Der Gebäudeversicherungsmarkt in den USA steckt tief in der Krise. Zunehmende Naturkatastrophenschäden machen die Sparte höchst unrentabel. Das junge Start-up Stand Insurance will nun mithilfe von künstlicher Intelligenz den Markt retten. Eine individuelle Risikoanalyse von Gebäuden soll Schutzmaßnahmen effektiver und Policen bezahlbar machen. Die Gründer sind keine Unbekannten, sie haben unter anderem bei Metromile und Policy Genius gearbeitet.
Archiv ‘Überschwemmung’
Viele Kommunen ohne Elementarversicherung
Viele Gemeinden haben ihre Gebäude zwar gegen Schäden durch Brände oder Stürme versichert, verfügen aber über keine Elementarschadendeckung für den Fall einer Überschwemmung. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Universität Hohenheim im Auftrag des Versichererverbands GDV. Das Bild auf der kommunalen Ebene ähnele damit der Situation auf dem privaten Wohngebäudeversicherungsmarkt. Wegen der geringen Verbreitung von Elementarpolicen gibt es immer wieder Forderungen nach einer Versicherungspflicht.
Zeitreise: Katrina, Bayern-Flut, Allianz, Converium, Swiss Re
Vor 20 Jahren Ende August 2005 richtete der Wirbelsturm „Katrina” große Schäden im Süden der USA an, vor allem in New Orleans. In Deutschland machte die Allianz Schlagzeilen. Sie erzielte außergewöhnlich hohe Gewinne und konnte den Abrieb bei Kfz-Risiken verlangsamen. Der Rückversicherer Converium, der später von Scor übernommen wurde, schrieb 2005 wieder schwarze Zahlen, und Swiss Re holte einen neuen Spitzenmanager. Jacques Aigrain sollte eine besondere Rolle in dem Unternehmen spielen.
GDV will besseren Überblick bei Klimaanpassung
Der Gesamtverband der Versicherer (GDV) fordert einen besseren Überblick darüber, wie und wo in Deutschland Hochwasserschutzmaßnahmen und andere Projekte der Klimaanpassung vorangetrieben werden. Derzeit gebe es viele einzelne Präventionsmaßnahmen wie Rückhaltebecken in Flussnähe. Um diese auch in die Risikomodelle der Versicherer einfließen lassen zu können, brauche es jedoch eine übergreifende Plattform, die bereits realisierte Projekte gleichermaßen wie bauliche Planungen erfasst, forderte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen.
Kfz: 1,3 Mrd. Euro Unwetterschäden im Jahr 2024
Für Schäden durch Unwetter wie Sturm, Hagel, Blitze und Überschwemmungen haben die Kfz-Versicherer in Deutschland im vergangenen Jahr insgesamt 1,3 Mrd. Euro gezahlt. Auch wenn Zahl der betroffenen kaskoversicherten Fahrzeuge und das Schadenvolumen 2024 deutlich unter den Werten des Vorjahres lagen, dürfe das nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Klimawandel die Gefahr durch Naturgefahren verschärft hat, warnt der Versichererverband GDV.
Hochwasser treibt Naturgefahrenbilanz nach oben
Mit 5,7 Mrd. Euro beliefen sich die Schäden durch Naturgefahren für deutsche Versicherer im vergangenen Jahr auf die gleiche hohe Summe wie bereits 2023. Für die Kfz-Versicherer lagen die Schäden mit 1,3 Mrd. Euro etwa im langjährigen Durchschnitt, so die Bilanz des Versichererverbandes GDV. Die Sachversicherer mussten dagegen deutlich höhere Schäden verkraften, als im Schnitt zu erwarten war. Besonders die Hochwasserschäden legten zu.
Prävention bis zu zehnmal günstiger als Wiederaufbau
Der beste Schaden ist der, der gar nicht entsteht – das betonen die Versicherer regelmäßig, wenn es um die steigenden Schäden durch Naturkatastrophen, insbesondere Überschwemmungen, geht. Die Versicherer fordern von der Politik seit Jahren, mehr für Prävention und Klimafolgenanpassung zu tun. Der Rückversicherer Swiss Re hat jetzt in einer Studie ermittelt, wie viel günstiger Präventionsmaßnahmen gegenüber dem Wiederaufbau nach einer Flutkatastrophe sind.
