Archiv ‘Fintech’
BGH-Urteil: Makler erwägt Verfassungsbeschwerde
Der Bundesgerichtshof hat die Urteilsbegründung für seine Entscheidung veröffentlicht, einem Versicherungsmakler die Schadenregulierung zu verbieten. Das Gericht analysiert dabei ausführlich die Rolle der Versicherungsmakler und kommt zu dem Schluss, dass zumindest in diesem Fall die Gefahr eines Interessenkonflikts gegeben ist. Geklagt hatte die Rechtsanwaltskammer Köln gegen den Bonner Versicherungsmakler Versteegen. Der Makler prüft nach Angaben des Verbands Deutscher Versicherungsmakler (VDVM) eine Verfassungsbeschwerde gegen das Urteil. „Wir würden unser Mitglied dabei unterstützen“, sagte Hans-Georg Jenssen, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des VDVM. Seiner Ansicht nach ist das Urteil problematisch für viele Makler, aber ein herber Schlag gegen die Fintechs.
Angriff der Insurtechs
The Long View – Der Hintergrund Digitale Start-ups greifen die Versicherungsbranche mittlerweile auf allen Wertschöpfungsstufen an. Im Vertrieb, aber auch in der Preisgestaltung und der Risikoselektion gibt es vielfältige Initiativen und einen beachtlichen Innovationsgrad. Wie gefährlich sind diese Insurtechs? Sie greifen an, sie sind schnell und zudem gut finanziert. Langsam wird die Lage für die etablierten Versicherer ungemütlich.
Check24 will Provisionen nicht offenlegen
Die Verbraucherschutzminister von Bund und Ländern wollen Vergleichsportale zu einer Provisionsoffenlegung verpflichten. Check24 hält den Vorstoß nicht für zielführend. Die Provisionen, die das Portal von Versicherern, Banken und anderen Anbietern erhält, würden keinen Einfluss auf die Suchergebnisse nehmen, sagte Geschäftsführer Christoph Röttele. Zudem sei eine Offenlegung der Marge auch in anderen Branchen nicht üblich und würde deutsche Portale gegenüber amerikanischen Konkurrenten benachteiligen. Check24 ist optimistisch, dass die Klage des Vermittlerverbands BVK gegen das Portal wegen mangelnder Transparenz keinen Erfolg hat.
Wohin will die DVAG?
Herbert Frommes Kolumne Der Finanzvertrieb DVAG hat starke Zahlen für 2015 vorgelegt. Dem Unternehmen ist es gelungen, in einem sehr schwierigen Markt Umsatz und Gewinn zu steigern. Aber wie nachhaltig ist das Geschäftsmodell angesichts der geänderten politischen Verhältnisse, der Niedrigzinsen und des fundamentalen Umbaus der Branche? Hat sich die DVAG durch ihre einseitige Fixierung auf die Kohl-CDU aus der Debatte um die Altersvorsorge verabschiedet? Und mit welchem Versicherer kann das Unternehmen im Großumbau am besten überleben? Bislang ist es fest verbunden mit der Generali. Aber das Interesse der Allianz an dem Vertrieb ist kein Geheimnis.
Start-up Financefox holt Makler ins Boot
Jung, digital und per App erreichbar. Financefox ist ein typisches Insurtech-Start-up – mit einem Unterschied: Anders als Konkurrenten wie Getsafe, Knip und Clark suchen die Berliner den Schulterschluss mit konventionellen Maklern. Die können ihren Bestand auf die Financefox-Plattform übertragen und fortan ihren Kunden eine Versicherungs-App anbieten. Das Start-up hat starke Investoren, ambitionierte Ziele und steht unmittelbar vor einer großen Offensive. In Kürze laufen erste Fernsehwerbespots mit prominenten Gesichtern.
Per Assekuradeur zum Risikoträger
Herbert Frommes Kolumne Jahrelang hatten die Versicherer Sorge, dass ein Internet-Riese wie Google oder Facebook in ihr Geschäftsfeld eindringt und den etablierten Anbietern das Leben schwer macht. Inzwischen glauben die meisten nicht mehr daran. Stattdessen setzen sich die Versicherer mit den Fintechs auseinander. Bislang sind die meisten Vorstände aber der Ansicht, dass die Fintechs kaum in das Kerngeschäft der Versicherer eindringen werden, die Übernahme von Risiken. Beide Annahmen sind wahrscheinlich falsch. Eine wichtige Rolle dabei spielt die Rechtsform des Assekuradeurs.
