Die Anwaltskanzlei Clyde & Co meldet einen heftigen Rückgang der Fusionen und Übernahmen in der Versicherungsbranche. Weniger als im ersten Halbjahr 2023 gab es in den vergangenen 15 Jahren nur drei weitere Male. Ein Grund dafür: Der Appetit auf Insurtechs als Investmentziel sank, während die Inflation und steigende Zinssätze zu weniger verfügbarem Kapital führten. Trotzdem prophezeit Clyde schon bald wieder einen Aufwärtstrend.
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Warum Telematik immer wichtiger wird
Herbert Frommes Kolumne Der EU Data Act, der 2025 in Kraft treten soll, stärkt die Rechte der Konsumenten. Sie dürfen künftig entscheiden, was mit den von ihnen produzierten Daten passiert. Das ist besonders für Autoversicherer interessant. Sie beschweren sich zu Recht, dass bislang die Autohersteller ein Monopol auf die Nutzung der Daten haben. Künftig können die Kunden entscheiden, die Daten auch dem Versicherer zur Verfügung zu stellen. Aber es ist zu befürchten, dass die Autoversicherer damit kaum etwas anfangen können. Die Ausnahme dürften die Anbieter mit Telematik-Programmen sein.
Die Woche in Bildern 32/2023
Ein Hagelsturm in Reutlingen, der zerstörerische Waldbrand auf der Hawaii-Insel Maui, die Überschwemmung vom größten Teil Sloweniens, ein umgeknicktes Windrad bei Gnoien und ein entgleister Zug in Schweden: In unserer Woche in Bildern stellen wir Eindrücke der vergangenen sieben Tage zusammen.
Vesttoo ernennt Übergangschef
Leute – Aktuelle Personalien Das durch einen Finanzskandal erschütterte israelische Insurtech Vesttoo hat den CEO sowie den Chief Financial Engineer beurlaubt und einen Übergangschef ernannt. Ami Barlev leitet das Unternehmen, er kennt es bereits als Aufsichtsratsmitglied und glaubt an die Zukunft der Vesttoo-Technologie. Außerdem: Beazley braucht eine neue Finanzchefin, Lloyd’s einen neuen Chef-Justiziar, und der Asset-Manager Golding will mit einem neuen Director Institutional Sales bei Versicherern punkten.
Axa legt Klimastrategie vor
Der Rück- und Industrieversicherer Axa XL hat einen Plan für den Umgang mit dem Klimawandel veröffentlicht. Darin beschreibt die Axa-Tochter die Auswirkungen auf die Versicherungsbranche: Zum einen hinsichtlich der Risiken, also welche Schadensfälle vermehrt auftreten werden, zum anderen, wie sich Unternehmen klimafreundlich verhalten können.
Unwetter befeuert Versicherungsdebatte in Österreich
In Österreich haben die jüngsten Überschwemmungen zu einer Debatte um die künftige Absicherung von Katastrophenschäden und die Rolle der Versicherer geführt. Wirtschaftsvertreter fordern eine Pflichtversicherung, die Versicherer zumindest ein neues Modell nach dem Vorbild Belgiens. Notwendig sind dazu aber Änderungen der rechtlichen Rahmenbedingungen. Die Politik ist wenig begeistert, sie setzt bislang vor allem auf staatliche Hilfe für Betroffene.
Allianz erwartet weiter hohe Preise
Die Allianz kann ihr Glück kaum fassen. In der Industrieversicherung hat sie Schaden- und Kostenquoten um die 90 Prozent, gleichzeitig steigen die Erträge aus den Kapitalanlagen auch in der Industrieversicherung kräftig. Der Zustand wird noch zwei Jahre andauern, glaubt Konzern-Finanzchef Giulio Terzariol. Im ersten Halbjahr erzielte der Versicherer insgesamt sehr gute Gewinne. Für das dritte Quartal erwartet er deutlich höhere Naturkatastrophenschäden. Unter anderem kosten Hagelstürme in Italien die Allianz mehr als 200 Mio. Euro. Terzariol verteidigte den Austritt aus der Net Zero Insurance Alliance.
