Archiv ‘Hacker’

Unternehmen immer unsicherer bei Cyber-Risiken

Die Angst vor Cyber-Angriffen steht bei Unternehmen an erster Stelle – noch vor der Corona-Pandemie oder anderen Wirtschaftsrisiken. Das geht aus dem aktuellen Cyber Readiness Report 2022 des Spezialversicherers Hiscox hervor. Mit 45 Prozent sehen die Befragten das Thema Cyber als Hauptrisiko. „Die Dynamik im Cyber-Markt ist so hoch wie noch nie“, sagt Gisa Kimmerle, Underwriter Manager Cyber von Hiscox. Der Anteil der Befragten, die sich selbst als „Cyber-Experten“ betrachten, hat in den vergangenen Monaten rapide abgenommen.

Cyberversicherung: Wann der Kriegsausschluss greift

Wegen des Krieges in der Ukraine haben europäische und US-amerikanische Organisationen und Firmen derzeit ein hohes Risiko, von russischen Hackern angegriffen, ausgespäht und lahmgelegt zu werden. Davon gehen Experten aus. Der Schaden kann immens sein, doch einige Cyberversicherer berufen sich bereits jetzt auf den Kriegsausschluss. Sie könnten damit Erfolg haben, denn Kriegsführung sieht heutzutage anders aus, glauben Juristen.

Der Kriegsausschluss in der Cyberversicherung

 Legal Eye – Die Rechtskolumne  Ob Cyberangriffe durch russische Hacker auf deutsche Unternehmen im Zuge des Kriegs in der Ukraine unter den Kriegsausschluss der Cyberversicherung fallen oder nicht, ist in der Branche umstritten. Die Frage ist nicht einfach zu beantworten. Allerdings: Die Argumente derer, die den Gesellschaften verwehren wollen, sich auf den Ausschluss zu berufen, greifen zu kurz.

Herbert Fromme

Unglaubwürdig durch Cyber-Ausschlüsse

 Herbert Frommes Kolumne  Mancher Cyberversicherer bereitet sich gerade darauf vor, künftige Schäden nicht zu zahlen, wenn vermutlich russische Hacker beteiligt waren. Dabei wollen sie sich auf den Kriegsausschluss in den Policen berufen. Das berichten Makler. Wenn die Branche das tatsächlich durchzieht, macht sie sich für viele industrielle und gewerbliche Kunden endgültig unglaubwürdig. In der Pandemie gab es Betriebsschließungsschäden – die meisten Versicherer haben nicht gezahlt. Wollen sie das im Ukraine-Krieg wiederholen? Sie sollten auf die Wiederholung dieser unwürdigen Aufführung verzichten.

Kampfansage an alle Hacker

 Exklusiv  Ransomware, Supercomputer, staatlich gestützte Hacker – all das hält Jörg Wälder, Chef des Cyber-Spezialisten Cogitanda, für beherrschbare Risiken. Nicht nur die digitalen Angreifer, sondern auch die Verteidiger haben aufgerüstet, sagt er im Interview. Aufgrund seiner Expertise sei es für den jungen Assekuradeur kein Problem, genügend Kapazität von Versicherern zu bekommen. Deshalb stehen die Zeichen bei Cogitanda auf weiterem Wachstum – bald auch für Großindustrie und Privatkunden.

Cyberversicherung braucht mehr Prävention

Cyberpolicen sind für Versicherer ein schwieriges Thema. Sie haben zu wenige Daten für die junge Sparte, Cybergefahren ändern sich ständig, und viele Kunden sehen den Nutzen einer Cyberpolice noch nicht. All diese Herausforderungen könnten durch mehr Präventionsangebote als Teil einer Cyberdeckung erleichtert werden. Das sagten Experten auf einer Cyberfachtagung der Versicherungsforen Leipzig. Auch traditionellere Sparten könnten von diesen Problemen getroffen werden, denn Silent Cyber-Schäden werden zunehmen, glaubt die DEVK Re.

Die BaFin setzt sich neue Ziele

Im Wirecard-Skandal machte die BaFin keine gute Figur. Nun gibt sich die Aufsicht zehn neue Ziele, die sie bis Mitte des Jahrzehnts verfolgen will. Die Behörde möchte unter anderem digitaler werden und setzt sich für eine europäische Geldwäscheaufsicht ein. Von einigen der Richtlinien sind auch Versicherer betroffen.

