Archiv ‘Kfz-Versicherung’

R+V nimmt Start-ups ernst

Die zum genossenschaftlichen Lager gehörende Versicherungsgruppe R+V wächst erneut deutlich besser als der Markt, der Gewinn ging allerdings zurück. Unternehmenschef Friedrich Caspers, der am 1. Januar 2017 an Norbert Rollinger übergibt, verteidigte bei der Bilanz-Pressekonferenz in Wiesbaden vehement die Riester-Rente und nahm sie gegen das „Schwadronieren“ von Politikern in Schutz. Rollinger sieht die Telematik-Tarife sehr kritisch. Im Sommer will das Unternehmen mit einem neuen Digitalangebot in der Autoversicherung auf den Markt kommen, das den nahtlosen Übergang zwischen Online und persönlicher Beratung und auch den Abschluss auf beiden Kanälen ermöglicht. Die Solvency II-Quoten will das Unternehmen bei aller Transparenz nicht nennen.

Herbert Fromme

Kfz-Versicherung: Digitalisierung in der Realität

 Herbert Frommes Kolumne  In dieser Woche diskutiert die Führungsriege der Allianz über die künftige Strategie. Ein Hebel: Der Konzern will den Vorteil ausspielen, über Erfahrungen von Konzerntöchtern in verschiedenen Ländern zu verfügen. In der Kfz-Versicherung schaut die Allianz gerne nach Italien und in die Türkei. Dabei wäre auch ein Blick aus München 240 Kilometer nach Norden gewinnbringend. Dort sitzt die HUK-Coburg. Sie hat die erste Digitalisierungsrunde klar gewonnen.

Debatte um Telematik und Gesundheits-Apps

 Medienanalyse  Nachdem das Geschäft mit Kfz-Telematiktarifen bisher eher schleppend verlief, kommt nun dank des Markteintritts neuer Anbieter allmählich Schwung in den Markt. Die Allianz kündigte jüngst den Marktstart eines speziell für junge Fahrer konzipierten, App-basierten Telematiktarifs an – andere Wettbewerber wollen im Laufe des Jahres folgen. Die Ankündigung blieb nicht ohne Kritik. Auch gesundheitsbasierte Tarife, wie Generalis Vitality-Programm waren in den Medien erneut Gegenstand kontroverser Debatten.

Karsten Crede geht zu Ergo

 Leute – Aktuelle Personalien  Karsten Crede, Spezialist für die Zusammenarbeit mit Autokonzernen, geht nach Informationen des Versicherungsmonitors zur Munich Re-Tochter Ergo. Dort soll er einen Bereich aufbauen, der ähnlich funktioniert wie Allianz Global Automotive bei Credes bisherigem Arbeitgeber Allianz. Allerdings kann die Ergo nicht das Netz an Ländergesellschaften aufweisen, das die Allianz hat. Dennoch ist es ein Erfolg für Munich Re-Konzernlenker Nikolaus von Bomhard und Ergo-Chef Markus Rieß, Crede gewonnen zu haben.

HUK-Coburg lässt sich Zeit mit Telematik-Tarif

Der größte Kfz-Versicherer in Deutschland HUK-Coburg lässt sich durch seinen Konkurrenten Allianz nicht hetzen, was das Angebot eines Telematik-Tarifs angeht. Während die Münchener ihr Angebot bereits am 7. April vorgestellt haben, soll die Police der Coburger erst im dritten Quartal 2016 kommen. Der Versicherer wolle sicherstellen, dass der Datenschutz bei der Telematik-Lösung bestmöglich gewährleistet sei, erklärt HUK-Coburg-Chef Wolfgang Weiler. Bisher läuft es in der Kfz-Versicherung auch ohne Telematik gut: Der Konzern hat 2015 das beste Neugeschäft seiner Geschichte gemacht und den Abstand zur Allianz vergrößert, was die Zahl der versicherten Fahrzeuge angeht.

Kapitalanlage und Telematik

 Was die Woche bringt  An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Kapitalanlagetag der Süddeutschen Zeitung, Bilanz-Pressekonferenz der HUK-Coburg und Wissenschafttagung des Bunds der Versicherten.

