Archiv ‘Cyberversicherung’
Cyberkriminelle setzen auf neue Betrugsmasche
Der Einsatz von Erpressungstrojanern geht laut dem Cyberversicherer Hiscox zurück. In den vergangenen beiden Jahren waren Angriffe mit Schadprogrammen, die ganze Festplatten verschlüsseln, die am häufigsten eingesetzte Waffe von Cyberkriminellen. Jetzt warnt Hiscox vor einer weniger offensichtlichen Betrugsmasche. Hacker zapfen dabei Rechenkapazitäten von Computern ab und nutzen diese, um Kryptowährungen wie Bitcoin zu erzeugen. Die Zahl dieser Fälle sei zuletzt stark gestiegen, so Hiscox in einem neuen Bericht.
Mitarbeiter sind IT-Risiko Nummer eins
Deutsche Unternehmen sollten ihre Mitarbeiter besser im Umgang mit Cyberrisiken schulen. Das legt eine Befragung von 230 Unternehmen zur IT-Sicherheit durch die International Data Corporation (IDC) nahe. Mit 37 Prozent der Nennungen war Fehlverhalten von Anwendern im Unternehmen das meistgenannte IT-Risiko. IDC empfiehlt kreative Maßnahmen für eine IT-Sicherheitskultur im Unternehmen. Außerdem sollten Unternehmen die Automatisierung von Prozessen ausbauen und auf Analyse-Techniken setzen, so die Markforscher.
US-Cybermarkt wächst deutlich
Bei Cyberversicherungen in den USA gab es 2017 erneut ein kräftiges Wachstum. Die Prämien von US-Versicherern auf ihrem Heimatmarkt legten um satte 37 Prozent auf 1,84 Mrd. Dollar zu. Das geht aus einer neuen Analyse des Maklers Aon hervor. Dabei ging der Anstieg fast vollständig auf das Konto von Bündel-Verträgen, in denen Cyber nur eine von mehreren Deckungen ist. Besonders erfreulich aus Versicherersicht: Die Schadenquote ging gleichzeitig nach unten.
Kein Geld für Terroristen!
Legal Eye – Die Rechtskolumne Kürzlich wurde über einen Hackerangriff auf den südafrikanischen Versicherer Liberty berichtet. Das Unternehmen sei erpresst worden, habe aber keine Zahlungen geleistet. Der Fall wirft die interessante Frage auf, was eigentlich zu geschehen hat, wenn Cybercrime auf Terrorismus trifft. Es ist ja ernsthaft zu befürchten, dass Terroristen vor der digitalen Welt nicht haltmachen, sondern im Gegenteil versuchen werden, mithilfe von Cybererpressungen ihr schändliches Tun zu finanzieren. Das könnte für sie einerseits einfacher, andererseits auch „sauberer“ sein als lästige Entführungen. Cyberversicherer, die Lösegeldzahlungen abdecken, müssen bei dem Thema auf der Hut sein.
Der Herzschrittmacher als Cyberrisiko
Die zunehmende Digitalisierung im Gesundheitswesen macht auch Medizinprodukte wie Herzschrittmacher oder EKG-Geräte zu potenziellen Angriffszielen von Cyberkriminellen. Bislang sind den Aufsichtsbehörden und den Versicherern noch keine Schadenfälle aus diesem Bereich bekannt. Das ändert aber nichts daran, dass Hersteller und Betreiber von Geräten wie Krankenhäuser das Bewusstsein für die Problematik schärfen und das Risikomanagement ausbauen müssen, sind sich Experten einig. In diesem Bereich gibt es noch großen Nachholbedarf, weiß auch Peter Gausmann von der Ecclesia-Tochter Gesellschaft für Risiko-Beratung. Die Wahrscheinlichkeit, dass etwas passiert, sei groß.
Hiscox: Firmen vernachlässigen Cyber wegen DSGVO
Der Schutz vor Cyber-Angriffen bleibt für deutsche Unternehmen ein echter Stressfaktor. Zu dem Ergebnis kommt der Spezialversicherer Hiscox in einer aktuellen Untersuchung. Demnach sind die Firmen mit der Cyber-Sicherheitsplanung überfordert. Verunsicherung, Ratlosigkeit und Überforderung prägen das Bild. Zudem sind die Unternehmen stark mit der Umsetzung der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) beschäftigt, der Cyber-Schutz wird deswegen oft vernachlässigt, schreibt Hiscox. Der Versicherer attestiert deutschen Firmen im internationalen Vergleich mangelhafte Cyber-Strategien.
VHV profitiert von Biometrieprodukten
Der Maklerversicherer VHV sieht sich mit der im Jahr 2005 eingeschlagenen Strategie, den Fokus in der Lebensversicherung auf Biometriepolicen zu legen, auf dem richtigen Weg. Die Probleme einiger Wettbewerber mit der Zinszusatzreserve und der Solvenzquote kennt den Hannoveraner Versicherer größtenteils nicht. Bei der Digitalisierung legt die VHV ihren Schwerpunkt weniger auf Kooperationen mit Insurtechs, sondern vorrangig auf die Überarbeitung der unternehmensinternen Prozesse. In der Belegschaft dürfte sich die Digitalisierung durch geänderte Anforderungen bemerkbar machen, betonte VHV-Chef Uwe Reuter bei der Vorstellung der Geschäftszahlen für das Jahr 2017. Einen Stellenabbau erwartet der Versicherer nicht.
