Was die Woche bringt An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: HUK-Coburg-Zahlen, Sicherheit beim automatisierten Fahren, Human Resources-Branchenkonferenz von Willis Towers Watson
Archiv ‘Swiss Re’
Captives werden beliebter
Firmeneigene Versicherer sind für Industriekunden attraktiver. Wegen steigender Prämien und verschärfter Bedingungen infolge der Corona-Pandemie sehen laut dem Swiss Re Institute immer mehr Unternehmen in Captives eine Alternative zum traditionellen Versicherungsschutz. Der Trend in Richtung Captives greift danach von Nordamerika und Europa auch auf Asien und Lateinamerika über. In den reiferen Märkten sehen auch mittelgroße Unternehmen zunehmend die Vorteile von solchen Modellen – ohne dafür unbedingt selbst einen Versicherer aufsetzen zu müssen.
Regierung hält am Zeitplan für Reisefonds fest
Der neue Branchenfonds zur Absicherung von Pauschalreisen im Insolvenzfall soll seine Zielgröße in Höhe von 750 Mio. Euro wie geplant bis 2026 erreichen. Das bekräftigt die Bundesregierung in ihrer Erwiderung auf Vorschläge des Bundesrats. Die Länderkammer hatte vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie vor einer Überforderung der Reiseveranstalter gewarnt und eine Verlängerung der Frist bis 2031 gefordert. Mit dem Gesetzentwurf zieht die Regierung die Konsequenz aus der Thomas Cook-Pleite, bei der die Deckungssumme des Versicherers Zurich in Höhe von 110 Mio. Euro gesprengt worden war.
Gute Aussichten für die meisten Aktionäre
Die Aktien der meisten europäischen Versicherer bieten in den kommenden zwölf Monaten gute Chancen für Investoren. Das glauben die Analysten von Barclays. In einer umfangreichen Studie börsennotierter Versicherer kommen sie zu dem Schluss, dass der Markt die ersten Belastungen durch die Covid-Pandemie gut verkraftet hat. Sie empfehlen unter anderem Aktien von Axa, Direct Line, Munich Re, Swiss Re, Unipol und Zurich. Negativ sehen sie die künftige Kursentwicklung bei Generali, Gjensidige, Hannover Rück, M&G und Mapfre. Neutral werden die anderen Gruppen bewertet, darunter Allianz und Aviva.
Versicherer zahlen 89 Mrd. Dollar für Katastrophen
Vergangenes Jahr kam es weltweit zu Katastrophenschäden in Milliardenhöhe, zeigt der aktuelle Sigma-Katastrophenbericht des Rückversicherers Swiss Re. Naturereignisse und von Menschen verursachte Katastrophen sorgten 2020 für wirtschaftliche Schäden von 202 Mrd. Dollar. Im Vorjahr waren es 150 Mrd. Dollar. Der Anteil der versicherten Schäden betrug vergangenes Jahr 89 Mrd. Dollar. Damit war es im Zeitraum von rund 50 Jahren das fünftteuerste Jahr für die Versicherer.
VM NewsQuiz Nr. 127
In den vergangenen Tagen überschlugen sich die Ereignisse in Bezug auf den Umbau im Allianz-Konzern, deshalb gab es sogar einen Sondernewsletter vom Versicherungsmonitor zu diesem Thema. Welchen Konzernteil löst Allianz-Chef Oliver Bäte mit dem Umbau faktisch auf? Die Antwort darauf und auf viele weitere Fragen erfahren Sie im VM NewsQuiz Nr. 127. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg!
Hier gibt es Tipps zu den Fragen:
Alexander Arias leitet Victor Deutschland
Leute – Aktuelle Personalien Alexander Arias (Bild) steht an der Spitze von Victor Deutschland, dem Assekuradeur des Makler- und Beratungskonzerns Marsh McLennan. Arias hatte den Posten nach dem Rückzug von Bernd Knof Ende des letzten Jahres bereits übergangsweise übernommen. Außerdem: Die Gothaer verstärkt sich in der Kompositsparte, die Swiss Re hat eine neue Personalchefin und die London Market Group besetzt den freiwerdenden Chefposten. Zudem hat das Londoner Insurtech Concirrus die Mitglieder seines neuen Beirats bekanntgegeben.
