Die Signal Iduna will sich verstärkt als Anbieter von digitalen Lösungen positionieren, die den Kunden das Leben erleichtern. Viel verspricht sich Unternehmenschef Ulrich Leitermann von einer Pflege-App, die der Versicherer gemeinsam mit dem Softwareunternehmen MSG entwickelt hat. Sie soll auch anderen privaten Krankenversicherern und gesetzlichen Krankenkassen angeboten werden. Um bei der Digitalisierung aktiv mitzumischen, beobachtet die Signal Iduna genau, was sich bei Start-ups tut und nutzt Beteiligungen, um einen Fuß in die Tür zu bekommen. Als große Herausforderung für die Versicherungsbranche sieht Leitermann die Auseinandersetzung mit dem Thema Nachhaltigkeit.
Archiv ‘Nachhaltigkeit’
Versicherer wollen in Davos die Guten sein
Die Versicherer treten beim Weltwirtschaftsforum in Davos selbstbewusst auf: Sie sehen sich beim Thema Nachhaltigkeit und Klimaschutz als Vorreiter, die Politik hinke hinterher. Die Investorengruppe Net-Zero Asset Owner Alliance, zu deren Gründungsmitgliedern die Allianz mit ihrem Chef Oliver Bäte, Swiss Re und Zurich gehören, hat auf dem Forum weitere Großanleger präsentiert, die sich zu einer Klimaneutralität bis 2050 verpflichten. Zu den neuen Mitgliedern gehört die Generali.
Auch Schadenregulierung muss nachhaltig sein
Umweltfreundliche Kapitalanlagen sind in der öffentlichen Debatte angekommen. Über nachhaltiges Schadenmanagement wird dagegen noch wenig gesprochen. Die Stiftung Greensurance sieht hier viel Potenzial und will ein Bewertungssystem aufbauen, das Unternehmen hinsichtlich ihrer Umweltfreundlichkeit vergleicht. Im Leistungsfall sollten Versicherer nachhaltige Alternativen berücksichtigen und Mehrleistungen nicht scheuen, fordert die Stiftung.
One surft auf der grünen Welle
Der digitale Sachversicherer One will mit sogenannten grünen Versicherungsprodukten vom Öko-Boom profitieren. Gemeinsam mit dem Makler „Grün versichert“ bietet die Wefox-Tochter anderen Vermittlern zunächst eine grüne Variante ihrer im Oktober lancierten Kfz-Police an. Im kommenden Jahr sollen weitere Produkte folgen. Der Versicherer setzt damit auf eine zahlungskräftige Kundschaft, die bereit ist, für Versicherungsschutz im Öko-Stil tiefer in die Tasche zu greifen.
Grüne: EU als Leitmarkt für nachhaltige Investitionen
Die Grünen wollen die Bundesregierung in Sachen nachhaltiger Finanzwirtschaft in die Pflicht nehmen. Die große Koalition soll sich für ein europaweites Bewertungssystem von nachhaltigen und nicht-nachhaltigen Kapitalanlagen einsetzen, Versicherer und Banken sollen Klimarisiken beim Risikomanagement beachten müssen. Nachhaltige Anlagen wollen die Grünen durch Schaffung eines neuen EU-Labels attraktiver werden. Sie fordern außerdem die Schaffung eines Bürgerfonds für zusätzliche Altersvorsorge, der bei der Kapitalanlage nachhaltigen Kriterien folgt.
Risikomanagement: Makler melden Ansprüche an
Klimawandel, Cyber, Handelskriege – neue Risiken werden immer wichtiger für die Kunden. Aber wer spielt die Hauptrolle beim Risikomanagement? Die Makler, die Versicherer oder vielleicht die Rückversicherer? Auf diese Fragen gaben führende Manager aus der Branche sehr unterschiedliche Antworten bei einer Veranstaltung des Instituts für Versicherungswissenschaften der Universität Leipzig in Köln. Dabei spielte auch eine Rolle, wie die Versicherer mit neuen Risiken wie dem Klimawandel umgehen – und ob sie ohne Renditeverlust umweltgerecht investieren können.
BAV des öffentlichen Dienstes in der Kritik
Verbraucherschützer fordern Transparenz darüber, wo die Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBL) die Gelder für die betriebliche Altersversorgung von Millionen Angestellten im öffentlichen Dienst anlegt. Es geht um 38,5 Mrd. Euro. Wo diese angelegt sind, werde „wie ein Staatsgeheimnis“ gehütet, kritisiert die Nichtregierungsorganisation Bürgerbewegung Finanzwende. Investitionen in klimaschädliche Branchen wie die Kohleindustrie seien nicht ausgeschlossen. Dass die VBL trotzdem mit Nachhaltigkeitskriterien wirbt, lege den Vorwurf des Greenwashings nahe. Die Verbraucherschützer fordern, dass öffentliche Einrichtungen wie die VBL bei der klimafreundlichen Kapitalanlage Vorbild sein müssen.