D&O: AGCS fordert Ende des Preiskampfs
Die Situation in der Managerhaftpflichtversicherung ist alles andere als rosig. Angesichts des hohen Wettbewerbs sinken die Preise schon seit Jahren, während die Schäden steigen. Der Markt steckt tief in den roten Zahlen. Die Branche müsse endlich den Mut finden, ehrliche Preise für ihre Deckungen zu verlangen, fordert AGCS-Vorstand Andreas Berger bei der Financial Lines-Fachtagung des Asskuradeurs Dual in Köln. Wenn die Anbieter aufgrund der Dumpingpreise die Schäden nicht mehr vernünftig zahlen, liefen sie Gefahr, ihre Glaubwürdigkeit zu verlieren – und zwar auch in anderen Industrieversicherungssparten. Eine gute D&O-Deckung sei der Türöffner zum Unternehmen, so Berger.
Das neue Gesicht der Rückversicherung
Herbert Frommes Kolumne Bei Talanx passiert Spannendes. Der Industrieversicherer HDI Global und die Rückversicherungstochter Hannover Rück bündeln ihr Specialty-Geschäft in einer gemeinsamen Gesellschaft. Damit bewegt sich die Hannover Rück ein Stück in Richtung Erstversicherung. Munich Re und Swiss Re gehen schon länger diesen Weg – nicht nur mit Erstversicherungstöchtern, sondern im Kerngeschäftsfeld, das lange nur die harte Rückversicherung umfasste. Die Unterschiede zwischen Rück- und Industrieversicherung verschwimmen. Einerseits ändern sich die Kundenansprüche, andererseits stimmen die Margen in der eigentlichen Rückversicherung nicht mehr.
Abgrenzung von Cyber-Policen – wirklich so schwierig?
The Long View – Der Hintergrund Alle Bedingungswerke in der Cyberversicherung enthalten Klauseln zur Abgrenzung zu anderweitigen Versicherungen. Das Spektrum ist weit und reicht vom Vorrang der Cyberversicherung bis zum genauen Gegenteil. Für den Versicherungsnehmer ist die Abgrenzung wichtig, denn bei einem Vorrang der Cyberpolice zahlt er für die Versicherung desselben Risikos zweimal, beim Nachrang kann ihm der Cyberversicherer nicht schnell helfen. Doch es gibt eine recht einfache Lösung.
Provinzial Nordwest baut Firmengeschäft aus
Die Provinzial Nordwest setzt auf neue Geschäftsfelder. Nach dem Start einer Cyberpolice für Firmenkunden im vergangenen Jahr plant der öffentliche Versicherer jetzt den Einstieg in die Kredit- und die Kautionsversicherung. Auch in der Lebensversicherung, die 2017 deutlich geschrumpft ist, sieht das Unternehmen wieder Wachstumspotenzial. Mit der Hamburger Sparkasse konnte die Provinzial Nordwest einen neuen Kooperationspartner gewinnen. Zum Dauerbrennerthema Fusion mit der Provinzial Rheinland weiß Konzernchef Wolfgang Breuer nichts Neues zu berichten. Die gute Zusammenarbeit zwischen den beiden Unternehmen werde sich auf jeden Fall fortsetzen – ob mit oder ohne Fusion.
GDV: Mittelständler wollen keine Cyberdeckungen
Kleine und mittelgroße Unternehmen unterschätzen laut einer neuen GDV-Studie die Bedrohung durch Cyberkriminelle für sich selbst und schließen deswegen kaum Cyberpolicen ab. Die deutliche Mehrheit der von dem Marktforschungsinstitut Forsa im Auftrag des GDV befragten Entscheider plant keinen Abschluss einer Cyberdeckung. Bei Unternehmen, die bereits Opfer eines erfolgreichen Cyberangriffs waren, sieht es dagegen anders aus. Hier denkt fast die Hälfte über den Abschluss nach oder hat bereits eine Police.
Cyber: Industrie schließt mehr Policen ab
Deutsche Unternehmen schließen zunehmend Cyberpolicen ab. Laut einer aktuellen Umfrage des Gesamtverbands der versicherungsnehmenden Wirtschaft haben mittlerweile 39,8 Prozent der teilnehmenden Unternehmen eine Cyberdeckung. Vor zwei Jahren waren es noch deutlich weniger. Zufrieden mit den Angeboten der Versicherer ist allerdings nur die Hälfte der Befragten. Gleichzeitig werden die Versicherer immer vorsichtiger, wie viel Kapazität sie für Cyberdeckungen zur Verfügung stellen, hat Johannes Behrends vom Makler Aon beobachtet. Umstritten ist in der Branche, ob Versicherer Bußgelder wegen Datenschutzverletzungen bezahlen dürfen.
Rückversicherung und Cyber
Was die Woche bringt An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Bilanzpressekonferenz von Hannover Rück, Munich Re und Generali, SZ-Rückversicherungstag und Fachtagung „Cyber und Financial Lines“ des GVNW













