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Post von Kohlegegnern

Kurz nachdem Talanx und Hannover Rück den schrittweisen Rückzug aus dem Kohlesektor angekündigt haben, starten Klimaschützer die nächste Attacke auf die Assekuranz. Die Initiative Unfriend Coal fordert die Vorstandschefs von 30 Versicherern weltweit zu einer radikalen Abkehr von dem Bereich auf. Entsprechende Maßnahmen sollen bis 15. September auf den Weg gebracht werden, schreiben sie in einem Brief. Unfriend Coal will künftig bei sechs weiteren Versicherern ganz genau hinsehen, inwieweit sie Fortschritte in Sachen Klimafreundlichkeit machen.

Auf dem Weg zur digitalen Krankenkasse

 Meinung am Mittwoch   Nicht nur private Krankenversicherer sehen sich neuen Anforderungen gegenüber. Kunden erwarten auch von ihren gesetzlichen Krankenversicherern künftig ein ganzes Bündel an Online- und Mobile-Services. Das Spektrum reicht dabei von der Arzt- und Kliniksuche über die Erinnerung an Vorsorgemaßnahmen bis hin zur Unterstützung und Belohnung bei gesunden Lebensweisen. Solche Innovationen können die Loyalität im Bestand messbar steigern. Auch Ökosysteme rund um zusätzliche Gesundheitsservices gewinnen stark an Bedeutung.

Entführungspolicen in Dunkelverarbeitung

Viele Reedereien kaufen Lösegeldversicherungen, um sich gegen Piratenangriffe auf ihre Schiffe abzusichern, bei denen Seeleute entführt oder als Geisel genommen werden. Der Münsteraner Assekuradeur Hansekuranz Kontor bietet Maklern jetzt die Möglichkeit, Deckungen für einzelne Schiffsreisen vollautomatisiert abzuschließen. Basis dafür ist die Realytix-Plattform der Munich Re, die auch Mehrheitseigner von Hansekuranz ist. Das Geschäft mit Lösegeldversicherungen für Reeder ist stark umkämpft, die Preise sind unter Druck. Deshalb ist der automatisierte Abschluss für Makler und Versicherer attraktiv.

PKV: Landärzte profitieren von Privatpatienten

Die privaten Krankenversicherer (PKV) wehren sich gegen den Vorwurf, durch den überproportional hohen Anteil von Privatversicherten in den Städten würden sie zu der ungleichen Verteilung der Ärzte beitragen. Mit einer Reihe von regionalen Untersuchungen will die Branche zeigen, dass sie im Gegenteil einen wichtigen Beitrag zur Aufrechterhaltung der medizinischen Versorgung auf dem Land leistet. Den Auftakt macht der Regionalatlas zu Bayern. Danach gibt es in ländlichen Regionen mehr Privatversicherte als vermutet, und sie liefern den Ärzten einen höheren Mehrumsatz als den Kollegen in den Städten.

Verbände sollen sich zum Provisionsdeckel äußern

Das Bundesfinanzministerium hat den Referentenentwurf für einen Provisionsdeckel jetzt offiziell veröffentlicht und bittet Verbände bis 6. Mai 2019 um Stellungnahme. Gegenüber dem zuvor kursierenden Papier wurde unter anderem bei den Kriterien zur Bestimmung der Beratungsqualität von Vermittlern nachgebessert, an den zentralen Regelungen gibt es aber keine Änderungen. Der Vermittlerverband BVK kritisiert das Vorhaben. Die Vermittlung privater Altersvorsorge werde so nicht gefördert. Das Finanzministerium will das Gesetzesvorhaben „zeitnah“ dem Bundeskabinett vorlegen.

Athora gibt Bestand in Rück-Run-off

Die Athora Leben in Wiesbaden hat die von ihr propagierte Rückversicherungslösung für Run-off-Bestände zum ersten Mal in die Tat umgesetzt – mit einem Teil ihres eigenen Bestandes. Athora glaubt, dass die Rückversicherung eine ernsthafte Alternative zum externen Run-off sein kann und stellt dafür innerhalb des Konzerns entsprechende Kapazitäten zur Verfügung. Im konkreten Fall hat die Gruppe den Teilbestand der Athora Leben rückversichert, der einst von der Hamburger Leben gebildet wurde. Es handelt sich um die Schaufensterdekoration, um andere Gesellschaften von dieser Lösung zu überzeugen.

Unternehmen unsicher über Cyberpolicen

Cyberpolicen verkaufen sich immer besser, das zeigt auch der aktuelle Cyber Readiness Report des Versicherers Hiscox. Demnach ist der Anteil der Firmen mit einer Versicherung gegen Hackerangriffe und andere Datenschutzvorfälle binnen Jahresfrist von 33 Prozent auf 41 Prozent gestiegen. 34 Prozent der deutschen Firmen gaben an, eine Cyberpolice zu haben. Hiscox glaubt aber, dass der wirkliche Anteil deutlich niedriger liegt, weil viele Unternehmen Teildeckungen über eine Elektronik- oder Vertrauensschadenversicherung mit einer vollwertigen Cyberpolice verwechseln. Die durchschnittlichen Schäden durch Cybervorfälle sind hierzulande stark angestiegen – vor allem aufgrund eines hohen Einzelschadens über 42,5 Mio. Euro.

