Archiv ‘Pandemie’

Pandemie zwingt Versicherer zum Umschichten

Die Corona-Pandemie hat die Abkehr der Versicherer von festverzinslichen Wertpapieren hin zu alternativen Anlagen befeuert. Vor allem illiquide Vermögenswerte wie Immobilien oder Infrastrukturinvestitionen erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Doch nicht alle Gesellschaften können gleichermaßen vom Potenzial der alternativen Anlage profitieren. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des britischen Beraters Bfinance. Die Pandemie habe viele Trends verschärft, einige aber auch ausgebremst.

3,5 Mio. Euro für Cyber-Kümmerer

Das Insurtech Baobab nimmt sich den Markt für Cybersicherheit vor. Der Assekuradeur will Mittelständler sicherer vor Angriffen machen und sie für den Ernstfall mit Versicherungsschutz versorgen. Mit diesem ganzheitlichen Ansatz haben die Gründer jetzt Investoren überzeugt, ihnen 3,5 Mio. Euro zur Verfügung zu stellen. Unter ihnen ist auch der Gründer des Online-Maklers Clark. Der Firmenname der Neugründung stammt von einem widerstandsfähigen Baum.

Das sind die weltweit größten Risiken

Experten und Entscheidungsträger weltweit sehen die Klimakrise, die zunehmende Spaltung der Gesellschaft, erhöhte Cyberrisiken und eine uneinheitliche globale Erholung als ihre größten Herausforderungen. Das geht aus dem aktuellen World Risk Report des Weltwirtschaftsforums (WEF) hervor, an dem unter anderem Marsh und Zurich mitgewirkt haben. Welche Risiken dabei kurzfristig und welche langfristig überwiegen, ist sehr unterschiedlich. Um neue Technologien machen sich die Experten hingegen keine Sorgen.

Munich Re: „Ida“ ist positives Beispiel für Prävention

 Exklusiv  Das vergangene Jahr war nach Angaben der Munich Re bei den Schäden durch Naturkatastrophen das zweitteuerste für die Versicherungswirtschaft bisher. In Deutschland hatte die Branche die kostspieligste Überschwemmung jemals zu verkraften. Ernst Rauch, Chef-Klimatologe bei Munich Re, spricht im Interview über die Besonderheiten des Katastrophenjahres 2021, die Rolle des Klimawandels und erfreuliche Erkenntnisse aus dem teuersten Ereignis des vergangenen Jahres, dem Sturm „Ida“ in den USA (Bild).

Herbert Fromme

So wird 2022 (oder auch nicht)

 Herbert Frommes Kolumne  2022 wird hoffentlich das Ende der Pandemie bringen. Für die Versicherungswirtschaft stehen massive Veränderungen an, die zum Teil durch die Pandemie beschleunigt werden. Unsere Vorhersagen: Ein Kernpunkt wird die echte Digitalisierung sein, im Gegensatz zur Scheindigitalisierung. Die Branche muss mit erheblichem Druck beim Thema ESG rechnen. Die Aufsicht wird bissiger. Diese Vorhersagen stehen natürlich unter dem Vorbehalt, dass möglicherweise alles auch ganz anders kommt.

PKV meistert erstes Corona-Jahr

Die privaten Krankenversicherer sind gut durch das erste von der Pandemie geprägte Jahr gekommen. Laut dem Branchenmonitor Krankenversicherung von V.E.R.S. Leipzig erzielte die Branche 2020 ein stabiles Geschäftsergebnis, Corona-bedingte Einbrüche blieben aus. Spannend wird jetzt, wie sich Corona langfristig auf die Branche auswirkt. Kern der Analyse, die mit 25 untersuchten Unternehmen 97 Prozent des Marktes abdeckt, sind die Rankings der Anbieter bei den unterschiedlichen Kennzahlen.

Corona ist drittgrößter Schaden aller Zeiten

Die Covid-19-Pandemie ist laut einer Studie des Maklers Howden der drittgrößte Versicherungsschaden aller Zeiten. Mit 43,5 Mrd. Dollar rangiert er hinter dem Hurrikan „Katrina“ 2005 und den Terroranschlägen am 11. September 2001. Es hätte aber noch schlimmer kommen können: Anfangs waren Experten von rund 100 Mrd. Dollar Corona-Schäden ausgegangen. Die Erneuerungsrunde in der Rückversicherung geprägt haben aber vor allem die hohen Naturkatastrophenschäden des vergangenen Jahres und der Klimawandel. Die Preise für die Erstversicherer kletterten stärker als erwartet, fielen aber nicht so hoch aus wie die Prämien für Retro-Deckungen.

