Archiv ‘Versicherer’

Gothaer: Zukunft liegt in Kooperationen

Das anhaltende Niedrigzinsumfeld zwingt die Versicherer, ihre Kosten zu senken. Die Anbieter werden künftig stärker zusammenarbeiten und vermehrt Teile der Wertschöpfungskette auslagern, glaubt Gothaer-Chef Karsten Eichmann. Als Vorbild sieht er das Gemeinschaftsunternehmen LM+, das die Gothaer zusammen mit anderen Unternehmen gegründet hat. Die Kostenquote der Gothaer soll über alle Sparten bis 2020 von 15 Prozent auf 13,5 Prozent sinken, allerdings ohne betriebsbedingte Kündigungen. Der Versicherer hat 2015 gut verdient, stagnierte wegen eines rückläufigen Geschäfts mit Lebenspolicen allerdings bei den Beitragseinnahmen.

Run-off wird interessanter

Rund zwei Drittel der Versicherungsvorstände in Kontinentaleuropa können sich vorstellen, Bestände oder Teilbestände in den Run-off zu geben. Das ergab eine Studie der Unternehmensberatung Willis Towers Watson im Auftrag des Finanzdienstleisters und Versicherers FWU. Von den 44 befragten Vorständen arbeitet die Hälfte in Deutschland. Als Haupthindernis sehen die Manager den Widerstand des Vertriebs und das Fehlen des abgegebenen Bestandes als Kostenträger. Sie fürchten außerdem Auswirkungen auf die Reputation und nennen IT-Probleme, wenn es um die Schwierigkeiten eines Run-offs geht.

Start-up Financefox holt Makler ins Boot

Jung, digital und per App erreichbar. Financefox ist ein typisches Insurtech-Start-up – mit einem Unterschied: Anders als Konkurrenten wie Getsafe, Knip und Clark suchen die Berliner den Schulterschluss mit konventionellen Maklern. Die können ihren Bestand auf die Financefox-Plattform übertragen und fortan ihren Kunden eine Versicherungs-App anbieten. Das Start-up hat starke Investoren, ambitionierte Ziele und steht unmittelbar vor einer großen Offensive. In Kürze laufen erste Fernsehwerbespots mit prominenten Gesichtern.

Aufseher: Niedrigzins bedroht Finanzsystem

Die Versicherungsaufsicht Eiopa, die Bankenaufsicht Eba und die Wertpapieraufsicht Esma sehen im Niedrigzinsumfeld nach wie vor die Hauptgefahr für die Stabilität des europäischen Finanzsystems. Die niedrigen Zinsen drücken auf die Profitabilität von Banken, Versicherern und Investmentfonds. Die Finanzdienstleister reagieren mit Kostensenkungen und neuen Geschäftsmodellen auf diese Herausforderung. Das mache einen stärker nach vorne gerichteten Ansatz bei der Aufsicht nötig. Innovationen durch Fintechs stehen die europäischen Aufseher grundsätzlich positiv gegenüber.

GDV kämpft um Altersversorgung

Die Versicherungsbranche kämpft angesichts heftiger Kritik aus der Politik um ihre Rolle in der Altersversorgung. Alexander Erdland, Präsident des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft, verlangte einen „Runden Tisch für die Altersvorsorge“. Erdland kommentierte ausführlich die Rolle der Fintechs, die er als Treiber der Veränderung in der Branche bezeichnete. Der obligatorischen Kritik an der EZB räumte Erdland diesmal weniger Raum ein, warf ihr aber vor, ihr Mandat zu überschreiten.

Empörung über Rating-Gebühren

Europäische Versicherer sind empört über die großen Rating-Agenturen. Mit der Einführung von Solvency II verlangen sie hohe zusätzliche Gebühren von den Versicherern, die Ratings über ihre Kapitalanlagen an die Behörden weitergeben müssen. Die Vereinigung der Europäischen Gegenseitigkeitsversicherer spricht von Erhöhungen von 80 Prozent und hat sich bei der EU-Versicherungsaufsicht Eiopa in Frankfurt sowie der EU-Kommission beschwert.

