Knapp zwei Drittel der Verantwortlichen bei Pensionskassen plädieren für regulatorische Anpassungen, um die Zukunftsaussichten der Einrichtungen zu verbessern, ergab eine Umfrage des Beratungsunternehmen Willis Towers Watson (WTW). Gleichzeitig zeigen sie sich nicht sonderlich optimistisch: Nur 14 Prozent halten Pensionskassen immer noch uneingeschränkt für einen interessanten Durchführungsweg in der betrieblichen Altersversorgung. WTW macht sich für mehr Flexibilität und eine Harmonisierung der Rahmenbedingungen stark.
Archiv ‘ESG’
Angst vor Stakeholdern treibt ESG-Umsetzung
Der Druck auf Versicherer, nachhaltig, ökologisch und sozial verantwortlich zu investieren, nimmt stetig zu. Anleger und Kunden, Regierungen und Aufsichtsbehörden fordern verstärkt eine verantwortungsvolle Investmentpolitik. Die Gefahr, dass sich diese wichtigen Stakeholder abwenden, wenn sie nicht entsprechend handeln, schätzen die meisten Versicherern als hoch ein: Sie bezeichnen Risikomanagement als ihre Hauptmotivation, diese sogenannten ESG-Faktoren in ihre Anlageentscheidungen mit einzubeziehen. Das hat eine Umfrage des Vermögensverwalters Aberdeen Standard Investments und der Beratungsgesellschaft Indefi ergeben.
Wer versichert den Maserati SUV?
Herbert Frommes Kolumne Die Versicherer geben sich klimabewusst. Kaum eine Gesellschaft versichert noch neue Kohlekraftwerke. Aber was ist mit den Autos, die 15 Liter oder 20 Liter fressen? Soll man die noch versichern? Bislang gibt es darüber keine Debatte. Aber sie wird kommen, dafür sorgen schon die veränderten politischen Verhältnisse in Deutschland. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Grünen Teil der nächsten Bundesregierung sein werden oder sie sogar anführen.
Versicherer erhöhen Risiken bei der Kapitalanlage
Die Versicherer wollen auf der Suche nach Renditen in den kommenden zwölf Monaten höhere Risiken in Kauf nehmen. Das zeigt eine Studie der US-Investmentbank Goldman Sachs, die über ihre Kapitalanlagegesellschaft Goldman Sachs Asset Management zum zehnten Mal in Folge Finanz- und Investmentvorstände von Versicherern weltweit zu ihrer Kapitalanlagestrategie sowie zu ihren Erwartungen bezüglich Renditen und makroökonomischer Entwicklung befragt hat. Ein weiteres Ergebnis: ESG-Kriterien haben in der Kapitalanlage in den vergangenen stetig an Akzeptanz gewonnen und spielen bei Investments eine immer größere Rolle.
Taxonomie hat großen Einfluss auf die Assekuranz
Der Klimawandel ist da, das ist nicht mehr wegzureden. Die Wirtschaft spielt eine große Rolle dabei, die Folgen so gut wie möglich abzuschwächen. Deshalb sollen Unternehmen nachhaltiger werden, hat die EU beschlossen. Die entsprechende Verordnung, um das zu erreichen, die Taxonomie, trifft insbesondere Versicherer, sagten Experten bei einer Veranstaltung der Kanzlei Taylor Wessing. Nicht nur auf der Investitionsseite werden Erst- und Rückversicherer künftig genauer hinsehen müssen, auch auf der Versicherungsseite bis hin zur Produktentwicklung.
Schiffsversicherer versuchen sich in Optimismus
Die Schiffsversicherer blicken auf ein schwieriges Jahr zurück, in dem die weltweiten Transporte deutlich rückläufig waren. Die Branche bereitet sich darauf vor, dass die Prämieneinnahmen dauerhaft niedriger bleiben könnten als vor der Pandemie. Prognosen seien aber schwierig, sagte Richard Turner, Präsident der Internationalen Transportversicherervereinigung (IUMI). Dennoch blicke er zuversichtlich nach vorne. Sicher ist aber, dass Nachhaltigkeit und Ökologie in den kommenden Monaten eine immer größere Rolle spielen werden.
Nachhaltigkeit: Jetzt wird es ernst
Es wurde schon viel darüber geredet, dass mehr Nachhaltigkeit im Wirtschaftsleben vonnöten ist. Doch ausgerechnet die Corona-Pandemie wird der Transformation hin zu einer umweltfreundlicheren, sozialeren und ethischeren Wirtschaft zum Siegeszug verhelfen. Davon zeigten sich Experten beim Nachhaltigkeitsforum der Süddeutschen Zeitung überzeugt. Große Kapitalanleger wie die Versicherungswirtschaft können dabei helfen – nicht nur über Ausschlusslisten von Unternehmen, in die sie nicht mehr investieren wollen, sagte Sona Stadtelmeyer-Petru, Nachhaltigkeitsverantwortliche bei Allianz Investment Management.
