Um sich im Wettbewerb zu profilieren, setzen private Krankenversicherer (PKV) vor allem auf den Kundenservice und die Beitragsstabilität. Der Preis spielt dagegen für die meisten nur eine untergeordnete Rolle. Das zeigt eine aktuelle Studie des Beratungsunternehmens Deloitte zur Zukunft der Branche. Einig sind sich die Unternehmen darin, dass Digitalisierung und Kooperationen künftig eine wichtige Rolle spielen werden. Während alle großes Wachstumspotenzial in der Zusatzversicherung sehen, ist das in der betrieblichen Krankenversicherung bei 81 Prozent und in der Vollversicherung bei 68 Prozent der Fall.
Allgemein
Element-Vertriebsvorstand geht
Exklusiv Der White Label-Versicherer Element aus Berlin verliert einen weiteren Vorstand: Vertriebschef Timo Hertweck (Bild) verlässt die Gesellschaft aus familiären Gründen. Der Vorstand des Unternehmens verkleinert sich damit auf zwei Mitglieder. Ein künftiger Vertriebschef wird zwar Teil des Managements, bekommt aber keinen Vorstandsposten. Außerdem: Baloise hat einen Kandidaten für die Nachfolge von Andreas Burckhardt als Präsident des Verwaltungsrats nominiert und die Aviva-Chefin Amanda Blanc holt Adam Winslow von AIG als CEO für das Europa- und Asiengeschäft.
Cyber: Homeoffice öffnet neue Einfallstore
Themenschwerpunkt Cyber Der flächendeckende Umzug ins Homeoffice aufgrund der Corona-Pandemie hat neue Risiken offenbart. Durch die weite Öffnung der Unternehmens-Netzwerke habe sich die Gefahr von Cyberangriffen erhöht, sagte Jens Wohlthat, Mitglied des Vorstands von HDI Global, bei einer Round Table-Diskussion des Versicherungsmonitors zum Thema Cyberversicherung. Mehr gemeldete Schäden hat es nach Einschätzung der Teilnehmer jedoch nicht gegeben. Es sei aber inzwischen Routine, dass es täglich zu Cyberattacken komme, sagte Antje Mertens vom Automobilzulieferer Mahle in Stuttgart.
Die unendliche Schadengeschichte
Legal Eye – Die Rechtskolumne Sowohl Versicherer als auch Versicherungsnehmer wollen Schäden lückenlos aufklären. Während dem geschädigten Unternehmen die Aufklärung nicht schnell genug gehen kann, nutzt mancher Versicherer die vermeintlich aufwendige Sachverhaltsaufklärung, um die Regulierungsentscheidung auf den Sankt Nimmerleinstag zu verschieben. Den Versicherungsnehmern sind dann rechtlich die Hände gebunden. Höchste Zeit also, dass der Gesetzgeber den Versicherern hier klare Grenzen aufzeigt.
Gothaer gibt Rumänien auf
Exklusiv Die Gothaer hat einen Käufer für ihre 2012 übernommene Tochtergesellschaft in Rumänien gefunden. Nach Informationen des Versicherungsmonitors übernimmt die Allianz die Gesellschaft. Allerdings erhält die Gothaer nur 1 Euro als Kaufpreis und muss noch Altlasten als Rückversicherer tragen. Damit endet der vom damaligen Konzernchef und heutigem Aufsichtsratsvorsitzenden Werner Görg betriebene Expansionsversuch nach Osteuropa. Die polnische Tochter hatte die Gothaer 2019 verkauft.
Video: Wie das Arecibo-Teleskop kollabierte
Höchstwahrscheinlich kein Versicherungsschaden, aber sehr lehrreich für alle Versicherer, die in die Jahre gekommene Großstrukturen versichern: Die US-amerikanische National Science Foundation hat Video-Aufnahmen vom Zusammenbruch des seit 57 Jahren aktiven Arecibo-Radioteleskops in Puerto Rico veröffentlicht. Am 3. Dezember 2020 kollabierte das Teleskop, nachdem ein Seil gebrochen war. Im November 2020 hatte die Stiftung den Abschaltprozess wegen Sicherheitsmängeln begonnen. Wir dokumentieren die Aufnahmen hier.
