Über Sinn und Zweck des Referentenentwurfs des Bundesfinanzministeriums zur Reform der privaten Altersvorsorge ist eine lebhafte Diskussion in der Branche entstanden. Reiner Will, Chef der Ratingagentur Assekurata, sieht zwar Chancen in dem Konzept, warnt aber auch davor, dass es die Versicherungsgesellschaften besonders in puncto Kosten und Transparenz unter Druck setzen könnte. In einem Blog skizziert er die Konsequenzen des Entwurfs und einen sinnvollen Umgang mit den Folgen.
Archiv ‘Lebensversicherung’
Lebensversicherer wollen relevant bleiben
Der Vertrieb von Lebensversicherungen steht unter Druck. Die Bedeutung der Lebensversicherung in der Altersvorsorge nimmt ab, der persönliche Vertrieb muss um seine Relevanz bei künftigen Kundengenerationen kämpfen, und Direktversicherer müssen darauf reagieren, dass KI-gestützte Recherche-Tools klassischen Suchmaschinen den Rang ablaufen. Über die Perspektiven diskutierten beim Zukunftskongress Altersvorsorge Cosmos-Vorstand Neven Rebic, HDI-Vertriebsvorstand Thomas Lüer und Deloitte-Experte Nils Dennstedt.
Value for Money: Armutszeugnis für die Branche?
Das Thema Value for Money spielt für Lebensversicherer eine immer größere Rolle. Wie schwierig die Umsetzung ist, zeigt sich schon bei der Übersetzung ins Deutsche. So spricht die BaFin von Kundennutzen. Was genau das sein soll und ob nicht doch andere Begriffe besser passen würden, war Thema einer Veranstaltung an der TH Köln – die wegen der verschiedenen Definitionen hoch her ging.
Lohrmanns Verunsicherung: Kein Grund zur Freude
An dieser Stelle nimmt sich unser Zeichner Konrad Lohrmann jeden Freitag ein Thema aus der Branche vor. Heute: Der weiche Markt hilft auch nicht mehr.
Lebensversicherer wollen klare Ansagen aus der Politik
Es läuft nicht gut für die Lebensversicherer, das Geschäft stagniert seit Jahren. Mangelnde politische Klarheit und ein Vertrauensverlust der Bevölkerung gegenüber den Anbietern sind dafür wichtige Gründe. So sahen es Clemens Vatter (Bild links), Lebenvorstand bei der Signal Iduna, und SPD-Politikerin Lena Tenschlade auf dem Zukunftskongress Altersvorsorge des Versicherungsmonitors. Wenn es keine Planungssicherheit von Seiten der Politik gibt, können die Anbieter nichts entwickeln, und die Menschen verschieben die private Altersvorsorge lieber auf später.
KI wird Arbeitsplätze kosten
Das Narrativ der Versicherungsbranche, dass der verstärkte Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) nicht zu einem Arbeitsplatzabbau führen wird, bröckelt zunehmend. Simon Moser (links), CEO des Insurtechs Muffintech, glaubt, dass die Versicherer in Zukunft deutlich weniger Mitarbeiter haben werden. Er hält eine Reduktion um 50 bis 60 Prozent für realistisch. Ob sich auch die Lebensversicherungsprodukte für die Kunden durch KI verändern werden, ist unklar.
Priebe: Lebensversicherer können Lösungen bieten
Volker Priebe, Privatkunden- und Produktvorstand der Allianz Leben, sieht jede Menge Wachstumschancen für Lebensversicherer. Punkten könnten sie bei jungen Menschen wie auch Babyboomern kurz vor der Rente. Auch für gesamtwirtschaftliche Aufgaben wie die Stärkung des europäischen Wirtschaftsraums und die nachhaltige Transformation der Wirtschaft hätten sie Lösungen parat. Verbraucherschützer sehen Baustellen bei den hohen Kosten und oft niedrigen Rentenhöhen.
Allianz hält Überschussbeteiligung stabil
Der Marktführer Allianz hält die Überschussbeteiligung für Lebensversicherungskunden das dritte Jahr in Folge konstant. Den Versicherten schreiben die Münchner je nach Vertrag 2026 nach wie vor eine laufende Verzinsung zwischen 2,7 und 2,8 Prozent gut. Die Gesamtverzinsung liegt bei 3,5 bis 3,8 Prozent. Andere Lebensversicherer haben ihre Deklarationen dagegen erhöht. Im Gespräch mit dem Versicherungsmonitor erklärt Allianz Leben-Vorstand Volker Priebe, warum er den Versicherer dennoch gut aufgestellt sieht.
Vertreter führen im Leben-Neugeschäft
Der Ausschließlichkeitsvertrieb bleibt der wichtigste Umsatzbringer für das Neugeschäft der Lebensversicherer, hat zuletzt allerdings Anteile zugunsten der Banken eingebüßt. Das ist das Ergebnis der aktuellen Vertriebswege-Studie von WTW, für die der Berater das gesamte Neugeschäft in Deutschland analysiert hat. Das untersuchte Neugeschäft der Lebensversicherer hat im Vergleich zum Vorjahr um 3 Prozent zugelegt.
Lebensversicherung unter Druck
An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: der Zukunftskongress Lebensversicherung des Versicherungsmonitors, die SZ-Fachkonferenz „The Digital Insurance“, ein Mediengespräch zur Zukunft der Elementarschadenversicherung des GDV und der Investorentag der Swiss Re
DAV empfiehlt für 2027 konstanten Höchstrechnungszins
Nach Ansicht der Deutschen Aktuarvereinigung (DAV) mit ihrer Chefin Susanna Adelhardt sollte der Höchstrechnungszins in der Lebensversicherung auch im Jahr 2027 bei 1 Prozent liegen. Die Marktlage sowie die geopolitischen Konflikte werden sich nicht wesentlich verändern, heißt es in der Begründung. Der Versichererverband GDV bewertet die Empfehlung positiv.
Ein Blick ins Jahr 2026: Zwischen Regulierung, Resilienz und Kundenzentrierung
Mit einer Mischung aus Zuversicht und Anspannung schaut die Versicherungsbranche ins Jahr 2026. Kaum ein anderes Segment der Finanzwirtschaft steht unter einem vergleichbaren Reform- und Innovationsdruck. Politische Weichenstellungen, neue Risiken und die Digitalisierung treiben einen Strukturwandel voran, der weit mehr ist als eine Modernisierung von IT-Systemen, schreibt Anke Zeller, Industry Leader Insurances bei Cognizant.
Lohrmanns Verunsicherung: Im Angebot
An dieser Stelle nimmt sich unser Zeichner Konrad Lohrmann jeden Freitag ein Thema aus der Branche vor. Heute: Zurich stellt deutsches Leben-Portfolio wieder ins Schaufenster.
SDK/Stuttgarter: „Wir wollen kein Vollsortimenter werden“
SDK und Stuttgarter sind in der heißen Phase ihres Zusammenschlusses. Im Interview mit dem Versicherungsmonitor sprechen Stuttgarter-Chef Guido Bader (rechts) und der Vorstandsvorsitzende der SDK Ulrich Mitzlaff über die Bedeutung des neuen Namens und darüber, wie es mit der Zusammenarbeit der beiden Versicherer bislang läuft, welche Pläne sie bei ihren Vertriebswegen haben, welche Zukunft die Schaden- und Unfallversicherung bei ihnen hat und ob sie offen für weitere Partner sind.














