In Österreich haben die jüngsten Überschwemmungen zu einer Debatte um die künftige Absicherung von Katastrophenschäden und die Rolle der Versicherer geführt. Wirtschaftsvertreter fordern eine Pflichtversicherung, die Versicherer zumindest ein neues Modell nach dem Vorbild Belgiens. Notwendig sind dazu aber Änderungen der rechtlichen Rahmenbedingungen. Die Politik ist wenig begeistert, sie setzt bislang vor allem auf staatliche Hilfe für Betroffene.
Nachrichten
MLP bestätigt Wachstumsziele
Dem Finanzvertrieb MLP ist im ersten Halbjahr 2023 gegenüber den ersten sechs Monaten des Vorjahres eine leichte Erlössteigerung um 3 Mio. Euro auf 475 Mio. Euro gelungen. Besonders stark konnten die Sachversicherung, der Bereich Altersvorsorge und die Krankenversicherung zulegen. Rückläufig entwickelten sich aufgrund der gestiegenen Zinsen das Immobilien- und Finanzierungsgeschäft.
Allianz erwartet weiter hohe Preise
Die Allianz kann ihr Glück kaum fassen. In der Industrieversicherung hat sie Schaden- und Kostenquoten um die 90 Prozent, gleichzeitig steigen die Erträge aus den Kapitalanlagen auch in der Industrieversicherung kräftig. Der Zustand wird noch zwei Jahre andauern, glaubt Konzern-Finanzchef Giulio Terzariol. Im ersten Halbjahr erzielte der Versicherer insgesamt sehr gute Gewinne. Für das dritte Quartal erwartet er deutlich höhere Naturkatastrophenschäden. Unter anderem kosten Hagelstürme in Italien die Allianz mehr als 200 Mio. Euro. Terzariol verteidigte den Austritt aus der Net Zero Insurance Alliance.
Wenning: Sorge um Deutschland, Kritik an Regulierung
Durchweg gute Zahlen konnte Munich Re-Chef Joachim Wenning für das erste Halbjahr präsentieren. Der Umsatz stieg trotz eines sehr disziplinierten Underwritings, das Anlageergebnis verbesserte sich trotz realisierter stiller Lasten, das Erreichen des Gewinnziels von 4 Mrd. Euro im Gesamtjahr scheint wie ein Kinderspiel. Zwei Themen brannten Wenning allerdings unter den Nägeln: Deutschland lässt seiner Ansicht nach an vielen Ecken nach und wird damit für Unternehmen immer unattraktiver. Außerdem wetterte er gegen überbordende Regulatorik in Deutschland und in der EU.
Zurich mit deutlich höherer Anlagerendite
Die Zurich hat im ersten Halbjahr von einem stark gestiegenen Kapitalanlageergebnis profitiert und ihren Gewinn um 6 Prozent gesteigert. Das Betriebsergebnis blieb stabil. In der größten Sparte Schaden- und Unfallversicherung musste die Gesellschaft mit höheren Schäden und Kosten zurechtkommen, hier ging der Betriebsgewinn zurück. Beim Umsatz legte die Gesellschaft zu – auch wegen höherer Preise.
Die Lieblingscartoons der Versicherungsmonitor-Macher
Was wäre der Versicherungsmonitor ohne die Cartoons? Jeden Freitag nimmt unser Karikaturist Konrad Lohrmann die Branche aufs Korn. Lohrmann ist Illustrator, Zeichner und Grafiker, gebürtig aus Wien, ausgestattet mit einem hinterhältigen Humor. Aus Anlass des zehnjährigen Geburtstags des Versicherungsmonitors haben die Macherinnen und Macher des Monitors ihre Lieblingscartoons ausgewählt und teilen sie mit Ihnen. Lohrmann bringt uns zum Nachdenken und zum Lachen, wir hoffen, Sie auch.
