Archiv ‘Umbau’

Ergo: Management zufrieden, Mitarbeiter nicht

Die Wahrnehmung könnte unterschiedlicher nicht sein. Ergo-Chef Markus Rieß zeigt sich hochzufrieden mit dem Fortschritt seines Strategieprogramms und ist überzeugt, die hohen Anforderungen des Münchener Mutterkonzerns Munich Re erfüllen zu können. Doch außerhalb der Führungsetage des Ergo-Konzerns ist die Stimmung schlecht. Die Ergebnisse der jüngsten Mitarbeiterbefragung enttäuschten, räumt der Vorstandsvorsitzende ein. Die Angestellten sorgen sich wegen des Umbaus und fürchten um ihre Arbeitsplätze. Dass Rieß von Chatbots schwärmt, die Tätigkeiten übernehmen und Mitarbeiter ersetzen, dürfte die Sorgen zusätzlich schüren.

Aktionäre stärken Bäte den Rücken

Allianz-Chef Oliver Bäte muss sich wegen seiner Umbaupläne für den größten europäischen Versicherer derzeit viel interne Kritik gefallen lassen. Unterstützung für seinen Kurs erhielt er auf der Hauptversammlung des Konzerns dagegen von wichtigen Aktionärsvertretern. Auch für die Zurückhaltung bei Zukäufen gab es Beifall. Im ersten Quartal des Jahres konnte die Allianz zwar Umsatz und operatives Ergebnis steigern, der Quartalsüberschuss ging allerdings zurück.

Ergo Direkt mit neuem Vertriebschef

 Leute – Aktuelle Personalien  Der Fintech-Experte Manuel Nothelfer wird neuer Vertriebschef des Direktversicherers Ergo Direkt. Der von der Kreditvermittlungsplattform Auxmoney kommende Manager soll helfen, die Gesellschaft zum Kompetenzzentrum Online der Ergo Deutschland auszubauen. Bei den VGH Versicherungen geht Vorstand Jochen Herdecke in den vorzeitigen Ruhestand. Die Generali Deutschland hat den Umbau ihrer Unternehmenskommunikation abgeschlossen.

IT-Modernisierung: Druck auf Versicherer steigt

 Medienanalyse  Ein bestimmendes Thema im Dezember war der Umwälzungs- und Anpassungsprozess innerhalb der Versicherungsbranche, der maßgeblich durch die Digitalisierung und ein geändertes Kundenverhalten ausgelöst wird. In diesem Zusammenhang wird vor allem die notwendige Modernisierung der oftmals veralteten IT-Systeme thematisiert. Branchenbeobachter sind sich einig, dass die Versicherungswirtschaft hier substanzielle Investitionen tätigen muss und wird. Versicherern, die die nötigen Anpassungen nicht zeitnah anpacken, drohe ein Rückfall im Wettbewerb, so der Tenor der Experten. Auch die unter deutschen Autoversicherern geführte Telematik-Debatte war am Rande erneut Gegenstand der Berichterstattung.

Ergo geht online mit Nexible

Ergo-Chef Markus Rieß hat Details zu dem geplanten neuen Online-Versicherer preisgegeben: Das Unternehmen soll Nexible heißen – eine Mischung aus Next und Flexible – und im Herbst 2017 auf den Markt kommen, sagte er im Interview mit Süddeutscher Zeitung und Versicherungsmonitor. Mit der neuen Gesellschaft will Ergo Kunden ansprechen, die sich rein digital versichern wollen – ohne Beratung und Telefonservice. Der Online-Versicherer ist Teil des Umbauprogramms, mit dem Rieß die Ergo modernisieren will. Rieß nahm auch Stellung zu IT-Problemen und dem Bankvertrieb.

Zurich: Greco baut Industrieversicherung um

Zurich-Chef Mario Greco strukturiert den Schweizer Konzern weiter um und bündelt die globalen Industrie- und Gewerbeversicherungsaktivitäten in einer zentralen Geschäftseinheit Commercial Lines. Der Zusammenschluss ist Teil der Strategie Grecos, die Konzernstrukturen zu vereinfachen und die Kosten zu senken. Der bisherige Industrieversicherungschef Thomas Hürlimann gibt den Posten nach mehr als zehn Jahren an den Kanadier James Shea ab, der vom Konkurrenten AIG kommt. Zusammen mit Shea rücken Claudia Hill und Jack Howell in die Konzernleitung auf.

