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BaFin genehmigt Run-off der Generali Leben

Die Finanzaufsicht BaFin hat den Verkauf der Generali Leben durch den italienischen Versicherungskonzern an die Viridium-Gruppe in Neu-Isenburg genehmigt. Viridium gehört mehrheitlich dem britischen Investor Cinven, die Hannover Rück ist Minderheitsaktionär mit 20 Prozent. Damit wird der größte Run-off-Deal in der deutschen Versicherungswirtschaft mit mehr als vier Millionen Verträgen Realität. Zum Closing des Verkaufs wird es wahrscheinlich noch in diesem Monat kommen. Die Genehmigung könnte angesichts der weiterhin niedrigen Zinsen dazu führen, dass auch andere Versicherungskonzerne über den Run-off nachdenken. Es gibt genug finanzkräftige Käufer.

Norbert Heinen ist tot

Norbert Heinen, Vorstand der Württembergischen Lebensversicherung, ist bei einem Unfall in Troisdorf ums Leben gekommen. Der 64-jährige Heinen und seine 62-jährige Frau wurden am Sonntag von einem betrunkenen Autofahrer angefahren, als sie mit ihren Elektrofahrrädern an einer Ampel warteten. Heinen starb am Montag an den Folgen des Unfalls, seine Frau ist schwer verletzt. In seiner langen Karriere war der Mathematiker und Physiker Chef der Lebensversicherer im Gerling-Konzern, Vorsitzender der Deutschen Aktuarvereinigung und Vorstandschef der Württembergischen Versicherungen.

Generali tauft „den Verdrehten“ in Mailand

Am Dienstag wird er in Anwesenheit des italienischen Ministerpräsidenten Giuseppe Conte offiziell eröffnet. Der Generali-Turm in Mailand ist längst zum heimlichen Hauptsitz des Versicherers geworden, der offiziell immer noch in Triest beheimatet ist. Schon vor der Taufe haben die Mitarbeiter in den  vergangenen sechs Monaten das Gebäude – im Volksmund „der Verdrehte“ – mit Leben erfüllt. Bei der Zeremonie dürften auch Manager der Allianz Italia anwesend sein. Ihr Hochhaus ist keine 100 Meter von dem der Generali entfernt, beide gehören zu einem beeindruckenden neuen Stadtteil.  Aber es bleibt die Frage, ob in Zeiten der digitalen Umwälzung die Zeit für Hochhäuser […]

Ecclesia greift bei M&A-Policen an

Der Detmolder Versicherungsmakler Ecclesia steigt in das Geschäft mit Versicherungen für Firmenübernahmen und Fusionen (M&A) ein. Das kirchennahe Unternehmen hat dafür eine neue Abteilung gegründet und den M&A-Versicherungsexperten Georg von Mangoldt ins Boot geholt, der bislang für Marsh in New York tätig war. Der Jurist soll die neue Einheit ab Mai 2019 in Frankfurt aufbauen. Ecclesia befindet sich derzeit auf Wachstumskurs und wittert im Vertrieb von M&A-Policen großes Potenzial – nicht nur im Geschäft mit Industriekunden, sondern auch im traditionellen Marktsegment der Gesundheits- und Sozialwirtschaft.

Gefährliche IT-Sicherheitslücken im Gesundheitssektor

Ärzte, Apotheken und Kliniken tun häufig nicht genug für die Datensicherheit, warnt der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Ein Test bei 1.700 Einrichtungen ergab, dass E-Mails häufig nicht auf dem aktuellen Stand der Technik verschlüsselt sind. Auch fanden sich Zugangsdaten von Mitarbeitern im Internet. Eine Stichprobe bei 25 Ärzten ergab, dass Praxen sich vor allem bei der Wahl von Passwörtern mehr Mühe geben sollten. Die Versicherungswirtschaft erhofft sich aus dem Geschäft mit Cyberversicherungen für die Zukunft großes Wachstum. Allerdings ist der Markt noch vergleichsweise klein.

VKB zu Provisionsdeckel und Blumengießen

Die Versicherungskammer Bayern (VKB) ist mit dem kürzlich vorlegten Entwurf des Bundesfinanzministeriums für einen Provisionsdeckel sehr unzufrieden. Konzernchef Frank Walthes sieht vor allem bei Lebensversicherungen gegen Einmalbeitrag Nachbesserungsbedarf, für die Policen hätte er – wie schon beim Lebensversicherungsreformgesetz – eine Ausnahme von den Deckelungsvorschriften erwartet. Die Forderung ist nicht ganz uneigennützig, die VKB hat in dem Geschäft stark zugelegt. Das konzerneigene Start-up Uptodate, vormals DaHome, testet derzeit ein erstes Produkt. Damit können Kunden während des Urlaubs die Wohnung überwachen, aber der Versicherer gießt auch die Blumen und leert den Briefkasten.

Luftfahrtversicherer zahlen Millionen für Vogelschlag

Zusammenstöße von Flugzeugen und Vögeln verursachten von 2013 bis 2018 weltweit versicherte Schäden von 300 Mio. Euro. 956 Schadensfälle gingen in dem Zusammenhang bei Versicherern ein. Das zeigt eine Untersuchung von Allianz Global Corporate and Specialty. Die wirtschaftlichen Folgen der Vorfälle schätzt die Allianz-Tochter auf bis zu 1,1 Mrd. Euro. Insgesamt machten Luftfahrtschäden durch Kollisionen, Abstürze und vergleichbare Unglücke wertmäßig 14 Prozent der untersuchten Industrieschäden aus.

