Die Wiesbadener R+V, der Versicherer der genossenschaftlichen Finanzgruppe, sieht keine berechtigen Ansprüche seiner Kunden aus Betriebsschließungsversicherungen. Die Gesellschaft habe neue Viren ausdrücklich ausgeschlossen von der Deckung. Allerdings gebe es aktuell Gespräche mit der Politik über diese Policen, sagte Vorstand Edgar Martin. Die Gruppe ist sehr zufrieden mit 2019, wagt aber nur vorsichtige Prognosen für das laufende Jahr. Kunden und Vermittler will die R+V in der aktuellen Corona-Krise trotz der Ablehnung von Betriebsschließungsschäden vielfältig unterstützen.
Archiv ‘R+V’
Weniger Bilanz, mehr Ausblick
Was die Woche bringt An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Bilanzpressekonferenzen von R+V, W&W, OVB, HUK-Coburg und Gothaer
Alchemy: Mit Bildung gegen den „Brain-Drain“
Die Versicherungsbranche hat Nachwuchsprobleme. Nicht nur in den klassischen Berufsfeldern wie dem Aktuariat haben Versicherer Probleme, Stellen zu besetzen, vor allem im IT-Bereich wird es zunehmend schwieriger, Experten zu finden. Bei ihnen steht die Assekuranz als Arbeitgeber nicht an erster Stelle. Das nordirische Start-up Alchemy will mit einem neuen Unternehmenskonzept gegen diesen sogenannten Brain Drain vorgehen. Dabei setzt Gründer und Geschäftsführer John Harkin vor allem auf Aus- und Weiterbildung sowohl im Versicherungsbereich als auch ausserhalb. Zu Gute kommt dem Start-up dabei, dass Nordirland das junge Unternehmen tatkräftig unterstützt.
Corona-Roundup: R+V, Allianz, Lebensversicherer
Die Corona-Krise zieht weitere Kreise. Mehr und mehr Versicherer stellen zunehmend auf Homeoffice um oder schränken den Kundendienst ein. Aktuelle Beispiele sind HUK-Coburg, Allianz Schweiz und R+V. Es gibt auch neue Meldungen über positiv getestete Mitarbeiter. Auch Analysten reagieren und setzen den Ausblick für den niederländischen Versicherungssektor sowie die Lebensversicherer in Großbritannien und den USA auf negativ. Trotz der Krise hält die Munich Re an ihrem Gewinnziel von 2,8 Mrd. Euro für 2020 fest.
Corona: Streit um Betriebsschließungsdeckung
Betriebsschließungsversicherungen sind beliebt bei der Lebensmittelwirtschaft und bei medizinischen Einrichtungen, so bei vielen Arztpraxen. Die meisten Versicherer haben inzwischen den Verkauf der Policen eingestellt, darunter Allianz und Axa, R+V und Ergo. Einige wenige Anbieter haben solche Deckungen für Arztpraxen und andere medizinische Einrichtungen weiter im Programm, dazu gehört der HDI. Ganz schlimm könnte es für Kunden einzelner Gesellschaften kommen, die glauben, sie müssten nicht zahlen – weil das Corona-Virus in den Bedingungen nicht genannt wird.
Aon verkleinert das Führungsteam
Leute – Aktuelle Personalien Eric Andersen (Bild) ist ab März alleiniger Präsident des internationalen Großmaklers Aon. Bisher teilte er sich diese Position mit Michael O’Connor, der das Unternehmen verlässt. Das Führungsteam wird künftig nur noch aus dem Chef Greg Case und Andersen bestehen. Auch auf den unteren Ebenen gibt es einige personelle Veränderungen. Zudem verliert die Carexpert Kfz-Sachverständigen GmbH einen Geschäftsführer. Swiss Re hat einen Nachfolger für Jonathan Isherwood gefunden und die Schweizer Mobiliar gewinnt eine Expertin für Recht und Compliance.