Versicherer können Vorreiter sein
The Long View – Der Hintergrund Auch Versicherer bekommen den Klimawandel immer stärker zu spüren. Er stellt sie vor große Herausforderungen, auch was die künftige Verfügbarkeit von Versicherungsschutz angeht. Die Branche sollte daher die Chance ergreifen, die Rolle eines „First Movers“ beim Aufbau einer nachhaltigeren Wirtschaft einzunehmen – und gleichzeitig ihre eigene Resilienz zu stärken. Um das umzusetzen, bieten sich insbesondere fünf Maßnahmen an.
Getsafe plant weitere Finanzierungsrunde
Der Heidelberger Assekuradeur Getsafe strebt eine weitere Finanzierungsrunde an. 50 Mio. Euro bis 75 Mio. Euro will er in den kommenden Monaten einsammeln, berichtet Finanzchef Daniel Treiber im Interview mit S&P Global Market Intelligence. Ein Teil des frischen Geldes soll in den neuen Risikoträger fließen, den das Insurtech plant. Der Lizenzierungsprozess für das Schaden- und Unfallgeschäft bei der Finanzaufsicht BaFin werde im Sommer dieses Jahres abgeschlossen sein, so Treiber. Der Assekuradeur setzt auf aggressives Wachstum statt profitables Geschäft.
Neue Gesichter im Vorstand von HDI International
Leute – Aktuelle Personalien Die Talanx-Tochter HDI International bekommt Anfang April zwei neue Vorstände: Der Argentinier Nicolas Masjuan übernimmt die Verantwortung für das Lateinamerika-Ressort, und Christian Müller wird neuer Europa-Vorstand. Außerdem: Die Generali-Tochter Dialog hat einen neuen Head of Sales, die DEVK einen neuen Leiter der Personalabteilung und das auf die Digitalisierung bei Versicherern spezialisierte Beratungshaus Eucon eine neue Finanzchefin. Neuzugänge gibt es auch bei den Rückversicherern Munich Re und Swiss Re.
Signorelli wird Industriechefin bei Zurich
Leute – Aktuelle Personalien Sierra Signorelli ist neue Chief Executive Officer Commercial Insurance und Mitglied der Geschäftsleitung beim Schweizer Versicherer Zurich. Sie folgt auf James Shea, der das Unternehmen verlässt. Außerdem bekommt der Direktversicherer Verti mit Alfredo Castelo einen neuen Aufsichtsratsvorsitzenden. Der Gewerbe- und Industrieversicherer Chubb hat einen neuen Leiter für das Feuer-Industriegeschäft in Deutschland und Österreich. Personelle Veränderungen gibt es auch beim Insurtech Friendsurance, beim britischen Start-up Tractable und bei Liberty Specialty Markets.
Fitch erwartet weitere Konsolidierung in Leben
Die angespannte Lage im Lebensversicherungssektor spielt Bestandsabwicklern in Europa in die Karten, glaubt die Ratingagentur Fitch. Die anhaltend niedrigen Zinsen erschweren es den Versicherern zunehmend, die hohen Garantien aus Altverträgen zu erfüllen. Statt die geschlossenen Bücher im eigenen Haus zu halten, sollten die Gesellschaften über einen externen Run-off nachdenken, schlagen die Analysten vor. Dadurch ließen sich Kosten senken und gebundenes Kapital freisetzen. Hierzulande wird die externe Abwicklung von Lebensversicherungsbeständen oft noch verschmäht.
Swiss Re mit hohen Corona-Schäden
Die Pandemie kommt den Rückversicherer Swiss Re teuer zu stehen: Corona-Schäden und Rückstellungen summierten sich im vergangenen Jahr auf 3,9 Mrd. Dollar, vor allem durch Betriebsunterbrechungen und eine höhere Mortalitätsrate. Der Konzern musste einen Verlust von 878 Mio. Dollar verbuchen, nach einem Gewinn von 727 Mio. Dollar im Vorjahr. Swiss Re-Chef Christian Mumenthaler glaubt dennoch, genug Vorsorge getroffen zu haben, damit in diesem Jahr alles besser wird. Es gibt aber auch Faktoren, die außerhalb seines Einflussbereiches liegen.