Draghi-Entscheidung hilft Versicherern

Die Europäische Zentralbank hat den Leitzins auf null gesenkt. Entsprechend heftig reagierte die Versicherungswirtschaft. Die EZB unter ihrem Präsidenten Mario Draghi habe sich in eine Sackgasse manövriert, ließ Alexander Erdland mitteilen, Präsident des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Allerdings hat der GDV dabei eine wichtige Entscheidung der EZB nicht gewürdigt: Künftig kauft sie nicht nur Staatsanleihen auf, sondern auch Unternehmensanleihen. Das dürfte den Versicherern nutzen, glauben Experten.

Geldregen für Fintechs

Im vergangenen Jahr haben Start-ups im Banken- und Versicherungsbereich weltweit eine Rekordsumme von 19,1 Mrd. Dollar bei Investoren eingesammelt. Das zeigt eine aktuelle Studie des Beraters KPMG. Während professionelle Wagniskapitalgeber vorsichtiger bei der Geldvergabe werden, treten zunehmend etablierte Finanzdienstleister als Investoren auf. Mithilfe der Expertise der Fintechs wollen sie sich gegen Konkurrenz durch Technologieunternehmen wie Google und Apple wappnen. Momentan dominieren vor allem Start-ups im Bankenbereich die Szene, aber Insurtechs holen schnell auf.

Assekuranz stemmt sich gegen den Brexit

Versicherer und Rückversicherer sprechen sich gegen einen Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union aus. Sie fürchten negative Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung, die Kapitalmärkte, Wechselkurse, Regulierung und den Arbeitsmarkt. Vor allem britische Gesellschaften sind sehr beunruhigt. Die Allianz hofft, dass sich Großbritannien knapp für einen Verbleib in der EU entscheiden wird.

Versicherer: Die neuen Stars der bunten Fernsehwelt

 Nachschlag – Der aktuelle Kommentar  Unsexy, langweilig, spießig – das war lange Zeit das Image der Versicherer. Jetzt soll damit Schluss sein. Die Versicherer geben sich modern und schnuppern Fernsehluft. Mit der Serie „Stromberg“ gelang der Branche ein fulminantes TV-Debüt, auch wenn nicht alle Chefs die Ausrichtung goutierten. Jetzt ist pure Sympathie für Versicherer angesagt. Bei RTL gibt ein Ergo-Vertreter den Bachelor und verteilt Rosen an schmachtende Damen. Jetzt zieht die ARD nach und startet im Herbst eine Serie über einen Versicherer, der absolut jedes Risiko versichert. Sogar den Einbrecher, der sich gegen die eigene Berufsunfähigkeit schützen will.

Investmentsteuer: Wenige Änderungen für Versicherer

 Legal Eye – Die Rechtskolumne  In Deutschland hat die Fondsbesteuerung für die Versicherungsbranche einen besonders hohen Stellenwert, da Anlagen in inländische – aber auch ausländische – Spezialfonds einen beachtlichen Teil der Kapitalanlagen ausmachen. Entsprechend wichtig ist für die Branche, dass sich durch das neue Investmentsteuerreformgesetz im Spezialfondsbereich nur wenig ändern wird. Aufmerksam sein sollten Versicherer allerdings, wenn sie in Publikumsfonds investiert sind.

IDD: Versicherer unterschätzen Kosten

Die deutschen Versicherer haben Nachholbedarf bei der Vorbereitung der EU-Vermittlerrichtlinie IDD. Davon geht die Unternehmensberatung PPI aus und stützt sich auf eine aktuelle Umfrage unter Versicherern zum derzeitigen Stand der Umsetzung. Ein Ergebnis: Ein großer Teil der Versicherer will maximal 500.000 Euro für IDD ausgeben. Das könnte viel zu wenig sein, warnt PPI.

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