Versicherer zahlen für Bruchteil der Spanien-Flut
Die verheerenden Überschwemmungen in Spanien haben massive Schäden an Gebäuden, Firmen, Landwirtschaft und Infrastruktur angerichtet. Inzwischen liegen mehrere Schätzungen vor, wonach sich die versicherten Schäden auf bis zu 3,5 Mrd. Euro belaufen könnten. Die Ratingagentur S&P geht indes davon aus, dass die Katastrophe nur begrenzte Auswirkungen auf Erst- und Rückversicherer haben wird. Denn der staatliche Versicherungspool CCS übernimmt den Großteil der Schäden.
Die Woche in Bildern 41/2024
Woche in Bildern Die Verwüstungen durch Hurrikan „Milton“ im Südwesten der USA, die extreme Dürre in Südamerika, Überschwemmungen und Erdrutsche in Bosnien-Herzegowina, Polarlichter an der Ostsee und die Bergung einer manövrierunfähigen Helgoland-Fähre: In unserer Woche in Bildern stellen wir Eindrücke der vergangenen sieben Tage zusammen.
Flut fordert operative Fähigkeiten der Versicherer
Die von den jüngsten Überschwemmungen in Zentral- und Osteuropa betroffenen Versicherer werden angesichts der Fülle der gemeldeten Schäden in ihren operativen Fähigkeiten gefordert. Wie schnell sie Schäden begutachten und regulieren, wird Aufschluss über ihren Kundenfokus liefern. Das schreibt die Ratingagentur S&P in einem aktuellen Bericht. Dass ein Großteil der versicherten Schäden rückversichert ist, entlastet die Gesellschaften.
Prävention hat Schlimmeres verhindert
Die schweren Unwetter und das folgende Hochwasser in Zentral- und Osteuropa hätten ohne die bereits getroffenen Präventionsmaßnahmen noch deutlich schlimmere Konsequenzen gehabt, erklärt der Rückversicherungsmakler Howden Re. Die verantwortliche Wetterlage wird wegen des Klimawandels künftig noch häufiger auftreten und Europa heftige Regenfälle bescheren.
Swiss Re steigert Gewinn und sieht sich auf Kurs
Der zweitgrößte Rückversicherer Swiss Re hat im ersten Halbjahr gut verdient und bestätigt das Gewinnziel von mehr als 3,6 Mrd. Dollar (3,2 Mrd. Euro). Die Schweizer profitieren von einer geringen Großschadenlast und einem starken Kapitalanlageergebnis, wollen angesichts der Hurrikan-Saison aber wachsam bleiben. In der Juli-Erneuerung in der Schadenrückversicherung hat Swiss Re einen Preisanstieg von 8 Prozent erzielt.
Zurich mit Gewinn in Rekordhöhe
Die Zurich meldet einen Betriebsgewinn in Rekordhöhe von 4 Mrd. Dollar (3,7 Mrd. Euro), der Nettogewinn legte ebenfalls zu. In der Schaden- und Unfallversicherung konnte die Gesellschaft höhere Preise durchsetzen. Angesichts einer gestiegenen Last durch Naturkatastrophen will der Versicherer bei solchen Risiken auch künftig vorsichtig agieren. Zurich sieht sich auf Kurs, um die selbstgesteckten Ziele zu übertreffen.
GDV warnt vor Übertreibung bei Nat Cat
Der Lobbyverband der deutschen Versicherungswirtschaft GDV hält den Eiopa-Vorschlag zur Anpassung der Faktoren für Naturgefahren unter dem Standardmodell von Solvency II für verbesserungswürdig. Die Verdopplung des Risikofaktors für Hagel in der Kfz-Versicherung sei zwar angemessen, nicht aber die ebenfalls vorgesehene Anhebung des Länderfaktors für Hagel, heißt es in einer Stellungnahme. Eiopa soll regelmäßig überprüfen, ob Naturgefahren unter Solvency II angemessen berücksichtigt werden.