Gewitter verursachen Großteil der Schäden
So hoch wie im ersten Halbjahr 2023 waren die versicherten Schäden durch Naturkatastrophen laut der Swiss Re zuletzt 2011. Vor allem in den USA fielen hohe Schäden durch eine Serie von Gewittern an. Die wirtschaftlichen Schäden des Erdbebens in der Türkei und Syrien und der Überschwemmung in der norditalienischen Emilia-Romagna waren zwar hoch, aber nur wenige von ihnen waren versichert. Durch den Klimawandel wird eine steigende Zahl von Naturkatastrophen immer wahrscheinlicher.
Nachhaltigkeit von Versicherern oft schlecht sichtbar
Wie nehmen Versicherte die Nachhaltigkeitsbemühungen der Versicherer wahr? Und wie viel Einfluss hat das auf die Kaufentscheidung eines potenziellen Kunden? Um diese Themen dreht sich die aktuelle Umfrage von Assekurata Solutions, einer Tochter der Kölner Ratingagentur Assekurata. Das Unternehmen hat dazu 4.700 Versicherte befragt und 69 Versicherer untersucht.
Generali spürt schwachen Lebens-Markt
Starkes Wachstum und höhere Gewinne im Schaden- und Unfallsegment, deutlich schwächeres Neugeschäft und stagnierende Gewinne in Leben: Die Generali spürt im ersten Halbjahr den Effekt steigender Preise und höherer Zinsen. Außerdem sei die Veränderung Teil der neuen Strategie, teilt Konzernchef Philippe Donnet mit. In Deutschland verlief das Lebensgeschäft für die Generali besser als in anderen Märkten, in der Schaden- und Unfallversicherung nicht ganz so gut.
Vorstandsveränderungen bei MLP
Leute – Aktuelle Personalien Die MLP SE strukturiert auf Vorstandsebene in seinen Konzerngesellschaften um. Finanzvorstand Reinhard Loose wird ab September zusätzlich Vorstandssprecher der MLP Banking AG. Zudem werden die Bereiche IT bei der MLP Banking AG und der Finanzberatung SE zu Vorstandsressorts. Allianz Global Investors begrüßt einen neuen Finanzchef, während der ehemalige beim Vermögenverwalter DWS einsteigt. Personelle Veränderungen gibt es auch bei Chubb und Howden.
Hannover Rück verdient 960 Mio. Euro
Der weltweit drittgrößte Rückversicherer Hannover Rück hat seinen Gewinn im ersten Halbjahr deutlich um 17,8 Prozent gesteigert. Die Gesellschaft profitierte von einer geringen Großschadenlast und einem guten Kapitalanlageergebnis. Die Unruhen in Frankreich nach einer tödlichen Polizeikontrolle dürften mit einem Schaden im mittleren zweistelligen Millionenbereich zu Buche schlagen.
Artus kauft Main-Assekuranz und Allcons
Exklusiv Die von Alexandra Ganz-Cosby geführte Maklergruppe Artus, einer der zehn größten Industrieversicherungsmakler Deutschlands, verstärkt sich auf dem Heimatmarkt und in der Schweiz: Die Baden-Badener übernehmen den Makler Main-Assekuranz mit sämtlichen Tochterfirmen sowie die Allcons AG aus Reinach in der Nordwestschweiz. Das Unternehmen wird Teil der ebenfalls dort ansässigen Tochter Artus Unicon AG, in der Artus die Schweizer Aktivitäten bündelt.
Fremantle Highway kostet mehr als 240 Mio. Euro
Der Autofrachter Fremantle Highway liegt sicher im niederländischen Eemshaven, das Feuer ist erloschen. Während an Bord die Schadenursache erforscht wird, ziehen die Versicherer ihre Summen. Das Unglück wird sehr wahrscheinlich zwischen 240 Mio. Euro und 300 Mio. Euro kosten. Vor allem die Luxusautos an Bord werden teuer.