Psychische Erkrankungen bleiben vorne bei BU

Eine aktuelle Auswertung der Debeka zeigt: Psychische Erkrankungen bleiben der dominante Faktor bei Berufsunfähigkeiten (BU). Im Jahr 2020 waren gut 40 Prozent aller neuen Leistungsfälle auf sie zurückzuführen. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie lassen sich in den Zahlen allerdings noch nicht ablesen. Die durchschnittliche Bearbeitungsdauer nach Eingang eines Antrags liegt bei der Debeka bei 116 Tagen, vor allem wegen der Informationen, die Versicherte liefern müssen.

Debeka: 74 Mio. Euro für Covid-Fälle

Die Versorgung ihrer an Covid-19 erkrankten Vollversicherten hat die Debeka bislang rund 74 Mio. Euro gekostet. Der Hauptteil entfällt dabei auf die 11.000 Kunden des privaten Krankenversicherers, die im Krankenhaus behandelt werden mussten. Besonders teuer wird es, wenn die Patienten beatmet werden müssen. Sie bleiben lange in der Klinik. Wer nach einer Covid-Erkrankung eine Vollversicherung bei der Gesellschaft abschließen will, muss sich eine Zeit lang gedulden.

Wochenspot: Arbeit unter Palmen und PKV

 Wochenspot – der Podcast  Einmal in der Woche gibt es den Versicherungsmonitor auch zum Hören. In dieser Ausgabe diskutieren Redakteurin Katrin Berkenkopf und Herausgeber Herbert Fromme über das neue Arbeitsmodell der Allianz und den gemeinsamen Vorstoß von Roland Weber und Axel Kleinlein für eine Reform der privaten Krankenversicherung (PKV).

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Der Weihnachtsmann im Homeoffice?

 Meinung am Mittwoch  Sein Geschäftsmodell schützt den Weihnachtsmann recht zuverlässig vor den Folgen der Corona-Pandemie. Seine Mannschaft arbeitet abgeschottet das ganze Jahr an den Geschenken, Ansteckungsgefahr mit Corona-Viren besteht kaum. Trotzdem fehlt ihm eines, was wir jetzt in der Pandemie am meisten vermissen: der regelmäßige Kontakt zu vielen Menschen.

Versicherer sollen Stresstest-Ergebnisse offenlegen

Die europäische Versicherungsaufsicht Eiopa sieht die Versicherungsbranche gut aufgestellt, die Belastungen aus einer länger andauernden Covid-19-Pandemie und einem anhaltenden Niedrigzinsumfeld zu meistern. Chefin Petra Hielkema ärgert aber die anhaltende Weigerung vor allem großer Versicherer, die individuellen Ergebnisse des Stresstests der Behörde zu veröffentlichen. Die EU-Staaten sollen die Gesellschaften dazu gesetzlich verpflichten, fordert sie. Sorgen macht Hielkema die starke Abhängigkeit der Versicherer von den Übergangsmaßnahmen unter dem Aufsichtsregime Solvency II.

„Impfe, was du liebst“

Wer in diesen Tagen auf den Webseiten und Accounts bekannter Unternehmen in den sozialen Medien unterwegs ist, kommt am Thema Corona-Impfung nicht vorbei. Fast 200 Firmen sind der Initiative einer Werbeagentur gefolgt, ihre Marken-Slogans zur Unterstützung der Impfkampagne kurzfristig zu ändern. Mit dabei sind auch einige Versicherer.

Die Pandemie macht Kunden anspruchsvoller

Die Pandemie hat die Ansprüche der Versicherungskunden verändert und damit auch die Unternehmen selbst. Die Kunden erwarten mehr als bloße Schadenregulierung, gleichzeitig werden die Produkte im Bereich Schaden/Unfall immer weiter standardisiert, digital und dadurch billiger. Krankenversicherer verstehen sich zunehmend als Gesundheitsdienstleister. Wer bei all dem nicht mithalten kann, wird vom Markt verschwinden: Es wird eine Marktbereinigung geben, wenn auch langsam, so das Fazit der sechsten Kurzkonferenz des Versicherungsmonitors, den Breakfast Lectures.

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