R+V wächst spartenübergreifend
Der genossenschaftliche Versicherer R+V ist seinem ambitionierten Ziel, bis 2022 auf Prämieneinnahmen von 20 Mrd. Euro zu kommen, einen deutlichen Schritt nähergekommen. Das Wiesbadener Unternehmen erzielte vorläufigen Zahlen zufolge im vergangenen Jahr Beitragseinnahmen von 18,3 Mrd. Euro, ein Anstieg um 8,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders gut lief es in der Lebensversicherung, wo die R+V allerdings wie auch die Branche bei den laufenden Beiträgen weniger stark gewachsen ist als bei den Einmalbeiträgen.
Thomas Cook-Pleite trifft R+V
Aufgrund des Großschadens durch die insolvente Reisegesellschaft Thomas Cook hat der Versicherer R+V sich von einem Portfolio von Provisionsausfall-Versicherungen in der Touristik-Branche getrennt. Betroffen ist ein Rahmenvertrag des Reisebüro-Verbunds QTA, über den rund 8.000 Reisebüros gegen den Fall versichert sind, dass ein Reisekonzern pleitegeht und die für Reisen vermittelten Provisionen schuldig bleibt. Es ist nicht der erste große Schaden, den die Wiesbadener Gesellschaft in der jüngsten Zeit in dem Segment hatte.
Notwendiger Kulturwandel
Was die Woche bringt An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: SZ-Versicherungstag mit dem Thema Kulturwandel und die Jahresbilanz des GDV
MRH Trowe weitet Geschäftsfeld aus
Der Makler MRH Trowe will die Angebote seiner Assekuradeure deutlich ausbauen und alle Sparten der Schaden- und Unfallversicherung anbieten. Dafür hat das Unternehmen Marco Gerhardt als Vorstand angeheuert, bislang beim Berater EY Innovalue als Partner tätig. Neben dem bisherigen Sitz Frankfurt für die Assekuradeure baut Gerhardt einen zweiten Standort in Hamburg auf. Vorstand Ralph Rockel erwartet für 2020 Wachstum von mehr als 10 Prozent.
Marktanteile: Die Allianz düpiert den Rest
Versicherungsmonitor – Analyse Die Marktanteile der deutschen Erstversicherer sind seit Jahren relativ stabil. Das könnte sich sehr bald ändern. Vor allem die Allianz bringt Bewegung in den Markt – sie wächst 2019 auch stark in den Schaden- und Unfallsparten, nicht nur in der Lebensversicherung wie in den Vorjahren. Reaktionen in Richtung externes Marktwachstum sieht man bei den anderen Marktteilnehmern bislang nicht, nur die Provinzial-Fusion Münster und Düsseldorf quält sich weiter voran. Doch die Faktoren, die für rascheres Tempo bei der Konsolidierung sprechen, nehmen an Bedeutung zu.
Digitale Leuchttürme 2019 verliehen
Neu, digital, Potenzial für Marktrelevanz und einen Mehrwert für Kunden – das sind die Bewertungskriterien für den „Digitalen Leuchtturm Versicherungen“, der zum sechsten Mal von Google und Süddeutscher Verlag Veranstaltungen verliehen wurde. In diesem Jahr waren zehn der 40 eingereichten Projekte für den Preis nominiert. Einen Leuchtturm mit nachhause – oder ins Büro – nehmen durften die R+V, Allianz und Munich Re. Die R+V räumte gleich doppelt ab.
Bessere BU-Policen für Chemiker und Bergleute
Angestellte der Bergbau-, Chemie- oder Energie-Branche können ab sofort Berufsunfähigkeits- und Grundfähigkeitspolicen zu günstigeren Konditionen abschließen. Die Gewerkschaft IG BCE hat mit einem Versicherer-Konsortium aus Swiss Life, R+V und Allianz eine Vereinbarung getroffen. Seit die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) privatisiert wurde, gilt sie als Problemgebiet. Die Policen sind teuer und die Regulierungspraxis der Versicherer ist oft sehr streng. Gewerkschaften hatten lange eine Rückkehr in ein staatliches System gefordert.











