Firmeneigene Versicherer, die sogenannten Captives, klagen ebenso wie kleine Versicherer darüber, dass sie die regulatorischen Anforderungen des Solvency II-Regelwerks überfordern. Petra Hielkema, Vorsitzende der europäischen Versicherungsaufsicht Eiopa, betonte auf dem Ferma-Forum in Kopenhagen mit Blick auf die laufende Solvency II-Überprüfung, dass der Grundsatz der Proportionalität bei der Captive-Regulierung künftig stärker zum Tragen kommen soll.
Archiv ‘Eiopa’
Eine Menge Gesprächsstoff
Was die Woche bringt An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Ferma-Tagung und Kapitalanlagetag der Süddeutschen Zeitung
Eiopa kritisiert teure Restschuldpolicen
Die europäische Versicherungsaufsicht Eiopa sieht Handlungsbedarf bei Restschuldversicherungen. Sie hat wegen hoher Provisionen und mangelhafter Vertriebspraktiken eine Warnung an Banken und Versicherer gerichtet. Die Behörde weist darauf hin, dass sie die Vorgaben der europäischen Vertriebsrichtlinie IDD zur Vergütung und zur Produktaufsicht zu beachten haben. Künftig will Eiopa den Bereich zusammen mit den nationalen Aufsehern genau im Blick behalten. Banken vertreiben Restschuldversicherungen zur Absicherung der Ratenzahlungen etwa zusammen mit Konsumentenkrediten. In Deutschland gilt in dem Bereich seit Kurzem ein Provisionsdeckel.
Slowakisches Fintech bringt erstes PEPP auf den Markt
Ein halbes Jahr nach dem offiziellen Startschuss gibt es den ersten Anbieter eines Paneuropäischen Privaten Pensionsproduktes (PEPP). Das slowakische Start-up Finax konnte die hohen Anforderungen, die die EU an die Anbieter stellt, erfüllen und hat die erste Europa-Rente auf den Markt gebracht. Bisher hielten sich Versicherer, Vermögensverwalter und andere Finanzdienstleister zurück. Das könnte sich mit dem ersten Vorstoß ändern.
Mehr Policen für wenig Geld
Menschen, die nur wenig verdienen, tun sich schwer, Versicherungen zu kaufen, auch wenn es um die Absicherung existenzieller Risiken geht. Die zunehmende Inflation verringert ihre Kaufkraft noch weiter. „Es sind mehr Produkte nötig, die speziell auf die Bedürfnisse von Personen mit niedrigem Einkommen zugeschnitten sind“, forderte Olivier Jérusalmy von der NGO Financial Inclusion Europe, beim Consumer Protection Day der europäischen Aufsichtsbehörden. Zwar hat die EU mit der paneuropäischen Rentenpolice PEPP schon ein günstiges Standardprodukt angeschoben, konkrete Angebote lassen aber immer noch auf sich warten.
Eiopa dringt auf Klarheit bei Ausschlüssen
Ausschlüsse vom Versicherungsumfang sind für den Kunden besonders ärgerlich, wenn sie für ihn nicht transparent sind. Die Versicherungsaufsicht Eiopa sieht hier Handlungsbedarf. Sie hat ein Statement veröffentlicht, in dem sie auf klar geregelte und verständliche Ausschlüsse im Hinblick auf systemische Ereignisse wie die Corona-Pandemie oder eine Naturkatastrophe dringt. Das lässt an den Ärger beim Umgang mit Betriebsschließungen in Deutschland während der Pandemie denken.
Eiopa warnt vor versteckten Cybergefahren
Versteckte Cyberrisiken, die in Versicherungsverträgen lauern, die gar nicht für die Deckung solcher Gefahren gedacht waren, waren vor ein paar Jahren ein großes Thema in der Branche. Viele Versicherer haben inzwischen einen weitgehenden Ausschluss solcher Risiken gemeldet. Aus Sicht der europäischen Versicherungsaufsicht Eiopa haben die Anbieter aber noch nicht genug getan. Sie bezweifelt, dass alle Versicherer diese Gefahren unter Kontrolle haben. In einer Stellungnahme fordert Eiopa die nationalen Aufseher auf, dem Thema größere Aufmerksamkeit zu schenken.
VM NewsQuiz Nr. 196
Empfehlungen haben nicht nur im Marketing, sondern auch im privaten Kreis eine hohe Erfolgsquote. Auch Versicherer können davon profitieren! Wie viel Prozent der Kunden würden laut dem Net Promoter Score ihren Versicherer weiterempfehlen? Diese und weitere Antworten erhalten Sie im VM NewsQuiz Nr. 196. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg!
Hier gibt es Tipps zu den Fragen:
Eiopa fordert bessere Outsourcing-Überwachung
Die europäische Versicherungsaufsicht Eiopa hat sich das Thema Outsourcing vorgenommen und fordert Verbesserungen von den nationalen Aufsichten. Die EU-Aufsicht hat in einer aktuellen Studie teilweise erhebliche nationale Unterschiede festgestellt – sowohl bei Art und Umfang des Outsourcings der Versicherer als auch bei den jeweiligen Aufsichtspraktiken. Bei vielen Versicherern in Europa spielt die Auslagerung von Geschäftstätigkeiten an externe Unternehmen und Dienstleister aus Kosten- und Effizienzgründen eine große Rolle.
Wie Eiopa den Run-off sieht
Legal Eye – Die Rechtskolumne In Deutschland kommt der Run-off-Markt in der Lebensversicherung gerade richtig in Fahrt. Nach der Zurich hat sich auch die Axa entschieden, Bestände an einen Abwickler weiterzugeben. Deshalb lohnt sich ein Blick in das Supervisory Statement, das die europäische Versicherungsaufsicht Eiopa Ende Mai zur Beaufsichtigung von Run-off-Versicherern veröffentlicht hat. Es ist ein guter Anfang zu einer einheitlichen Aufsicht über solche Unternehmen, lässt aber auch noch einige Fragen offen.