Lohrmanns Verunsicherung CXXXIV
An dieser Stelle nimmt sich unser Zeichner Konrad Lohrmann jeden Freitag ein Thema aus der Branche vor. Heute: Wenig Harmonie im Vermittlerkindergarten
Bildergalerie: Versicherungsmonitor Breakfast Briefing
Am vergangenen Freitag hat der Versicherungsmonitor seine erste Kurzkonferenz im Dorint-Hotel in Köln-Deutz veranstaltet. Thema waren Fintechs in der Versicherungsbranche. Ausgewiesene Branchenkenner wie Henrich Blase, Gründer und Vorstand von Check24, Xing-Gründer und Finanzinvestor Lars Hinrichs und Arag-Vorstand Matthias Maslaton diskutierten darüber, ob die Start-ups Angreifer oder Partner der Versicherer sind. In dieser Bildergalerie zeigen wir Ihnen Impressionen der Veranstaltung.
Diskussionen über Fintechs am Frühstückstisch: Die erste Kurzkonferenz des Versicherungsmonitors war ein voller Erfolg
© Werner Bueg
Mehr als 60 […]
Geldregen für Fintechs
Im vergangenen Jahr haben Start-ups im Banken- und Versicherungsbereich weltweit eine Rekordsumme von 19,1 Mrd. Dollar bei Investoren eingesammelt. Das zeigt eine aktuelle Studie des Beraters KPMG. Während professionelle Wagniskapitalgeber vorsichtiger bei der Geldvergabe werden, treten zunehmend etablierte Finanzdienstleister als Investoren auf. Mithilfe der Expertise der Fintechs wollen sie sich gegen Konkurrenz durch Technologieunternehmen wie Google und Apple wappnen. Momentan dominieren vor allem Start-ups im Bankenbereich die Szene, aber Insurtechs holen schnell auf.
Insurtechs sammeln mehr als 720 Mio. Euro ein
Deutsche Unternehmen, die als Fintechs oder Insurtechs im Versicherungsmarkt aktiv sind, haben 2015 zusammen mehr als 20 Mio. Euro von Investoren erhalten. Das geht aus einer Schätzung des Gewerbeversicherungsportals Finanzchef24 hervor. Nach Angaben des Unternehmens flossen im vergangenen Jahr zwischen 480 Mio. Euro und über 720 Mio. Euro in den drei Märkten Deutschland, Großbritannien und USA in Start-ups und etablierte Unternehmen. Gleichzeitig verschärft sich die Konkurrenz in dem Markt deutlich: Das britische Vergleichsportal Confused.com – an dem die Munich Re indirekt beteiligt ist – meldete Umsatz- und Gewinnrückgänge.
Allianz investiert Milliarden ins Digitale
Die Allianz Deutschland gibt in den kommenden Jahren 400 Mio. Euro jährlich für Investitionen aus, davon rund 100 Mio. Euro für die Digitalisierung. Das sagte Deutschlandchef Manfred Knof. Mit laufenden Statusinformationen für Kunden im Schadenprozess per Mail oder SMS, 150 zusätzlichen Mitarbeitern in der Telefonberatung und einer Schaden-App, die Zahlung binnen vier Stunden nach dem Unfall verspricht, will die Allianz die Kundenzufriedenheit erhöhen. Mit dem Gewinn 2015 ist das Unternehmen zufrieden, der Marktanteil geht erstmals seit Jahren zurück.
Klagen gegen Start-ups ist nicht die klügste Lösung
Im Streit zwischen neuen Online-Vermittlern und den klassischen Vermittlern haben sich jetzt auch Außenstehende aus der Branche geäußert. Der Gang vor Gericht oder der Ruf nach mehr Regulierung der neuen Anbieter sei zwar eine Möglichkeit, auf die Wettbewerber zu reagieren, aber sicherlich nicht die klügste, hieß es auf einer Fachkonferenz in Köln. Denn die Digitalisierung lässt sich nicht zurückdrehen. Statt die beleidigte Leberwurst zu spielen, sollten die klassischen Akteure lieber selbst an ihrem Geschäftsmodell arbeiten.










