart.

Hasse sieht Branche in „gewaltigem Umbruch“

 Exklusiv  Claudia Hasse, Deutschlandchefin des Rückversicherers Munich Re, spricht im Versicherungsmonitor-Interview über die großen Veränderungen im Markt und warum der Rückversicherer dabei gute Chancen für sich sieht. Die Pandemie hat den Trend zur Veränderung noch verstärkt. Beim digitalen Umbau könne die Gesellschaft auf verschiedene Weisen helfen. Neben der Rückversicherungskapazität ist das vor allem die Toolbox für die Datenanalyse.

Cyberversicherer werden vorsichtig

 Themenschwerpunkt Cyber  Industrieversicherer stellen deutlich weniger Kapazitäten für Cyberdeckungen bereit als noch vor wenigen Jahren. Gleichzeitig steigen die Prämien enorm. Besonders für große Unternehmen sei es mittlerweile sehr schwierig, ihre Wunschabdeckung zu bekommen, sagte Antje Mertens vom Automobilzulieferer Mahle. Dass es kaum noch möglich ist, so hohe Deckungssummen zusammenzubekommen wie früher, bestätigten auch die anderen Teilnehmer der zweiten Round Table-Diskussion des Versicherungsmonitors. Das aktuelle gedruckte Dossier, das jetzt erschienen ist, gibt die Diskussion der Manager genau wieder. Der Versicherungsmonitor veröffentlicht dazu einen Themenschwerpunkt.

AGCS: Interne Fehler führen zu Cyberschäden

 Exklusiv  In den vergangenen Jahren ist die Zahl der gemeldeten Cyberschäden rasant nach oben geschnellt. Betriebsunterbrechungen infolge von Cybervorfällen machen den größten Anteil der Cyberschäden aus. Die Ursache für den Betriebsstillstand findet sich in den meisten Fällen im Unternehmen selbst. Das zeigt eine Studie des Allianz-Industrieversicherers Allianz Global Corporate & Specialty. „Die klare Mehrzahl der Betriebsunterbrechungsfälle gehen auf menschliches Versagen zurück“, sagte Catharina Richter, globale Leiterin des Allianz Cyber Kompetenzzentrums, dem Versicherungsmonitor. Diese Schwachstelle ließe sich jedoch mit einfachen Mitteln beseitigen.

Herbert Fromme

Schlechte Stimmung bei Mayer

 Herbert Frommes Kolumne  Eigentlich wäre in den katholischen Gegenden der Republik am 11.11. der Karneval eingeläutet worden, aber im Jahr 2020 fiel der Sessionsauftakt aus. Selbst die notorisch undisziplinierten Kölner haben sich daran gehalten, in diesem Jahr nicht auf die Straße und in die Kneipen zu strömen. Etwas gedämpft ist die Stimmung auch in den Versicherungsabteilungen mancher Industriekonzerne, die ja oft die juristische Form eines Maklerunternehmens haben. Wir haben ein Gespräch zwischen dem Finanzchef und dem Risikomanager der Mayerwerke belauscht.

Cyber: „Es werden die Falschen versichert“

Cyberversicherer melden steigende Schadenszahlen. Beim Allianz-Industrieversicherer AGCS kommt inzwischen auf jede vierte Cyberpolice ein Schaden. Der Anstieg ist nicht allein durch mehr Attacken zu erklären, warnte Linus Neumann, Experte für IT-Sicherheit. „Es wird nicht jedes vierte Unternehmen gehackt“, sagte er bei einer digitalen Cyberkonferenz. Stattdessen gebe es in dem Geschäft eine starke negative Risikoauslese. „Es werden die falschen Unternehmen versichert.“ Indes zeigte sich Dirk Wegener, Präsident der europäischen Risikomanagervereinigung Ferma, besorgt ob der verbreiteten Skepsis gegenüber den Deckungen.

Cyberversicherung: Krankenhäuser haben es schwer

Die Cybersicherheit von Krankenhäusern hat mit der Attacke auf das Düsseldorfer Uniklinikum im September zuletzt wieder viel Aufmerksamkeit bekommen. Während der Corona-Pandemie haben die Angriffe auf Kliniken noch einmal zugenommen, sagte Leo Schulze Schwienhorst vom Makler Kleist auf einer Veranstaltung der Kanzlei Taylor Wessing. Cyberdeckungen könnten helfen, sind aber für viele Krankenhäuser nicht leicht zu bekommen. Zuletzt haben sich auch noch prominente Anbieter zurückgezogen.

Herbert Fromme

Ausschlüsse sind keine Lösung

 Herbert Frommes Kolumne  In den Erneuerungen für 2021 sind die meisten Industrie- und Rückversicherer beinhart: Sie versuchen, Pandemie-Risiken grundsätzlich aus allen Deckungen auszuschließen. Das ist eine Reaktion auf die aktuellen Probleme mit Betriebsschließungspolicen in Deutschland und Betriebsunterbrechungsdeckungen in Großbritannien. Klug ist das nicht. Denn die Pandemie wirkt weit über diese Sparten hinaus auf die Versicherer. Wenn sie alles ausschließen, werden sie auch in D&O, Rechtsschutz und anderen Bereichen unwichtiger für ihre Kunden.

Henchoz will Bewährtes digitaler machen

Hannover Rück-Chef Jean-Jacques Henchoz will den weltweit drittgrößten Rückversicherer digitaler aufstellen. Partnerschaften mit Fintechs, innovative Versicherungslösungen und die Erschließung neuer Märkte sollen das nachhaltige Wachstum des Konzerns sichern. An dem bestehenden Geschäftsmodell hält der Vorstandsvorsitzende auch bei der Strategie für die kommenden drei Jahre fest. Um auch in der digitalen Welt zu bestehen, müsse der Rückversicherer jedoch seine Fähigkeiten in Bereichen wie Data Analytics und Automatisierung ausbauen.

Neal: Corona ist ein Weckruf

Die Versicherer haben sich in der Vergangenheit zu wenig um die wahren Bedürfnisse ihrer Kunden gekümmert – und den Wert ihrer Policen zu schlecht erklärt. Davon zeigt sich John Neal, CEO von Lloyd’s of London, überzeugt. Die Covid-19-Pandemie sei ein Weckruf für die Branche gewesen, sagte er bei einer digitalen Gesprächsrunde des Maklers Aon. Die Versicherer müssten sich künftig stärker auf den Schutz immaterieller Vermögenswerte besinnen.

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