Die Kanzlei Clyde & Co warnt in einer aktuellen Studie vor neuen Haftungsrisiken für Unternehmen durch den Klimawandel. Auf Unternehmen vieler Branchen kämen dadurch Schadenersatzansprüche zu, wegen möglicher Schäden an Infrastrukturen und Eigentum, sowie durch Vermögensschäden. Nicht nur die Unternehmen, sondern auch das Management könnte zur Verantwortung gezogen werden. Der Klimawandel biete für Industrieversicherer Herausforderungen und Chancen.
Archiv ‘Industrieversicherung’
Konzerne liebäugeln mit Cyberversicherung
Das noch junge Geschäft der Versicherer mit Cyberpolicen nimmt derzeit ordentlich an Fahrt auf. Mit Siemens und dem Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen denken zwei wichtige Konzerne über den Abschluss einer solchen Versicherung nach. Das bestätigten IT-Manager der Unternehmen auf einer SZ-Konferenz in Köln. In Sachen Cyberversicherung findet ein Umdenken statt, sagte Jürgen Sturm, IT-Chef von ZF Friedrichshafen. Der Airbus-Konzern hat kürzlich eine Cyberpolice abgeschlossen.
Zurich: Kundenpflege statt Zukäufe
Der Schweizer Versicherer Zurich will näher an den Kunden ran. Das sei wichtiger als große Zukäufe, betonte Unternehmenschef Mario Greco beim Investorentag des Versicherers. Eine konsequente Orientierung auf den Kunden bringe langfristig mehr Wachstum als große Übernahmen, ist er überzeugt. Um die Kundenbasis zu verbreitern, setzt Zurich eher auf Partnerschaften, etwa mit Banken oder Insurtechs. Greco versprach den Aktionären eine hohe Dividende, blieb aber konkrete Zahlen schuldig.
Allianz mit Strategie für versteckte Cyberrisiken
Die Allianz geht mit einer neuen Versicherungsstrategie Cyberrisiken an, die Schäden in anderen Verträgen als der reinen Cyberversicherung verursachen könnten, genannt „Silent Cyber“. Der konzerneigene Industrieversicherer Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS) benennt und definiert ab Januar 2019 in allen Neuverträgen explizit das enthaltene Cyberrisiko. Durch Cybervorfälle ausgelöste reine Vermögensschäden sind durch eine Cyberpolice abgedeckt, nicht durch eine reguläre Sachversicherung, teilt die Allianz mit. Die neue Cyber-Versicherungsstrategie gilt für alle Firmen-, Industrie-, und Spezialversicherungsprodukte der Allianz.
Bitte aufräumen, Munich Re
Herbert Frommes Kolumne Ergo ist mit dem Plan gescheitert, einen eigenen globalen Industrieversicherer aufzubauen. Das Geschäftsvolumen außerhalb der Hauptmärkte hätte die Fortdauer des Projektes nicht gerechtfertigt, heißt es. Aber möglicherweise haben die Chefs in München einfach nur erkannt, dass ihr Auftritt in der Industrie- und Gewerbeversicherung schon jetzt unübersichtlich genug ist – auch ganz ohne die Ergo International Corporate Solutions. Die Munich Re muss dringend darüber nachdenken, hier aufzuräumen und für die Industriekunden einen einzigen globalen Risikoträger zu schaffen. Das würde auch Investoren gefallen.
Industriepolicen in Europa werden günstiger
Die globalen Prämien für Industrieversicherungen sind das vierte Quartal in Folge leicht gestiegen, berichtet Marsh, aber in Europa sinken sie. Der spartenübergreifende Index, den der Großmakler regelmäßig veröffentlicht, zeigt für das dritte Quartal 2018 weltweit ein Plus von 1,4 Prozent, nach 1,2 Prozent im zweiten Quartal. Ursächlich für den Zuwachs waren vor allem die Schadenversicherung sowie die Sparte Financial Lines, insbesondere die D&O-Versicherung. Erneut fielen die Preisanstiege in Australien besonders hoch aus. In Europa gingen die Preise dagegen um 1,5 Prozent zurück.
Arag baut den Vorstand um
Leute – Aktuelle Personalien Der langjährige Finanzchef des Arag-Konzerns Werner Nicoll geht Mitte April 2019 in den Ruhestand. Der Düsseldorfer Versicherer ordnet in diesem Zuge den Vorstand neu und schafft ein kombiniertes Ressort für Konzernfinanzen und Rechnungswesen, das der erfahrene Arag-Manager Wolfgang Mathmann übernehmen soll. Außerdem: Torsten Uhlig wird bei der Signal Iduna zum 1. Juli 2019 Vorstand für Vertrieb und Marketing. Frank Werner rückt Anfang 2019 in den Vorstand der zur Versicherungskammer Bayern gehörenden Saarland Versicherungen. Martin Sturzlbaum wird ab 2019 zusätzlich zu seinem Vorstandsposten bei der Generali Österreich Vorstandschef der Generali-Tochter Bawag PSK Versicherung.
