Immer mehr Unternehmen weltweit nutzen firmeneigene Versicherer, sogenannte Captives, um sich gegen neue und schwere Risiken wie Cybergefahren und Terrorismus abzusichern. Das zeigt eine Umfrage von Marsh unter 1.100 Captives, die der Makler managt. Zudem wenden sich die Gesellschaften verstärkt Policen für Mitarbeiter zu, den sogenannten Employee Benefits. Insgesamt ist die Zahl der weltweit aktiven Captives leicht rückläufig, Zuwächse gibt es aber im Asien-Pazifikraum. Wichtige Zukunftsthemen für die firmeneigenen Versicherer sind laut Marsh die US-Steuerreform, der Klimawandel und neue Technologien wie Blockchain.
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Deutsche Versicherer bei Automatisierung vorn
Deutsche Versicherungskunden sind zufriedener mit ihren Anbietern und weniger gewillt als Verbraucher in anderen Ländern, zu Technologiefirmen wie Amazon und Google abzuwandern. Das zeigt eine aktuelle Studie des Beraters Capgemini. Die Studie fördert auch Interessantes zu neuen Technologien zu Tage: Deutsche Versicherer galten lange Zeit im internationalen Vergleich als Schlusslicht, was die Nutzung dieser Technologien angeht. Die Situation hat sich gewandelt. Laut Capgemini sind die hiesigen Gesellschaften bei der Automatisierung teilweise sogar besser aufgestellt als ihre internationalen Konkurrenten. Das gilt vor allem für die robotergestützte Prozessautomatisierung, eine Spielart der Dunkelverarbeitung.
Versicherer drohen IT-Trends zu verschlafen
Versicherer und Softwarehersteller schätzen wichtige IT-Zukunftsthemen unterschiedlich ein. Die Versicherer könnten dadurch entscheidende technische Entwicklungen verpassen, warnt das IT-Beratungs- und Softwarehaus PPI in einer Studie zur Schaden- und Unfallversicherung. Davon dürften vor allem die Insurtechs profitieren, indem sie die Rolle als disruptive Innovationsführer im Versicherungsmarkt einnehmen, prognostizieren die Softwarehersteller. Sie sehen Nachholbedarf bei den Versicherern in einigen IT-Bereichen. Aber auch die Versicherer wünschen sich von den Softwarefirmen bei bestimmten Themen mehr Aufmerksamkeit.
Amazon plant wohl Einstieg in die Kfz-Versicherung
Der Internet-Konzern Amazon baut seine Präsenz als Versicherungsvermittler in Großbritannien aus. Laut Medienberichten hat das Unternehmen mit mehreren großen Versicherern verhandelt. Amazon plane, als Assekuradeur Kfz-Policen über seine Plattform zu verkaufen und pro Vertrag eine Provision zu kassieren. Für etablierte Versicherer ist das keine gute Nachricht. Sie sehen Amazon als einen gefährlichen Konkurrenten, der sie zu reinen Zulieferern degradieren könnte. Vor wenigen Monaten suchte der Konzern in London bereits nach Versicherungsexperten für Europa.
Mit Coopetition und Innovation gegen GAFA & Co.
Meinung am Mittwoch 2,5 Billionen Euro sind eine beeindruckende Zahl. Auf diesen Wert summiert sich die Börsen- beziehungsweise Marktkapitalisierung von „GAFA“ (Google/Alphabet, Apple, Facebook und Amazon). Allein Amazon bringt es auf circa 650 Mrd. Euro. Zum Vergleich: Die Allianz kommt auf rund 85 Mrd. Euro, Talanx ohne die Hannover Re auf knapp 9 Mrd. Euro. Neben diesen beiden für deutsche Verhältnisse großen Versicherern existieren hierzulande rund 80 weitere Lebens-, mehr als 40 Kranken- und rund 200 Sach-Versicherer. Wie würde sich die deutsche Versicherungslandschaft entwickeln, wenn sich GAFA für einen massiven Angriff auf das Versicherungsgeschäft entscheidet? Und inwiefern sind gerade […]
GE will Versicherer verkaufen
Der US-Industriekonzern General Electric (GE) will seine Versicherungsbestände im Run-off verkaufen. Das meldet die Nachrichtenagentur Reuters. Die Entscheidung folgt hohen Belastungen aus alten Pflegeversicherungen, die GE selbst abwickelt. Im Januar musste das Unternehmen Verluste und Reservestärkungen von mehr als 20 Mrd. Dollar wegen der Altlasten bekanntgeben. Wenn GE einen Interessenten findet, dürfte der kaum einen Kaufpreis zahlen – stattdessen müsste der Industriekonzern wohl Geld mitgeben, um die Verpflichtungen endlich los zu werden.