Allianz startet Telematik-Tarif

Die Allianz hat einen Telematik-Tarif für junge Fahrer auf den Markt gebracht. Wer seine Fahrdaten auswerten lässt, spart bis zu 30 Prozent bei der Prämie. Damit kommen die Münchener dem Marktführer HUK-Coburg zuvor. Mit Opel hat die Allianz einen wichtigen Partner für das Konzept gefunden. Der Autohersteller bietet seinen Kunden künftig zum Neuwagen den Telematik-Tarif der Allianz an. Manfred Knof, Chef der Allianz Deutschland, forderte einen offenen Zugang für Versicherer zu den Fahrzeugdaten. Bei vernetzen Fahrzeugen müsse der Versicherer klären können, ob ein Fahr- oder Produktionsfehler zum Unfall führte.

GDV: Einbrüche treiben Hausratschäden

Die Schaden- und Unfallversicherer haben vor allem wegen höherer Schäden durch Naturkatastrophen 2015 weniger verdient. Das zeigen aktuelle Zahlen des Branchenverbandes GDV. Die Wohngebäudeversicherung rutschte im Branchenschnitt deshalb anders als die Kfz-Versicherung in die roten Zahlen. In der Hausratversicherung müssen die Anbieter mehr Einbrüche verkraften. Beim Umsatz legte die Branche zu. GDV-Präsident Alexander Erdland erhofft sich für die Zukunft Wachstumsimpulse aus der Absicherung von Cyberrisiken.

Moody’s: Keine Angst vor selbstfahrenden Autos

Kfz-Versicherern drohen nach Einschätzung von Experten drastisch sinkende Prämieneinnahmen durch den Siegeszug autonom fahrender Autos, die weniger Schäden verursachen. Den Gesellschaften bleibt aber genug Zeit, um sich auf die veränderte Situation einzustellen, glaubt die Ratingagentur Moody’s. Sie rechnet damit, dass erst 2055 selbstfahrende Autos die Regel sein werden. In den kommenden zehn Jahren werden die Kfz-Versicherer durch die stärkere Automatisierung sogar steigende Gewinne einfahren.

Großbritannien setzt auf selbstfahrende Autos

Das Vereinigte Königreich will weltweit führend bei neuen Technologien und Infrastruktur werden und unterstützt massiv Versuche mit selbstfahrenden Autos. Bereits ab dem kommenden Jahr sollen sie in ausgewählten Teilen des Straßennetzwerks der Insel fahren dürfen. Für Kfz-Versicherer bedeutet das langfristig sinkende Schäden, aber auch schrumpfende Prämien. Zudem stellen sich ganz neue Haftungsfragen. Um diese Herausforderungen frühzeitig meistern zu können, haben sie einen neuen Verband gegründet.

Autoversicherung: Revolution oder Extinktion

 The Long View – Der Hintergrund  Das autonom fahrende Auto wird trotz aller Bedenkenträger kommen – und zwar schon früher, als die meisten erwarten. Das hat Folgen: Der klassische Kfz-Versicherungsmarkt wird wesentlich kleiner werden. Das bietet aber auch Chancen für Kfz-Versicherer. Allerdings nur für diejenigen, die Maßnahmen ergreifen und bereit sind, sich zu wandeln. Dazu gehören strategische Partnerschaften und Kompetenzen in der Flottenversicherung. Den anderen könnte es wie der Energiebranche ergehen.

Swiss Re: Kfz-Versicherer sollten Big Data nutzen

Neue Mobilitätskonzepte und Fahrassistenzsysteme werden den Kfz-Versicherungsmarkt bis 2020 kräftig schrumpfen lassen. Davon geht eine Studie des Rückversicherers Swiss Re in Zusammenarbeit mit dem Online-Kartendienst Here aus. Die Anbieter sollten jedoch nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern sich Strategien überlegen, wie sie der Konkurrenz durch Autohersteller und Softwarespezialisten etwas entgegensetzen können. Die Nutzung von Big Data wäre eine gute Möglichkeit.

WordPress Cookie-Hinweis von Real Cookie Banner