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Flypper gibt auf, Selosc startet

Das Projekt Flypper ist endgültig gescheitert. Nachdem es in den vergangenen Monaten ruhig um den digitalen Versicherer geworden war, haben die Macher das Vorhaben jetzt eingestampft. Das junge Unternehmen um Gründer Dominik Groenen nennt die mangelnde Finanzierung als den Hauptgrund für das Scheitern. Zwei Vorstände von Flypper haben indes bereits eine neue Aufgabe gefunden. Flypper-Vorstandschef Peter Loisel und Risikochef Herbert Sedlmair übernehmen die Leitung des neuen digitalen Sachversicherers Selosc, an dem sich neben Flyppers Obergesellschaft Scira auch die Gothaer beteiligt.

Justizministerin will Zurich verklagen

Der Zurich könnte eine Klage des Bundesjustizministeriums ins Haus stehen: Nach der Insolvenz des Reiseveranstalters Thomas Cook fordert Justizministerin Christine Lambrecht, dass der Versicherer die Rückholung von gestrandeten Urlaubern zusätzlich zur gesetzlich festgeschriebenen Versicherungssumme von 110 Mio. Euro zahlt. „Darüber sind wir mit dem Versicherer bislang nicht einig geworden“, sagte die SPD-Politikerin dem Handelsblatt. Gegebenenfalls müsste das gerichtlich geklärt werden. Die Zurich kann den Vorstoß nicht nachvollziehen und verweist auf die Gesetzeslage, nach der die Kosten für die Rückholung von Urlaubern Teil der Deckungssumme ist.

Marktanteile: Die Allianz düpiert den Rest

 Versicherungsmonitor – Analyse  Die Marktanteile der deutschen Erstversicherer sind seit Jahren relativ stabil. Das könnte sich sehr bald ändern. Vor allem die Allianz bringt Bewegung in den Markt – sie wächst 2019 auch stark in den Schaden- und Unfallsparten, nicht nur in der Lebensversicherung wie in den Vorjahren. Reaktionen in Richtung externes Marktwachstum sieht man bei den anderen Marktteilnehmern bislang nicht, nur die Provinzial-Fusion Münster und Düsseldorf quält sich weiter voran. Doch die Faktoren, die für rascheres Tempo bei der Konsolidierung sprechen, nehmen an Bedeutung zu.

Lloyd’s soll Mitarbeiter(innen) besser schützen

Die britische Finanzaufsicht Prudential Regulation Authority (PRA) zwingt Lloyd’s of London dazu, sein Schutzsystem für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verbessern. Die Aufsicht verpflichtet den Versicherungsmarkt dazu, ein funktionierendes Whistleblower-System zu implementieren und ihr darüber regelmäßig Rechenschaft abzulegen. Nach den Berichten über Sexismus und sexuelle Belästigungen am Arbeitsplatz, Alkoholismus und schlechtes Betriebsklima fällt ein weiteres negatives Licht auf die Unternehmenskultur von Lloyd’s of London.

HDI Leben holt Start-up-Experten

 Leute – Aktuelle Personalien  Der Hannoveraner Versicherer HDI konnte einen Digitalisierungsexperten für seinen Lebensversicherer gewinnen. Zum 1. Januar 2020 wechselt Herbert Jansky (Bild) vom Insurlab Germany zu HDI Leben. Außerdem: Die DEVK hat eine neue Leiterin Recht und Compliance. Starr Insurance will unter der Leitung von Carsten Nawrath ein Luftfahrtversicherungsbüro in München aufbauen. AIG bekommt einen neuen Präsidenten, und Axa XL baut sein Rückversicherungsteam um.

AGCS fordert Transparenz über Zulieferer

Betriebsunterbrechungsschäden kosten Versicherer immer mehr Geld. Bei der Allianz-Tochter AGCS sind sie im Schnitt um ein Drittel teuer als der Sachschaden, der etwa durch einen Brand entsteht. Das liegt auch daran, dass Kunden in Boomzeiten und angesichts von Sparzwängen immer weniger alternative Produktionsstandorte vorhalten, kritisiert der für das Sachgeschäft in Zentral- und Osteuropa zuständige AGCS-Manager Jürgen Wiemann im Interview mit Süddeutscher Zeitung und Versicherungsmonitor. Er fordert von den Kunden höhere Investitionen. Zudem will der Versicherer nur noch sehr beschränkte Deckungen für namentlich benannte Zulieferer bei Contingent BI-Policen geben.

GDV: EuGH-Urteil für Deutschland nicht relevant

Das Grundsatzurteil des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) zur Rückabwicklung von Lebens- und Rentenversicherungsverträgen hat nach Ansicht des Versichererverbands GDV keinerlei Auswirkungen auf Deutschland. Die rechtliche Situation hierzulande entspreche bereits seit der Abschaffung des sogenannten Policenmodells im Jahr 2008 der jetzt verkündeten Auslegung der EU-Richter, sagt Peter Präve von der Rechtsabteilung des Verbands. In Österreich hinke die Rechtslage allerdings hinterher – dort dürfte das Urteil tatsächlich einiges ändern.

Branche muss auf den Klimawandel reagieren

Versicherer und Rückversicherer müssen der steigenden Bedrohung von Mensch und Natur durch den Klimawandel Rechnung tragen, fordert das Swiss Re Institute. Gefragt sind neue Risikomodelle, mit denen die Unternehmen in die Lage versetzt werden, auch künftig noch Katastrophenrisiken zu zeichnen, heißt es in einem aktuellen Bericht. In einer vorläufigen Schätzung geht die Swiss Re davon aus, dass sowohl die wirtschaftlichen als auch die versicherten Schäden durch Naturkatastrophen und von Menschen verursachte Großschäden in diesem Jahr unter denen von 2018 liegen werden.

EuGH begrenzt Kürzung von Betriebsrenten

EU-Staaten sind verpflichtet, einen Arbeitnehmer bei einer „offensichtlich unverhältnismäßigen“ Kürzung seiner Betriebsrente zu schützen. Das hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) festgestellt. Dieser Fall liegt nach Ansicht der Richter dann vor, wenn ein Betriebsrentner nach der Pleite seines früheren Arbeitgebers weniger als die Hälfte der vorgesehenen Rentenzahlung erhält. Gleichzeitig müsse die Mindestsicherung greifen, falls der Betroffene nach den Kürzungen unter die Armutsschwelle rutscht.

Bain: Versicherer sollten sich vernetzen

Eine höhere Wechselbereitschaft der Kunden und neue Wettbewerber wie Amazon oder Google setzen Versicherer weltweit unter Druck, zeigt eine Studie des Unternehmensberaters Bain & Company. Im „Deutschen Versicherungsreport“ zeigen die Autoren auf, wie Versicherer durch Ökosysteme Kunden an sich binden können. Die höchsten Loyalitätswerte aller Sach- und Lebensversicherer hat laut Bericht die HUK-Coburg.

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