Axa Deutschland: Unbequeme Mittellage

 Der Health Check  Der Axa-Konzern ist die Nummer sieben im deutschen Versicherungsmarkt, nachdem er jahrelang Marktanteile verloren hat. Das ist keine schöne Ausgangsposition für einen Versicherer, der sich die radikale Veränderung der Branche auf die Fahnen geschrieben hat. Die Tochter des französischen Konzerns kann Erfolge bei der Kostensenkung und der Integration übernommener Firmen vorweisen. Aber sie hat Probleme in der Lebensversicherung und wirkt insgesamt betrachtet merkwürdig gesichtslos im deutschen Markt. Jetzt muss sie noch mehr sparen und mit hohen Risiken in der Lebensversicherung fertig werden. Unser Healthcheck analysiert die Situation der Axa Deutschland.

Zurich mit Gewinnrückgang

Der Gewinn des Schweizer Versicherers Zurich ging im ersten Halbjahr zwar deutlich zurück. Dennoch hat das Unternehmen unter neuer Führung erste Erfolge erzielt. Im zweiten Quartal stieg der Betriebsgewinn trotz hoher Naturkatastrophenschäden deutlich. Das überraschte die Analysten, der Aktienkurs stieg am Donnerstag deutlich. Nach einem herben Gewinneinbruch im vergangenen Jahr arbeitet der neue Konzernchef Mario Greco daran, den Versicherer wieder in die richtige Spur zu bekommen.

Knof: „Auch die Allianz muss sich verändern“

Die Allianz Deutschland gibt hunderte von Millionen Euro aus, um den digitalen Umbau mit Macht voranzutreiben. Im Interview mit Süddeutscher Zeitung und Versicherungsmonitor erläutert Deutschlandchef Manfred Knof, warum sich das Unternehmen so beeilt, wo er die Bedrohungen und die Chancen durch die Digitalisierung sieht und warum die Allianz künftig alle Lebensbereiche ihrer Kunden im Blick haben will – Mobilität, Gesundheit, Smart Home. Als Sparprogramm will Knof die Digitalisierung nicht verstanden wissen. Vertreter werde es auch weiter geben.

Run-off: Wie sicher sind die Kundengelder?

 Medienanalyse  Weil sie die einst zugesagten Garantien  im Niedrigzinsumfeld nicht mehr nachhaltig erwirtschaften können, stellen immer mehr Anbieter die Frage nach der Zukunft der Kapitallebensversicherung. Viele Gesellschaften wollen keine klassischen Lebensversicherungen mehr verkaufen. Um einen für die Branche maximalen Imageschaden durch pleitegegangene Lebensversicherer abzuwenden, wurden schon in der Vergangenheit Auffanggesellschaften gegründet, die kriselnde Bestände übernehmen sollen. Der Ansatz der Konsolidierungsplattformen gewinnt nun im Nullzinsumfeld ganz neue Aktualität, wie nicht nur die Restrukturierungspläne der Ergo zeigen.

Munich Re reduziert Gewinnziel

Der Rückversicherer Munich Re hat seine Gewinnerwartungen für 2016 abgesenkt. Er rechnet jetzt mit einem Gewinn von 2,3 Mrd. Euro statt mit 2,3 bis 2,8 Mrd. Euro. Ein Grund dafür sind die anstehenden Restrukturierungen bei Ergo, die zu einer hohen Kostenbelastung führen werden. Im Juni wird Ergo-Chef Markus Rieß Details zum Umbau bekannt geben. In der April-Erneuerung für Rückversicherungsverträge musste Munich Re einen weiteren Preisrückgang von 1,5 Prozent hinnehmen, die lange vorhergesagte Stabilisierung der Preise hat sich noch nicht eingestellt.

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