Großrisiken wie Cyber und der Klimawandel machen es nötig, dass Rückversicherer, Erstversicherer und Makler besser kooperieren und Daten sowie Wissen austauschen, hieß es auf der Auftaktveranstaltung zum Branchentreffen in Baden-Baden am Sonntag. Das Thema sei allerdings sehr kontrovers, weil alle Beteiligten auf ihrer Datenhoheit bestehen, sagte Swiss Re-Chef Andreas Berger. Das gehe in Zukunft nicht mehr. Die Hurrikans „Helene“ und „Milton“ dürften den Markt nur dann verändern, wenn die Schäden über 50 Mrd. Dollar (46 Mrd. Euro) liegen, glaubt Guy Carpenter-Manager Laurent Rousseau.
Archiv ‘Swiss Re’
Swiss Re: SRCC-Policen auf dem Prüfstand
Beim anstehenden Rückversicherungstreffen in Baden-Baden will die Swiss Re mit ihren Kunden über die sogenannten SRCC-Versicherungen sprechen, die Schäden durch Streiks, Aufstände und zivile Unruhen abdecken. Die hohen Schäden im französischen Überseegebiet Neukaledonien hätten die Branche überrascht, sagte Leopoldo Camara, bei Swiss Re für die Schaden- und Unfallrückversicherung in Nord-, Zentral- und Osteuropa zuständig. Es gelte, die Risiken in den Büchern und auch die Preise für die Policen zu überprüfen. Zu den Hurrikan-Schäden in den USA will sich der Rückversicherer noch nicht äußern.
Gefährdete Verkehrsteilnehmer
Was die Woche bringt An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Der Autotag der Allianz in Ismaning, die Baden-Baden Media Conference der Swiss Re, der Bayerische Finanzgipfel und der Investorentag der Hannover Rück
Parametrische Versicherungen gegen Klimawandel
Generali will gemeinsam mit dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen die Folgen des Klimawandels bekämpfen und die weltweite Versicherungslücke von 1,8 Billionen Dollar (1,6 Billionen Euro) mit parametrischen Versicherungen schließen. In einem aktuellen Bericht zeigen sie, wie parametrische Lösungen dazu beitragen können, die finanzielle Widerstandsfähigkeit von Haushalten, Unternehmen und globalen Wertschöpfungsketten zu verbessern.
NIS2: Erleichterung in der D&O-Versicherung
Die jüngsten Änderungen am Entwurf des Umsetzungsgesetzes für die NIS2-Richtlinie sind in der Versicherungsbranche mit Wohlwollen aufgenommen worden. Wäre das Verbot von Vergleichen und der Verzicht auf Schadenersatzforderungen nicht gestrichen worden, hätte das für die D&O-Versicherer kaum vorstellbare Belastungen zur Folge gehabt, sagte GGW-Managerin Miriam Marx bei einer Fachveranstaltung. Daniel Messmer von der Swiss Re lobte die Arbeit des GDV und seiner D&O-Arbeitsgruppe.
Covid-19 sorgt lange für höhere Sterblichkeit
Schlechte Nachrichten für Risikolebensversicherer: Die Corona-Pandemie wird noch zehn Jahre und länger zu einer Übersterblichkeit führen, also zu mehr Todesfällen als erwartet. Zu diesem Ergebnis kommt das Swiss-Re-Institut in einer aktuellen Studie. In den USA könnte die Übersterblichkeit im Jahr 2033 noch 3 Prozent betragen, in Großbritannien 2,5 Prozent, verglichen mit den Werten vor der Pandemie. Wie katastrophal sich das auswirken kann, zeigen die großen Probleme des Rückversicherers Scor.
Swiss Re: Es liegt ein weiter Weg vor uns
Die Rückversicherer müssten 40 bis 100 Mrd. Dollar (36 bis 90 Mrd. Euro) mehr verdienen, nur um auf den langfristigen Durchschnitt der Kapitalkosten zurückzukehren, rechnet Swiss Re-Vorstand Urs Baertschi vor. Damit kontert er Begehrlichkeiten von Maklern und Kunden, die auf Preissenkungen pochen. Auch die Risikoteilung zwischen Rück- und Erstversicherern soll gleichbleiben. Wachstumschancen erhofft sich Swiss Re in der Sachsparte, der technischen Versicherung und in Cyber.
Howden Re: Solar ist das neue Öl
Der Rückversicherungsmakler Howden Re sieht viel Potenzial für Rückversicherer in erneuerbaren Energien. Nicht nur weil umweltfreundliche Energiegewinnung essenziell ist, um unseren Planeten zu retten, sondern auch aus wirtschaftlichen Gründen seien Solar, Wind und Co. eine rentable Alternative zu fossilen Brennstoffen, schreibt Howden Re in einem aktuellen Bericht.
