Als sich Ende Juni 2015 die EU-Mitgliedsstaaten, das Europaparlament und die EU-Kommission auf einen Kompromiss zur Vermittlerrichtlinie IDD einigten, jubelten die Vermittler. Die Einigung sah weder ein Provisionsverbot noch eine Offenlegung der Provisionen vor. Doch die Branche solle sich nicht zu früh freuen, warnt Hans-Georg Jenssen vom Verband Deutscher Versicherungsmakler. Die Themen könnten bei der Umsetzung in deutsches Recht wieder in die Diskussion geraten.
Archiv ‘IMD2’
Lohrmanns Verunsicherung C
An dieser Stelle nimmt sich unser Zeichner Konrad Lohrmann jeden Freitag ein Thema aus der Branche vor. Heute: IDD – was von der bedrohlichen EU-Vermittlerrichtlinie übrig blieb.
Jenssen: „Wir als Makler sind zufrieden“
Brüssel hat sich auf die neue Vermittlerrichtlinie Insurance Distribution Directive (IDD) geeinigt – die Lobbyarbeit von Versicherern und Vermittlerverbänden hat sich ausgezahlt. Provisionsverbot und zwangsweise Offenlegung von Provisionen sind vom Tisch. Das ist auch ein Verdienst von Hans-Georg Jenssen, dem geschäftsführenden Vorstand des Verbands Deutscher Versicherungsmakler. Jenssen kennt sich gut aus in Brüssel und bei europäischen Gesetzgebungsvorhaben. Im Interview mit dem Versicherungsmonitor erläutert er die Auswirkungen der Neuregelung.
EU-Vermittlerrichtlinie auf der Ziellinie
Die Arbeit an der Novelle der EU-Vermittlerrichtlinie könnte laut einem leitenden Beamten des Wirtschaftsministeriums Ende Juni beendet sein. Derzeit laufen die Trilog-Verhandlungen. Weil es im Detail aber noch unterschiedliche Meinungen zwischen Parlament, Rat und Kommission gibt, ist unklar, ob der Zeitplan eingehalten werden kann. Ein Provisionsannahmeverbot für unabhängige Vermittler ist offenbar vom Tisch.
Makler müssen mit Provisionsoffenlegung rechnen
Vermittler werden in Zukunft offenlegen müssen, wie viel Provision sie für die Vermittlung von Lebensversicherungen bekommen, erwartet Hans-Georg Jenssen vom Maklerverband VDVM. Außerdem werde die Abschlussvergütung durch das LVRG sinken.
Wachstumsmarkt betriebliche Krankenversicherung
Was die Woche bringt: An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: SZ-Fachkonferenz zur betrieblichen Krankenversicherung und Nordbayerischer Versicherungstag.
IMD2: Provisionsoffenlegung nur auf Nachfrage
An der EU-Vermittlerrichtlinie IMD2 scheiden sich derzeit die Geister. Manche sehen in der Parlamentsvorlage den Zwang, Art und Quelle der Vergütung offen zulegen, andere meinen, die Provisionshöhe gehört auch dazu. Helmut Heiss, Professor an der Universität Zürich, rechnet mit einer Pflicht zur Offenlegung der konkreten Provision auf Nachfrage des Kunden. Daran könnte aber der nationale Gesetzgeber noch drehen.
Lohrmanns Verunsicherung XXXI
An dieser Stelle nimmt sich unser Zeichner Konrad Lohrmann jeden Freitag ein Thema aus der Branche vor. Heute: Kampf gegen die Brüsseler Windmühlen.
EU-Parlament fordert Provisionsoffenlegung
Nach dem Wirtschafts- und Währungsausschuss hat sich auch das EU-Parlament insgesamt für eine Offenlegung von Provisionen und anderen Kosten bei der Novelle der Vermittlerrichtlinie IMD2 ausgesprochen. Der GDV mag das nicht glauben – und gibt sich betont gelassen.
Dreibrodt: „Ein Provisionsverbot ist nicht vernünftig“
Michael Dreibrodt ist Chef des Lebensversicherers MyLife, der auf Nettoverträge ohne Provision spezialisiert ist. Im Interview mit dem Versicherungsmonitor spricht er sich dennoch gegen ein Provisionsverbot aus. Die Offenlegung der Vergütung ist für ihn aber ein absolutes Muss.
Versicherer ING für harte Offenlegung
Der niederländische Versicherer ING hat sich klar zur neuen Vermittlerrichtlinie in der EU positioniert – er ist für größtmögliche Transparenz und verpflichtende Offenlegung aller Provisionen in der Lebensversicherung. Das geht aus einem Schreiben des Versicherers an das EU-Parlament hervor, das dem Versicherungsmonitor vorliegt. Die Haltung der Gesellschaft steht in scharfem Gegensatz zur Position deutscher Versicherer und ihres Verbandes.
Dokumentation: ING-Brief an das EU-Parlament
Der niederländische Versicherer ING tritt im Gegensatz zu deutschen Versicherern für die vollständige und verpflichtende Offenlegung aller Provisionen für Lebensversicherungen ein. Wegen der Bedeutung der Stellungnahme dokumentieren wir die Mail vom 3. Mai 2013 hier im englischen Wortlaut.