Aon: Versicherer sollen Nachhaltigkeit fördern
Alle reden über Nachhaltigkeit. Die Versicherer sollten innovative Deckungskonzepte zur Verfügung stellen, die den Ausbau erneuerbarer Energien und der Stromnetze ermöglichen und Unternehmen gegen Schäden durch den Klimawandel absichern, fordert der Großmakler Aon in seinem neuen Marktreport. Dafür müssen sie sich allerdings von einer spartengetriebenen Denkweise verabschieden. Für die Industrieversicherer erweist sich dabei allerdings als problematisch, dass das Sachgeschäft weiter defizitär läuft. Traditionelle Problembranchen können Policen deshalb nur zu höheren Preisen oder gar nicht mehr abschließen.
Allianz X investiert in Nachhaltigkeitsexpertise
Die Allianz ist führender Investor in einer 20 Mio. Dollar schweren Finanzierungsrunde des Anbieters für Nachhaltigkeitsdaten Arabesque S-Ray. Das Technologieunternehmen versorgt Investoren und Berater weltweit mit Bewertungen von Unternehmen nach Nachhaltigkeitskriterien und wertet dafür große Datenmengen aus. Dafür kommt auch maschinelles Lernen zum Einsatz. Mit dem Engagement stärkt Allianz ihre Expertise für nachhaltige Anlageentscheidungen. Der Versicherer will bis 2050 im Versicherungsgeschäft und bei der Kapitalanlage klimaneutral sein.
Allianz Global Investors beruft Nachhaltigkeits-Chefin
Leute – Aktuelle Personalien Der Allianz-Vermögensverwalter Allianz Global Investors (AGI) besetzt den neu geschaffenen Posten des Chief Sustainabilty Officer mit Beatrix Anton-Grönemeyer. Die Juristin arbeitet seit 2002 für die Gesellschaft und wird künftig direkt an AGI-Vorstandschef Andreas Utermann berichten. Außerdem: Maximilian Moll übernimmt beim US-Versicherer AIG den Posten des Deputy Head of Financial Lines für Deutschland, Österreich und die Schweiz. Der Finanzvertrieb MLP hat den bis Ende April 2020 laufenden Vertrag von Vorstandsmitglied Manfred Bauer um weitere fünf Jahre verlängert.
Eiopa und BaFin machen Ernst beim Klimaschutz
The Long View – Der Hintergrund Die europäische Versicherungsaufsicht Eiopa bereitet einen Vorstoß für mehr Nachhaltigkeit vor. Ab dem kommenden Herbst sollen europäische Versicherer ihre Kunden beim Abschluss fragen, ob die Police nachhaltig sein soll oder nicht. Wünscht der Kunde eine „grüne“ Police, muss der Versicherer die Beiträge in nachhaltige Kapitalanlagen investieren. Auch BaFin-Präsident Felix Hufeld forderte die Versicherer kürzlich zu mehr Nachhaltigkeit auf. Die Branche hat bei dem Thema großen Handlungsbedarf. Sonst drohen Wettbewerbsnachteile für deutsche Versicherer.
Prisma Life setzt auf Expansion und Nachhaltigkeit
Mit einer Neuausrichtung will der Liechtensteiner Lebensversicherer Prisma Life die Probleme aus der Vergangenheit hinter sich lassen und verloren gegangenes Vertrauen wiedergewinnen. Mit seinen fondsgebundenen Nettopolicen will das Unternehmen neben Deutschland und Liechtenstein weitere Märkte erschließen und dabei mit einem Fokus auf Nachhaltigkeit punkten. 2018 stagnierte Prisma Life bei den Prämieneinnahmen und legte beim Gewinn von einem niedrigen Niveau leicht zu. Hauptvertriebspartner ist nach wie vor der Finanzvertrieb Afa von Sören Patzig. Seiner Onesty Gruppe gehört die Prisma Life. Die Suche nach einem neuen Eigner ist nach Angaben von Verwaltungsratschef Helmut Posch vom Tisch.
Talanx will keine neuen Kohleprojekte versichern
Der Versicherer Talanx will keine neuen Kohleprojekte mehr versichern und plant, sich bis 2038 komplett von Kohlerisiken zu verabschieden. Der Kurswechsel gilt auch für die Rückversicherungstochter Hannover Rück. Sie war zuletzt großem Druck von Klimaaktivisten ausgesetzt, die der Gesellschaft vorwarfen, als einziger europäischer Rückversicherer keine Einschränkungen in der Zeichnung von Kohlerisiken vorzunehmen. Die jetzt erfolgte Ankündigung sehen Aktivisten zwiespältig, unter anderem weil sie sich in der Rückversicherung nicht auf das komplette Geschäft erstreckt.
Allianz will bis 2050 klimaneutral sein
Nachhaltige Kapitalanlage ist keine Modeerscheinung, sondern ein zunehmend wichtiges Thema für die Versicherungswirtschaft. Das sagte Claus Stickler, Managing Director & Global Co-Lead von Allianz Investment Management SE, auf einer Veranstaltung der Universität Leipzig. Die Einheit ist für die globale Investmentstrategie der Allianz verantwortlich. Bis 2050 will die Allianz im Versicherungsgeschäft und bei der Kapitalanlage klimaneutral sein, kündigte Stickler an. Der Versicherer setze auf eine umfassende und wirkungsorientierte Nachhaltigkeitsstrategie bei der Kapitalanlage.