Soziale Inflation führt zu Kapazitätsengpässen
Der Trend zu immer höheren Schadenersatzurteilen vor Gericht treibt die US-Haftpflichtschäden immer weiter in die Höhe. Unternehmenskunden müssen in der Folge nicht nur mehr für ihre Haftpflichtversicherungen zahlen, sondern leiden auch unter schrumpfenden Kapazitäten, zeigt eine Studie des Rückversicherers Swiss Re. Die sogenannte soziale Inflation ist vor allem in den USA ein Problem, aber auch in Großbritannien, Australien, und Kanada und einigen europäischen Ländern auf dem Vormarsch, berichten die Swiss Re-Experten Jérôme Jean Haegeli (links) und Gianfranco Lot beim Rückversicherungstreffen in Monte Carlo.
Swiss Re Corso: Keine falschen Versprechen machen
Exklusiv Michael Rüsch leitet seit April die DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) beim Industrieversicherer Swiss Re Corporate Solutions. Zuvor war er für die Schweiz verantwortlich. Im Interview spricht er über die Gründe für die Zusammenlegung der Regionen, die aktuelle Marktentwicklung und darüber, warum sein Unternehmen bei Cyber-Risiken eher zurückhaltend ist und Kunden lieber den Risikoappetit klar kommuniziert, statt falsche Hoffnungen zu wecken.
Preise für Schiffsversicherungen unter Druck
Der Markt für Seekasko-Deckungen, mit denen Reeder sich gegen Schäden an ihren Schiffen versichern, steht vor einer Preiswende. Nach einigen Jahren mit steigenden oder stabilen Prämien sinken die Preise um teils zweistellige Prozentsätze, berichten Spezialmakler. Auch Allianz Commercial, einer der großen Anbieter, beobachtet einen stärkeren Wettbewerb. Gleichzeitig häufen sich die Schäden in der Kriegsversicherung durch Angriffe der jemenitischen Huthi-Rebellen.
Munich Re und Swiss Re teilen sich Spitzenplatz
Die beiden großen Rückversicherer Munich Re und Swiss Re haben im Ranking der Ratingagentur A.M. Best schon mehrmals den Spitzenplatz getauscht. In der aktuellen Untersuchung rangieren beide auf Platz 1, denn die Analysten haben zwei Ranglisten erstellt: Munich Re führt das Feld der nach IFRS 17 bilanzierenden Rückversicherer an, Swiss Re das der Gesellschaften, die im vergangenen Jahr den neuen Rechnungslegungsstandard noch nicht angewandt haben. Kräftig zugelegt bei den Prämieneinnahmen haben vor allem Bermuda-Rückversicherer.
A.M. Best: Rückversicherer verdienen Kapitalkosten
In den vergangenen Jahren ist es den Rückversicherern oft nicht gelungen, ihre Kapitalkosten zu verdienen. Dank steigender Preise und strengerer Bedingungen haben die Anbieter es im vergangenen Jahr erstmals wieder geschafft, wie eine Analyse der Ratingagentur A.M. Best zeigt. Ob das angesichts steigender Kapitalkosten von Dauer sein wird, hängt auch davon ab, wie die Gesellschaften aufgestellt sind.
Die Rückversicherer verdienen zu gut
Herbert Frommes Kolumne Hohe Gewinne prägen die Halbjahresberichte von Munich Re, Swiss Re, Hannover Rück und den meisten anderen großen Rückversicherern. Die Ratingagentur A.M. Best ist begeistert und rechnet mit weiter positiven Marktbedingungen. Nur die Erstversicherer wollen nicht mitjubeln. Denn sie müssen die Party bezahlen: Sie leiden unter hohen Rückversicherungskosten bei gleichzeitigen Verlusten im Kerngeschäft. Eine solche Entkopplung der Märkte kann nicht lange gut gehen.
Swiss Re steigert Gewinn und sieht sich auf Kurs
Der zweitgrößte Rückversicherer Swiss Re hat im ersten Halbjahr gut verdient und bestätigt das Gewinnziel von mehr als 3,6 Mrd. Dollar (3,2 Mrd. Euro). Die Schweizer profitieren von einer geringen Großschadenlast und einem starken Kapitalanlageergebnis, wollen angesichts der Hurrikan-Saison aber wachsam bleiben. In der Juli-Erneuerung in der Schadenrückversicherung hat Swiss Re einen Preisanstieg von 8 Prozent erzielt.