Provinzial Nordwest übernimmt 75 Prozent an OCC
Die Provinzial Nordwest expandiert in den Bereich der Spezialversicherungen. Der öffentliche Versicherer aus Münster hat die Mehrheit an dem auf Oldtimer und andere hochwertige Autos spezialisierten Spezialmakler und Assekuradeur OCC aus Lübeck übernommen. Provinzial Nordwest und OCC haben in der Vergangenheit bereits kooperiert. Der Kauf wird über eine neue Beteiligungsgesellschaft der Provinzial abgewickelt, zum Preis wollte sich die Provinzial nicht äußern. Dem Versicherer geht es nicht nur um die Erweiterung des Portfolios, sondern auch um eine stärkere Präsenz in Norddeutschland.
Allianz-Betrugsspezialist in Untersuchungshaft
Ein bekannter Betrugsspezialist der Allianz sitzt in Untersuchungshaft. Er soll durch fiktive Aufträge an nicht existente Anwälte Millionen von Deutschlands größtem Versicherer ergaunert haben, werfen ihm das Unternehmen und die Staatsanwaltschaft Köln vor. Das berichten WDR und Süddeutsche Zeitung. Die Vorgänge blieben mindestens sieben Jahre unentdeckt. Zur Hilfe kamen ihm sein guter Ruf als Betrugsexperte und die Tatsache, dass die Allianz Versicherung mit zwei IT-Systemen arbeitet. Die Allianz bestätigte, dass es einen Fall gibt, der vom Unternehmen selbst entdeckt wurde, sie sieht das Ganze als Einzelfall.
Assekuranz kritisiert EU wegen Kfz-Datenzugang
Der europäische Versichererverband Insurance Europe bemängelt fehlende Vorgaben zum Zugang zu den Daten, die moderne Autos generieren. In einem aktuellen Papier zur Zukunft der Mobilität spricht die EU-Kommission lediglich davon, die Entwicklung weiter beobachten zu wollen und über zusätzliche Regeln nachzudenken. Ein schnelleres Vorgehen sei nötig, so der Verband. Die Versicherungswirtschaft sieht die Hersteller beim Zugriff auf die Daten privilegiert. Die Frage gewinnt vor dem Hintergrund des inzwischen in Kraft getretenen europäischen Notrufs E-Call an Bedeutung.
Neue Transparenz bei der Ergo
Nachschlag – Der aktuelle Kommentar Modern und transparent wollen Versicherer heute sein. Agiles Arbeiten steht ebenfalls weit oben auf der Tagesordnung der Gesellschaften – auch unterwegs sollen Mitarbeiter erreichbar und aktiv sein. Eine ganz neue, aber wohl ungewollte Form der Transparenz hatte unangenehme Folgen für die Ergo. Ein Mitarbeiter hatte in der S-Bahn auf seinem Laptop berufliche E-Mails bearbeitet, zumindest behauptet das die Twitter-Nutzerin @bitzeli14 in aktuellen Tweets. Wer hat sich bei der Ergo am Dienstag krank gemeldet? Für welches Produkt wird intern ein Schwerbehindertenrabatt diskutiert? @bitzeli14 las fleißig mit und twitterte Hinweise auf die Interna in die Welt […]
Eiopa fordert strengere Brexit-Kontrollen
Die europäische Versicherungsaufsicht Eiopa warnt vor weitreichenden Auswirkungen des Brexits auf die Solvenz der Erst- und Rückversicherer. Die BaFin und andere nationale Aufseher sollen ihre Kontrollen bei Versicherern verstärken und mögliche Folgen des EU-Ausstiegs Großbritanniens auf die nationalen Märkte analysieren. Wenn nötig sollen sie eingreifen. Die EU-Aufsicht erwartet einen harten Brexit mit weitreichenden Auswirkungen auf die Erst- und Rückversicherung sowie auf die Solvenz-Bewertungen der Gesellschaften.