Wenning: Sorge um Deutschland, Kritik an Regulierung
Durchweg gute Zahlen konnte Munich Re-Chef Joachim Wenning für das erste Halbjahr präsentieren. Der Umsatz stieg trotz eines sehr disziplinierten Underwritings, das Anlageergebnis verbesserte sich trotz realisierter stiller Lasten, das Erreichen des Gewinnziels von 4 Mrd. Euro im Gesamtjahr scheint wie ein Kinderspiel. Zwei Themen brannten Wenning allerdings unter den Nägeln: Deutschland lässt seiner Ansicht nach an vielen Ecken nach und wird damit für Unternehmen immer unattraktiver. Außerdem wetterte er gegen überbordende Regulatorik in Deutschland und in der EU.
Wochenspot: Katastrophen überall
Wochenspot – der Podcast Regelmäßig gibt es den Versicherungsmonitor auch zum Hören. In dieser Ausgabe sprechen Redakteurin Katrin Berkenkopf und Herausgeber Herbert Fromme über aktuelle Katastrophen vom Großbrand auf dem Autotransporter bis zu den Unwettern in Österreich und die Rolle der Versicherer.
Zurich mit deutlich höherer Anlagerendite
Die Zurich hat im ersten Halbjahr von einem stark gestiegenen Kapitalanlageergebnis profitiert und ihren Gewinn um 6 Prozent gesteigert. Das Betriebsergebnis blieb stabil. In der größten Sparte Schaden- und Unfallversicherung musste die Gesellschaft mit höheren Schäden und Kosten zurechtkommen, hier ging der Betriebsgewinn zurück. Beim Umsatz legte die Gesellschaft zu – auch wegen höherer Preise.
Die Lieblingscartoons der Versicherungsmonitor-Macher
Was wäre der Versicherungsmonitor ohne die Cartoons? Jeden Freitag nimmt unser Karikaturist Konrad Lohrmann die Branche aufs Korn. Lohrmann ist Illustrator, Zeichner und Grafiker, gebürtig aus Wien, ausgestattet mit einem hinterhältigen Humor. Aus Anlass des zehnjährigen Geburtstags des Versicherungsmonitors haben die Macherinnen und Macher des Monitors ihre Lieblingscartoons ausgewählt und teilen sie mit Ihnen. Lohrmann bringt uns zum Nachdenken und zum Lachen, wir hoffen, Sie auch.
Gewitter verursachen Großteil der Schäden
So hoch wie im ersten Halbjahr 2023 waren die versicherten Schäden durch Naturkatastrophen laut der Swiss Re zuletzt 2011. Vor allem in den USA fielen hohe Schäden durch eine Serie von Gewittern an. Die wirtschaftlichen Schäden des Erdbebens in der Türkei und Syrien und der Überschwemmung in der norditalienischen Emilia-Romagna waren zwar hoch, aber nur wenige von ihnen waren versichert. Durch den Klimawandel wird eine steigende Zahl von Naturkatastrophen immer wahrscheinlicher.
Nachhaltigkeit von Versicherern oft schlecht sichtbar
Wie nehmen Versicherte die Nachhaltigkeitsbemühungen der Versicherer wahr? Und wie viel Einfluss hat das auf die Kaufentscheidung eines potenziellen Kunden? Um diese Themen dreht sich die aktuelle Umfrage von Assekurata Solutions, einer Tochter der Kölner Ratingagentur Assekurata. Das Unternehmen hat dazu 4.700 Versicherte befragt und 69 Versicherer untersucht.
Generali spürt schwachen Lebens-Markt
Starkes Wachstum und höhere Gewinne im Schaden- und Unfallsegment, deutlich schwächeres Neugeschäft und stagnierende Gewinne in Leben: Die Generali spürt im ersten Halbjahr den Effekt steigender Preise und höherer Zinsen. Außerdem sei die Veränderung Teil der neuen Strategie, teilt Konzernchef Philippe Donnet mit. In Deutschland verlief das Lebensgeschäft für die Generali besser als in anderen Märkten, in der Schaden- und Unfallversicherung nicht ganz so gut.
Vorstandsveränderungen bei MLP
Leute – Aktuelle Personalien Die MLP SE strukturiert auf Vorstandsebene in seinen Konzerngesellschaften um. Finanzvorstand Reinhard Loose wird ab September zusätzlich Vorstandssprecher der MLP Banking AG. Zudem werden die Bereiche IT bei der MLP Banking AG und der Finanzberatung SE zu Vorstandsressorts. Allianz Global Investors begrüßt einen neuen Finanzchef, während der ehemalige beim Vermögenverwalter DWS einsteigt. Personelle Veränderungen gibt es auch bei Chubb und Howden.














