Archiv ‘Cyberversicherung’

Von wegen Sommerloch!

 Legal Eye – Die Rechtskolumne  Während anderenorts Wildschweine zu Löwinnen gemacht werden mussten, um die nachrichtenarme Zeit in den Sommermonaten zu überbrücken, ging es im Versicherungsrecht in den vergangenen Wochen vergleichsweise hoch her. Grund hierfür waren vornehmlich drei Entscheidungen von Instanzgerichten, die in der Versicherungsbranche für mächtig Aufsehen gesorgt haben. Und als wäre das noch nicht genug, hat sich dann auch noch die BaFin zu Wort gemeldet.

Kriegsausschluss bei Cyberattacken – Entscheidung des Superior Court im Fall Merck & Co.

 Legal Eye – Die Rechtskolumne  Der Superior Court in New Jersey hat dem Pharmaunternehmen Merck Recht gegeben: Die Berufung der Versicherer auf die Kriegsausschlussklausel im Fall des NotPetya-Angriffs im Jahr 2017 ist ungerechtfertigt. Sie müssen demnach den Schaden ersetzen, den der Konzern erlitten hat. Das noch nicht rechtskräftige Urteil verdeutlicht, wie wichtig es für die Versicherer ist, in den Klauseln für mehr Transparenz und Klarheit bei der Definition des Kriegsrisikos für das 21. Jahrhundert zu sorgen. Die kürzlich von einigen Anbietern vorgenommenen Änderungen ihrer Klauseln haben zwar die Orientierung verbessert. Allerdings gibt es auch hier noch zahlreiche offene Fragen.

Kleine Unternehmen rücken in den Fokus von Cyberkriminellen

Die Zahl der Cyberangriffe auf kleine Unternehmen nimmt zu. Das ist das Ergebnis einer Studie des Marktforschungsinstituts Sirius Campus im Auftrag des HDI. Jedoch schätzen viele kleine und mittlere Unternehmen ihr Risiko, selbst Opfer einer Attacke zu werden, zu gering ein. Darunter leidet die Prävention, obwohl sie Schäden reduzieren kann. Von Cyberversicherungen wünschen sich die Unternehmen vor allem Beratung und Soforthilfe.

Scor sieht Rückkehr zur Normalität

Nach turbulenten Monaten mit Chefwechseln und dem Tod des dominierenden Verwaltungsratschefs Denis Kessler versucht der Rückversicherer Scor, in die Normalität zurückzukehren. Unternehmenschef Thierry Léger (Bild) lobte die „starke Leistung“ des Rückversicherers im zweiten Quartal und kündigte an, dass der neue strategische Plan am 7. September 2023 vorgelegt wird. Léger erläuterte auch, was die Unruhen in Frankreich die Gruppe kosten und wie gering der Risikoappetit in der Cyberversicherung aktuell ist.

Financial Lines sind nicht mehr genug für Alta Signa

 Exklusiv  Der junge Assekuradeur Alta Signa will stark wachsen: Der bislang auf Financial Lines spezialisierte Anbieter erwägt den Einstieg in neue Sparten wie Luftfahrt oder politische Risiken. Auch Übernahmen sind möglich – seien es Underwriting-Teams von Versicherern oder ein ganzes Unternehmen, sagt Maximilian Moll, Verantwortlicher für die DACH-Region, im Interview mit dem Versicherungsmonitor. In den aktuellen Geschäftsbereichen wie Cyber und D&O will Alta Signa dagegen nicht um jeden Preis zulegen. Entscheidend sei weiterhin das individuelle Risiko.

Das Risiko mit den Risikofragen

Das Landgericht Tübingen hat ein wegweisendes Urteil zu Cyberversicherungen gefällt und einen Versicherer zu Zahlungen verurteilt, obwohl das versicherte Unternehmen mangelhaft auf den Hackerangriff vorbereitet war. Die Richter kritisierten unter anderem Lücken in den vorvertraglichen Risikofragen. Bisher gibt es nur wenige Urteile zur Cybersicherung. Das wird sich nun ändern, meinen Experten – zumal nicht nur in Tübingen verhandelt wird.

Beazley warnt vor Cyber-Fatigue

Das allgegenwärtige Risiko einer Cyberattacke birgt die Gefahr einer Ermüdung der Verantwortlichen in den Unternehmen. Zu diesem Schluss kommt der Spezialversicherer Beazley nach einer Befragung von Geschäftsführern in mehreren Ländern. Der Anteil derjenigen, die das Cyberrisiko als größte Sorge bezeichnen, ist zurückgegangen. Ebenso fühlen sich weniger Unternehmen gut auf eine Attacke vorbereitet. Die Cyberversicherung habe sich in den vergangenen Jahren mit Milliardenzahlungen bewährt.

Cyberdirekt-Vergleichsrechner jetzt mit Tarifrating

 Exklusiv  Der auf die Cyberversicherung spezialisierte Makler Cyberdirekt hat seinen Vergleichsrechner umgebaut, über den angeschlossene Vermittler Deckungen für ihre Kunden auswählen können. Der Rechner bietet künftig ein Tarifrating, das es ermöglichen soll, die Stärken und Schwächen einzelner Angebote für ein konkretes Unternehmen individuell zu ermitteln. Dabei zeigt sich, dass es keinen Anbieter in dem noch sehr heterogenen Markt gibt, der in allen Aspekten überdurchschnittlich ist, berichtet Geschäftsführer Ole Sieverding.

Amazon stößt in die Cyberversicherung vor

Der Internetriese Amazon ist genervt vom komplizierten Prozedere der klassischen Versicherer, wenn es darum geht, Cyberpolicen für Kunden seines Cloud-Anbieters AWS zu finden. Laut Berichten des US-amerikanischen Computermagazins CRN startet er deswegen jetzt mit Partnern sein eigenes Cyberprogramm. Vor allem kleine und mittelständische US-Unternehmen, die bereits AWS-Kunden sind, sollen von dem Angebot profitieren. AWS verspricht ein Cyberangebot innerhalb von zwei Tagen. Partner sind unter anderem der Makler Marsh und der Cyberversicherer Cowbell.

Cyber und Versicherungskäse

 Was die Woche bringt  An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Ferma-Konferenz zur Cyberversicherung, Versicherungskäse, Brennpunkt Rückversicherung, GDV-Workshop zur Transformation und Bilanz-Pressekonferenz der Süddeutsche Krankenversicherung.

Fettes Jahr für Cyberversicherer

Nach einigen Jahren mit hohen Schäden, haben auch die Cyberversicherer in den USA 2022 wieder einen saftigen Gewinn eingefahren. Die Ratingagentur Moody’s schätzt die Schaden- und Kostenquote auf 73 Prozent. Zuvor hatte der Versichererverband GDV schon von einer Quote von 80 Prozent für die deutschen Versicherer gesprochen. Entspannung sieht die Ratingagentur auch bei Kapazitäten und Preisen. Allerdings könnte sich die Situation wieder schnell drehen.

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