Hasse sieht Branche in „gewaltigem Umbruch“
Exklusiv Claudia Hasse, Deutschlandchefin des Rückversicherers Munich Re, spricht im Versicherungsmonitor-Interview über die großen Veränderungen im Markt und warum der Rückversicherer dabei gute Chancen für sich sieht. Die Pandemie hat den Trend zur Veränderung noch verstärkt. Beim digitalen Umbau könne die Gesellschaft auf verschiedene Weisen helfen. Neben der Rückversicherungskapazität ist das vor allem die Toolbox für die Datenanalyse.
Neue Strategie für die Munich Re
Was die Woche bringt An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Strategie-Vorstellung der Munich Re, Online-Fachtagung des Gesamtverbands der versicherungsnehmenden Wirtschaft und Pressekonferenz des GDV zur Kreditversicherung
Pläne zur Arzthaftpflicht sorgen für Kritik
Das Bundesgesundheitsministerium will Vertragsärzte künftig über das Sozialgesetzbuch rechtlich zum Abschluss einer Berufshaftpflicht verpflichten und hat dabei eine Mindestversicherungssumme von 3 Mio. Euro im Blick – deutlich über den bislang berufsrechtlich festgeschriebenen 250.000 Euro. Ärzte finden die neue Pflichtdeckung zu hoch. Versicherer und Makler sehen in der Summe kein Problem, weisen aber auf andere kritische Aspekte der geplanten Neuregelung hin: Die Preise könnten steigen.
Hebammen-Haftpflicht bis 2024 gesichert
Für freiberufliche Geburtshelferinnen, die im Deutschen Hebammenverband organisiert sind, ist der Haftpflichtversicherungsschutz drei weitere Jahre lang bis zum 1. Juli 2024 gewährleistet. Ein Versicherungskonsortium unter Führung der Versicherungskammer Bayern und der Deutsche Hebammenverband haben die Fortführung des entsprechenden Rahmenvertrags vereinbart. Der Großteil der Hebammen zahlt nach wie vor unter 1.000 Beitrag im Jahr. Die Prämien der Hebammen, die in der Geburtshilfe tätig sind, betragen allerdings ein Vielfaches davon und sollen in den kommenden drei Jahren nochmals schrittweise steigen.
Die unterdrückte Digitalisierung
Herbert Frommes Kolumne Beim Versicherer VPV wird der gesamte Vorstand ausgetauscht, bei der großen Generali muss der Chef des Direktversicherers gehen. Beim Makler Marsh übernimmt ein deutlich jüngerer Mann die Position des Deutschlandchefs, der Amtsinhaber bleibt Europachef. Das sind die Vorbeben großer Veränderungen in den Führungsetagen der deutschen Versicherer. Dahinter steckt eine wachsende Unzufriedenheit bei Eignern und Aufsichtsräten mit dem Zustand des digitalen Umbaus der Branche.
Cyberversicherer werden vorsichtig
Themenschwerpunkt Cyber Industrieversicherer stellen deutlich weniger Kapazitäten für Cyberdeckungen bereit als noch vor wenigen Jahren. Gleichzeitig steigen die Prämien enorm. Besonders für große Unternehmen sei es mittlerweile sehr schwierig, ihre Wunschabdeckung zu bekommen, sagte Antje Mertens vom Automobilzulieferer Mahle. Dass es kaum noch möglich ist, so hohe Deckungssummen zusammenzubekommen wie früher, bestätigten auch die anderen Teilnehmer der zweiten Round Table-Diskussion des Versicherungsmonitors. Das aktuelle gedruckte Dossier, das jetzt erschienen ist, gibt die Diskussion der Manager genau wieder. Der Versicherungsmonitor veröffentlicht dazu einen Themenschwerpunkt.
VM NewsQuiz Nr. 114
In dieser Woche war es endlich soweit: Der Digitale Leuchtturm Versicherung von Google und Süddeutscher Verlag Veranstaltungen wurde verliehen. Können Sie die Preisträger aufzählen? Außerdem wurde der Schutzschirm für Kreditversicherer verlängert, allerdings mit einem höheren Selbstbehalt. Wie viel müssen die Anbieter jetzt selbst tragen? Diese und viele weitere Antworten finden Sie im VM NewsQuiz Nr. 114. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg! Bleiben Sie gesund!
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