Friederike Krieger

Der automatisierte Aktuar

 Was die Woche bringt  An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Bilanz für 2018 von VKB, R+V und Gothaer sowie Verabschiedung des Versicherungsombudsmanns und BdV-Tagung zur Lebensversicherung

Herøy: Die PKV braucht ein Wechselmodell

Die privaten Krankenversicherer (PKV) sollten ein tragfähiges Modell zur Mitgabe der Alterungsrückstellungen bei einem Wechsel zwischen den Anbietern entwickeln, empfiehlt Hans Olav Herøy, Vorstand der HUK-Coburg. Aktuariell möglich wäre das, betont der Mathematiker. Seine Hoffnung: Wenn die Branche das Problem der nur eingeschränkten Wechselmöglichkeiten endlich in den Griff bekommt, ist die Politik auch zu Maßnahmen zugunsten der PKV wie einer Absenkung der Versicherungspflichtgrenze bereit. Das könnte der Branche wieder mehr Vollversicherte bescheren. Die HUK-Coburg selbst konnte 2018 in diesem Segment wieder leicht zulegen.

Axa Deutschland weiter schwächer als der Markt

Die in Köln ansässige Axa Deutschland hat im vergangenen Jahr erneut ein mäßiges Wachstum hingelegt. Die Beitragseinnahmen stiegen leicht um 0,6 Prozent auf 10,7 Mrd. Euro, blieben damit aber unter dem Marktwachstum. Der Gewinn stieg dagegen deutlich mit einem Plus von 14 Prozent. In den Geschäftsfeldern Sach- und Krankenversicherung habe die Gesellschaft besser als der Markt abgeschnitten, betonte Axa Deutschland-Chef Alexander Vollert.

Kfz-Deckungslücke auf US-Militärbasen

 Nachschlag – Der aktuelle Kommentar  Zivile Beschäftigte der US-Armee können handfeste Probleme bekommen, wenn sie auf einer Militärbasis in Deutschland einen Unfall mit ihrem Privatauto erleiden. Verursachen Militärfahrzeuge an ihrem Auto einen Schaden, laufen Betroffene Gefahr, darauf sitzen zu bleiben, zeigt eine Kleine Anfrage der Linken an die Bundesregierung. Möglicherweise ist die abstruse Versicherungslücke eine Begleiterscheinung des Ringens um die schwarze Null im Bundesfinanzministerium. Die eigentlich für Schäden durch US-Truppen in Deutschland zuständige Behörde ist dem Ministerium zugeordnet.

Versicherungsschutz für das digitale Alter Ego

Das Start-up Insurninja bringt gemeinsam mit Markel eine Police für die Absicherung von Avataren und virtuellen Gegenständen auf den Markt. Damit dürften sie die ersten Anbieter sein, die Charaktere in Computer- und Onlinespielen gegen Hackerangriffe versichern. Die Deckungssumme geht bis 25.000 Euro. Eine besondere Herausforderung bei der Entwicklung war es, den Wert für diese Gegenstände zu bestimmen, berichtet Insurninja Gründer Niklas Ex.

Verti mit neuem IT-Direktor

 Leute – Aktuelle Personalien  Alex Baumgardt (Bild) wird am 1. Juni 2019 neuer IT-Direktor beim Mapfre-Direktversicherer Verti. Sein Vorgänger Luis Diez wechselt in die Zentrale nach Madrid. Außerdem hat Chubb in Lausanne ein neues Büro für die französischsprachige Schweiz eröffnet. Lionell Balleys, der Regional Sales Manager für die Romandie,  und Financial Lines-Underwriterin Fiorella Perrone werden dort die Kundenbetreuung übernehmen. Florian Rohkamm ist neuer Vertriebschef bei der Zurich-Tochter Real Garant und der Sportversicherungsexperte Stefan Gericke wechselt von Aon zum Assekuradeur SRC.

Zurich gibt Asbest-Altlasten ab

Der Run-off-Spezialist Enstar in Bermuda übernimmt Haftpflichtversicherungsbestände der Zurich aus dem Jahr 1986 und der Zeit davor. Dabei geht es vor allem um Asbest-Risiken, die zu Ansprüchen von Asbestose-Opfern und ihren Familien führten. Das Thema ist in den USA weiterhin sehr präsent, wie auch die fortdauernden Protestaktionen mit einer Ratte als Symbol für den „Invisible Killer“ Asbest zeigen. Als Teil des Deals transferiert Zurich Haftpflichtreserven in Höhe von rund 0,5 Mrd. Dollar an Enstar. Die Asbestproblematik wird US-Versicherer noch Jahrzehnte beschäftigen, erwarten Experten.

Insurtechs beflügeln Bancassurance

Banken und Versicherer stehen gleichermaßen unter Druck – durch neue digitale Anbieter, wachsende Kundenbedürfnisse und Herausforderungen wie die anhaltenden Niedrigzinsen. Da ist es nicht verwunderlich, dass sie immer häufiger zusammenarbeiten. Gerade Insurtechs erleichtern laut dem Beratungsunternehmen Accenture diese Zusammenarbeit. Sie dienen als Bindeglied zwischen Versicherer und Bank. Accenture glaubt, dass sich vier Bancassurance-Konzepte im Markt durchsetzen werden. Nicht alle sind für Versicherer von Vorteil.

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