Mehr Risiko, aber bitte ESG-konform
Die Pandemie bestimmt die Tagesordnung, doch die Themen, die sie bei den Versicherern nach oben spült, werden die Agenda für längere Zeit mitbestimmen: Nachhaltigkeit, robuste Portfolien, neue Geschäftsmodelle, Technologie. Das haben Führungskräfte der Assekuranz in einer weltweiten Umfrage des Vermögensverwalters Blackrock angegeben. Angesichts des schwierigen und volatilen wirtschaftlichen Umfeldes sind die Unternehmen in der Mehrzahl auch bereit, größere Risiken bei den Anlagen einzugehen.
Die Crux mit der Aktienquote
Lebensversicherer müssen mehr in Aktien investieren, wenn sie im Niedrigzinsumfeld noch eine nennenswerte Rendite erzielen wollen, fordert der Analyst Carsten Zielke. Er hat dazu eine neue Studie vorgelegt. Er empfiehlt eine Quote von 15 Prozent. Das Durationsmanagement der Versicherer, bei dem sie die langlaufenden Verpflichtungen mit ebenso langfristigen Kapitalanlagen unterlegen, sieht Zielke dagegen als nachrangig an. Bei der Altersvorsorge-Konferenz der Süddeutschen Zeitung erntete er dafür viel Kritik von Versicherern.
Allianz: Nachhaltiges Underwriting lohnt sich doppelt
Nachhaltiges Underwriting kann einen zweifachen Nutzen generieren, schreibt die Allianz in einem aktuellen Bericht. Indem Versicherer in nachhaltigen Geschäftsfeldern Risiken übernehmen, können sie sich Einnahmen in wachsenden Märkten sichern und zugleich positive Effekte für die Gesellschaft generieren. Die Branche kann so die nachhaltige Transformation der Weltwirtschaft beschleunigen. Es reicht jedoch nicht aus, sich auf bestehende nachhaltige Aktivitäten zu konzentrieren, betont die Allianz.
ESG-Kriterien wichtiger für Kapitalanlage
Versicherer weltweit beschäftigen sich bei der Anlage der Versichertengelder am Kapitalmarkt zunehmend mit Nachhaltigkeitsthemen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie von Goldman Sachs Asset Management, für die Manager von 273 Gesellschaften befragt wurden. Für die meisten ist der zentrale Beweggrund die Verringerung von Risiken in ihren Anlageportfolios. Allerdings sehen die Teilnehmer auch Schwierigkeiten bei der Implementierung von sozialen oder ökologischen Anlagekriterien.
ESG-Offenlegung: Die Zeit rennt
Auf Versicherer und Vermittler kommen ab 10. März nächsten Jahres umfangreiche Offenlegungspflichten in Bezug auf Nachhaltigkeitsrisiken zu. Dafür sorgen die sogenannte SFDR-Verordnung und die Taxonomie-Verordnung der EU. Für die Unternehmen bleibt nur wenig Zeit, sich darauf einzurichten, warnt Caroline Herkströter von der Kanzlei Norton Rose Fulbright. Neben umfangreichen Maßnahmen zur Vorbereitung sollten sich die Gesellschaften auch in das derzeit laufende Konsultationsverfahren zu den technischen Regulierungsstandards aktiv einbringen, rät sie.
ESG-Offenlegung: Die Weichen werden gestellt
Legal Eye – Die Rechtskolumne Mit der Verordnung 2019/2088 hat die EU einen rechtlichen Rahmen für umfassende Offenlegungspflichten in Bezug auf Nachhaltigkeitsrisiken im Finanzsektor geschaffen. Die EU-Taxonomie-Verordnung wird diesen Rechtsrahmen noch ergänzen. Die europäischen Finanzaufsichtsbehörden konsultieren derzeit die künftigen technischen Regulierungsstandards. Ein detaillierter Anforderungskatalog zeichnet sich ab. Versicherer und Versicherungsvermittler müssen sich rechtzeitig mit der Umsetzung und dem dafür erforderlichen Datenmanagement befassen.
Klimawandel als Haftungsrisiko
Corona hat zwar Themen wie den Klimawandel und Nachhaltigkeit vorerst verdrängt, aber wenn die Krise vorüber ist, werden sie wieder den Alltag dominieren. Davon geht die Düsseldorfer Kanzlei Clyde & Co. aus. Das bedeutet für Unternehmen, dass Klimarisiken für sie und ihre Manager oberste Priorität haben werden. Neue Regulierung und Gesetze werden das Thema auch zu einem Rechtsrisiko machen und Einfluss auf die D&O-Versicherung haben, erklärte Henning Schaloske, Partner bei der Kanzlei, beim digitalen Financial Lines-Tag.