Axa will in Asien wachsen
Der französische Versicherer Axa nimmt Asien ins Visier. Dort will die Gesellschaft kräftig zulegen, allen voran im chinesischen Markt. Am Dienstag hatte der Konzern bereits die komplette Übernahme seines chinesischen Gemeinschaftsunternehmens Axa Tianping für 584 Mio. Euro angekündigt. Beim Investorentag in London stellte Axa-Chef Thomas Buberl den Anlegern zudem höhere Synergieeffekte aus dem Zukauf des Industrie- und Rückversicherers XL, mehr Dividende und Aktienrückkäufe sowie eine höhere Eigenkapitalrendite in Aussicht.
AGCS versorgt Haftpflichtkunden mit KI-Tool
Die Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS) bietet Kunden in der Produkthaftpflichtversicherung ein Programm zur Risikoanalyse bei der Verarbeitung chemischer Substanzen an. Unternehmen aus der Chemie- oder Pharmaindustrie sollen mithilfe des Analyse-Tools der US-Firma Praedicat eine schnelle Übersicht über den wissenschaftlichen Stand erhalten und so Risiken bereits bei der Herstellung erkennen und ausschließen können. Bei dem Programm kommt künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen zum Einsatz. AGCS kooperiert bereits seit 2014 mit Praedicat und hatte dessen Technik bislang für die eigene Risikoanalyse eingesetzt.
Ergo legt Industrieversicherer auf Eis
Die Munich Re-Tochter Ergo hat den Aufbau des Industrieversicherers Ergo International Corporate Solutions auf Eis gelegt. Er sollte von Polen und Deutschland aus als virtueller Versicherer global aktiv sein. Doch offenbar findet sich außerhalb der beiden Hauptmärkte nicht genügend attraktives Geschäft, außerdem sorgt die komplexe Matrixstruktur für Probleme. Ob Ergo-Chef Markus Rieß sein Prestigeprojekt ganz beerdigt oder in den kommenden Jahren einen erneuten Anlauf macht, ist offen. Außerdem: Alexander Ankel, Chef der Ergo International, soll vor dem Absprung stehen.
Unterschätztes Risiko: Lieferketten
Meinung am Mittwoch Lieferketten bergen aufgrund ihrer hohen Komplexität viele Risiken: Fällt ein Glied in der Kette aus, steht bei vielen Unternehmen die Produktion still. Industrieversicherer helfen den Unternehmen dabei, diese Risiken richtig einzuschätzen, durch Prävention so weit wie möglich abzuwehren und die Restrisiken in den Versicherungsmarkt zu transferieren. Damit machen die Versicherer den Aufbau moderner Wertschöpfungsnetzwerke erst möglich.
Managementsysteme: Ich sehe was, was du nicht siehst
The Long View – Der Hintergrund Industrieunternehmen haben seit vielen Jahren zertifizierte Managementsysteme im Einsatz. Sie bilden die gesamte Prozesslandschaft ab und stellen interne wie externe Qualität sicher. Die Systeme leisten auch einen wichtigen Beitrag bei der Risikosteuerung. Dennoch tun sich Versicherer schwer, sie bei ihrem Underwriting zu berücksichtigen. Die Anbieter sollten umdenken. So tief wie die Zertifizierer, welche die Managementsysteme einmal jährlich auditieren, dringt kein Risikoingenieur eines Versicherers ins Innerste des Unternehmens vor.
Talanx kommt mit Sanierung voran
Der Hannoveraner Versicherer Talanx hat große Probleme mit seinem Industriekundengeschäft. Mehrere Großschäden und hohe Frequenzschäden machten das Geschäft zuletzt für den Versicherer wenig erfreulich. Jetzt zeigen die angekündigten Sanierungsmaßnahmen erste Erfolge: Bereits 70 Prozent der geplanten Prämienerhöhungen konnte der Konzern umsetzen, durchschnittlich um 14 Prozent über das gesamte Portfolio, berichtete Chef Torsten Leue bei der Vorstellung der Quartalszahlen. Dennoch muss der Versicherer in der Sparte einen versicherungstechnischen Verlust von 224 Mio. Euro in den ersten neun Monaten hinnehmen.