Cyber-Schwachstelle Mensch

Wenn Mitarbeiter in die Firmenkasse greifen oder auf die Zahlungsanweisung eines externen Betrügers hereinfallen, brauchen Unternehmen eine Vertrauensschadenpolice. In der Pandemie verzeichnet der Kreditversicherer Euler Hermes deutlich mehr Fälle von Zahlungs- und Bestellungsbetrug. Der Experte bei der Gesellschaft Rüdiger Kirsch sieht dabei auch das Homeoffice als Treiber, der LKA-Experte Andreas Dondera beobachtet eine Professionalisierung der Täter. Beim Thema Fake President spielen gefälschte Videobilder bislang keine Rolle. Das kann sich in Zukunft aber ändern.

Cyber: AGCS dreht an der Preisschraube

Während der Corona-Pandemie haben Ransomware-Angriffe auf Firmen in Zahl und Schwere deutlich zugenommen. Das zeigt der aktuelle Cyber-Report des Industrieversicherers Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS). Das Unternehmen hat im vergangenen Jahr mehr als 1.000 Schadenfälle in der Cyberversicherung registriert. Die schwersten Schäden richteten Angriffe mit Erpressungssoftware an. Die Allianz-Tochter hat die Entwicklung zum Anlass genommen, um Preise und Kapazitäten anzupassen. „Wir stehen genauso im Feuer wie alle anderen Versicherungsgesellschaften“, sagte der AGCS-Manager Jens Krickhahn.

Ransomware-Angriff trifft Tokio Marine

Versicherer werden zunehmend selbst zu Opfern von Cyberangriffen mit Erpressungssoftware. Nach CNA, Axa und der Haftpflichtkasse hat es jetzt den japanischen Versicherer Tokio Marine getroffen. Der Angriff ist offenbar auf die Singapurer Einheit des Unternehmens beschränkt, Kundendaten sollen nicht abgeflossen sein. Der Vorfall zeigt aber, dass Ransomware-Attacken zu einem immer größeren Problem für die Branche werden.

Cyber in Kraftfahrt – die schleichende Gefahr

 Meinung am Mittwoch  Die zunehmende Automatisierung macht Fahrzeuge immer anfälliger für Hackerangriffe. Damit werden Cyberrisiken auch ein Thema für Kfz-Versicherer. Sie sollten sich frühzeitig und vorausschauend mit den neuen Gefahren befassen. Zwar wird es noch einige Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte bis zur vollständigen Vernetzung von Fahrzeugen dauern. Das Cyberrisiko wird sich aber dennoch kontinuierlich in den Kfz-Bestand „schleichen“.

Gehackter Pipelinebetreiber hat Cyberdeckung

Für den Hackerangriff auf den US-Pipelinebetreiber Colonial Pipeline müssen möglicherweise Versicherer geradestehen. Laut Medienberichten hat das Unternehmen eine Cyberdeckung über 15 Mio. Dollar. Wie jetzt bekannt wurde, hat Colonial Pipeline den Hackern offenbar 5 Mio. Dollar Lösegeld für die Entschlüsselung der Daten gezahlt. Ob solche Fälle in Zukunft von den Versicherern bezahlt werden, ist unklar. In der Cyberversicherung findet gerade ein Umdenken statt. Erste Anbieter wollen keine Lösegeldzahlungen mehr versichern.

Cyberangreifer setzen auf neue Masche

Unternehmen waren im vergangenen Jahr deutlich mehr Cyberangriffen ausgesetzt. Ein Grund: Der Wechsel vieler Mitarbeiter ins Homeoffice hat die Systeme verwundbarer gemacht. Daneben macht den Cyberversicherern eine andere Entwicklung Sorgen. Obwohl viele Unternehmen verschlüsselte Systeme nach Angriffen per Backup schnell wieder ans Laufen bekommen, steigt die Bereitschaft, Lösegeld zu zahlen, hieß es bei einem Webinar der Kanzlei Clyde & Co. Dafür sorgt eine neue Strategie der immer professioneller agierenden Cyberkriminellen.

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