Archiv ‘Pandemie’

Auswirkungen von Covid-19 ähnlich wie 9/11-Folgen

Bisher halten sich die versicherten Schäden durch Corona in Grenzen. Sie erreichen eher das Niveau einer sehr großen Naturkatastrophe als eines außergewöhnlich großen Schadenereignisses, erklären die Analysten der Berenberg Bank. Besonders sei allerdings die Länge der Pandemie, dadurch ähnelten die Auswirkungen auf die Assekuranz denen nach dem Terrorangriff auf das World Trade Center 2001. Für Versicherer ist das allerdings nicht unbedingt ein Nachteil, denn dadurch steigen auch die Prämien. Am meisten profitieren können laut Berenberg Munich Re und Zurich.

Lloyd’s setzt auf Hygiene-Nebel und Maskenpflicht

Der Versicherungsmarkt Lloyd’s of London öffnet am 1. September wieder seine Büroräume. Wegen der Infektionsgefahr haben die Briten dafür ein Regelwerk veröffentlicht. Das Arbeitsumfeld wird eine Zeit lang anders aussehen, teilte Lloyd’s-Chef John Neal darin mit. Er hat die Belegung im Gebäude auf 45 Prozent heruntergeschraubt. Ab der Wiedereröffnung soll es bei Lloyd‘s virtuelle Konferenzräume geben. In vielen Bereichen gilt Maskenpflicht, und einmal im Monat wabert ein spezieller Nebel durch Lloyd’s heilige Hallen, der Viren und Bakterien fernhalten soll.

Wenn Unruhen und Enteignung drohen

Die Pandemie beschleunigt überall auf der Welt politische und wirtschaftliche Veränderungen. Oft haben internationale Investoren aber gar nicht im Blick, welche Auswirkungen politische Entscheidungen auf ihr Geschäft haben können, beklagt der Makler Aon. Die neue Ausgabe seiner Risk Maps zeigt: Länder ohne Risiko gibt es nicht mehr. Was viele Unternehmen aber nicht wissen: Sie können sich versichern.

Zurich mit deutlich weniger Gewinn

Der Halbjahresgewinn des Schweizer Versicherers Zurich hat sich aufgrund der Corona-Pandemie und höheren Katastrophenschäden deutlich verringert. Dafür konnte das Unternehmen von den deutlich gestiegenen Preisen in der Industrieversicherung profitieren. Konzernchef Mario Greco rechnet damit, dass dieser Trend weiter anhält. In der Lebensversicherung gingen die Beiträge deutlich zurück – auch das war eine Folge von Covid-19. Seit Ende der Lockdowns habe sich das Geschäft wieder normalisiert, so Zurich.

Deutsches Insurtech wird von Lloyd’s gefördert

Der Londoner Versicherungsmarkt Lloyd’s hat die Auswahl für die fünfte Runde seines Lab Innovation-Programms getroffen. Zehn Insurtechs sind mit von der Partie, darunter das Berliner Unternehmen Ryskex. Lloyd’s gewährt den jungen Firmen Zugang zum Londoner Markt und bietet neben der Chance, sich zu beweisen, wertvolle Kontakte in die Branche. Im Gegenzug fordern die Briten Unterstützung bei neuen Lösungen für Probleme, die sich aus der Pandemie ergeben.

Lloyd’s: Covid-19 bedroht geistiges Eigentum

Der Londoner Versicherungsmarkt Lloyd’s warnt vor steigenden Risiken für immaterielle Vermögenswerte. Die Krise beschleunigt in vielen Branchen die Digitalisierung von Unternehmen. Der schnelle Umbruch bedroht jedoch die immateriellen Werte der Organisationen, warnen Lloyd’s und das Beratungsunternehmen KPMG in einem aktuellen Bericht. Sie fürchten, dass diese Werte bei Unternehmen aus dem Blickfeld geraten. Es brauche mehr Risikobewusstsein auf Seiten der Industrie, sonst drohe ein böses Erwachen, warnt KPMG.

Munich Re traut sich mehr Umsatz zu

Die Corona-Krise ist für den Rückversicherer Munich Re ein zweischneidiges Schwert. Zwar haben Pandemie-bedingte Schäden in Höhe von 1,5 Mrd. Euro den Gewinn des Konzerns im ersten Halbjahr auf 800 Mio. Euro halbiert, doch Chef Joachim Wenning sieht auch neue Chancen. Dazu zählt er eine Marktverhärtung im Rückversicherungsmarkt, wie es sie seit langem nicht mehr gegeben habe. Dank steigender Preise im Kerngeschäft traut sich Munich Re trotz Krise zu, im Gesamtjahr Beitragseinnahmen von 54 Mrd. Euro zu erzielen. Das wäre ein Rekordwert.

Herbert Fromme

Turbulenzen in der Industrieversicherung

 Herbert Frommes Kolumne  Industrie- und Gewerbeversicherer, Makler und Einkäufer bereiten sich auf turbulente Verhandlungen über die Erneuerung 2021 vor. Die Corona-Krise sorgt dafür, dass viele Unternehmen erheblich unter Druck stehen und sich heftig gegen Preiserhöhungen wehren. Die Versicherer ihrerseits wollen weiter sanieren und reduzieren in Spezialsegmenten der Haftpflicht und in der D&O erheblich die Kapazität – auch wenn über alle Sparten genug davon da ist. Die Makler werden ebenfalls unruhig, denn massive Courtageausfälle drohen.

Zurich bietet allen Mitarbeitern Corona-Test an

Der Versicherer Zurich Deutschland bietet seinen rund 4.400 Mitarbeitern ab dem 4. August einen kostenfreien Corona-Test an. Wer möchte, kann in den Büroräumen an den Zurich-Standorten in Köln und Frankfurt oder bei einem Dienstleister einmalig einen Akuttest per Rachenabstrich durchführen lassen, sowie einen Bluttest auf Covid-19-Antikörper. Die Ergebnisse erhalten die Mitarbeiter privat zugeschickt.

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