Dürfen Haftpflichtversicherer Geschädigten helfen?

 Legal Eye – Die Rechtskolumne  In der Praxis steht der Haftpflichtversicherer gelegentlich vor der Situation, dass er dem Versicherungsnehmer aufgrund eines subjektiven Risikoausschlusses die Deckung versagt – etwa, weil dieser den Schaden vorsätzlich herbeigeführt oder wissentlich seine Pflichten verletzt hat. Im Haftpflichtprozess wird dem Versicherer dann der Streit verkündet, und er steht vor der schwierigen Entscheidung, ob er überhaupt beitreten soll beziehungsweise auf wessen Seite er beitreten soll. Ist es zulässig, statt seinen Versicherungsnehmer den Geschädigten zu unterstützen?

Friederike Krieger

Digitale Innovationen

 Was die Woche bringt  An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Bilanz für 2018 von VKB, R+V und Gothaer sowie Verabschiedung des Versicherungsombudsmanns und BdV-Tagung zur Lebensversicherung

Pinterest hat Nase voll von US-Krankenversicherern

Das Onlineunternehmen Pinterest ist vom US-amerikanischen Gesundheitssystem enttäuscht und bietet seinen Mitarbeitern daher eine selbstorganisierte Krankenversicherung an. Pinterest setzt auf ein selbstfinanziertes Angebot, die Organisation läuft über den kalifornischen Anbieter Collective Health. Damit wendet sich nach dem Internetgiganten Amazon, Warren Buffetts Berkshire Hathaway und der US-Bank J.P. Morgan Chase erneut ein Unternehmen von den traditionellen Krankenversicherern ab.

IT-Sicherheitsgesetz 2.0 erfasst mehr Unternehmen

Das Bundesinnenministerium hat einen Referentenentwurf für ein IT-Sicherheitsgesetz 2.0 in die Ressortabstimmung gegeben. Es sieht unter anderem eine Erhöhung der Belegschaft und des Budgets des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) vor. Außerdem soll die Meldepflicht bei IT-Sicherheitsvorfällen auf weitere Bereiche ausgedehnt werden, darunter Rüstungsfirmen, Medienhäuser und bestimmte börsennotierte Unternehmen. Zudem sollen Verbraucher von einem Sicherheitskennzeichen für IT-Produkte profitieren. Vom 2015 verabschiedeten Vorgängergesetz hatten sich die Versicherer einen Nachfrageschub bei Cyberdeckungen erhofft.

KI ist mehr als ein Hype

Die Anwendung von künstlicher Intelligenz (KI) birgt große Chancen für die Versicherer. Sie sollten sich deshalb mit dem Thema auseinandersetzen und verstehen, wo das Potenzial für sie am größten ist, sagte Andrea Cornelius auf einer Veranstaltung des Handelsblatts in Berlin. Die strengen Datenschutzregeln in Europa sieht sie als Chance. Sarah Fix-Bähre von Google warnte, dass digitale Vorreiter wie Amazon nach wie vor eine Bedrohung für traditionelle Anbieter sind, weil sie die Kundenbedürfnisse besser verstehen und bedienen.

Herbert Fromme

Japan, wir kommen

 Herbert Frommes Kolumne  Die weit verbreitete Hoffnung auf einen Zinsanstieg ist verflogen. Immer mehr Experten erwarten, dass die niedrigen Zinsen noch viele Jahre die Märkte bestimmen werden. Das Japan-Szenario ist nahe. Für die Versicherer hat das sehr unschöne Konsequenzen: Obwohl ein ordentlicher Teil der Zinsgarantien durch die Zinszusatzreserve entschärft wurde, belasten sie doch weiterhin die Lebensversicherer. Dazu kommt, dass viele Unternehmen in den vergangenen zwei Jahren auf höher rentierliche Papiere ausgewichen sind und ihre Aktienquoten erhöht haben. Die Risiken sind beträchtlich. Die Situation dürfte zu deutlich mehr Nachfrage nach Lebens-Run-offs und Interesse an Fusionen führen.

Ottonova geht mit neuen Tarifen auf Vergleichsportale

Der digitale Krankenversicherer Ottonova kann sich der Marktwirklichkeit nicht mehr entziehen und wird künftig seine Tarife auch über Vergleichsportale anbieten. Bisher waren die Policen nur über die eigene Webseite des Insurtechs abschließbar. Die neuen Zahnzusatztarife des Versicherers sind seit April bei Verivox gelistet, weitere Vergleichsportale könnten folgen. Der Schritt erfolgt wenige Monate, nachdem Ottonova mit David Kannenberg einen neuen Vertriebsvorstand eingestellt hat.

Ping An geht auf Korea-Reise

 Nachschlag – Der aktuelle Kommentar  Mitarbeiter von Chinas Versicherungsgigant Ping An packen ihre Koffer. Der Konzern lässt 3.700 Angestellte nach Südkorea verreisen. Das berichtet Pulse News, ein Onlinedienst der koreanischen Zeitung Maeil Business Newspaper. Entsendet Ping An etwa Helfer für Koreas Reisschnapsproduktion? Nimmt der Versicherer Kochunterricht für Koreas Nationalgericht Bibimbap? Oder verbreitet Ping An ein wichtiges Rezept: gekochte Frösche nach Art des Hauses? Schließlich war es Ping An-Manager Donald Lacey, der europäischen Versicherern kürzlich prophezeite, es werde ihnen bald ergehen wie Fröschen in kochendem Wasser. Na dann bon appétit, oder 좋은 식욕, wie der Koreaner sagt.

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