Die Kfz-Versicherer werden 2025 und auch 2026 wieder versicherungstechnische Gewinne machen, glaubt die Hannover Rück-Tochter E+S Rück. In diesem Jahr hat ihnen dabei allerdings eine unterdurchschnittliche Schadenentwicklung geholfen. Entscheidend ist auch, dass die Anbieter die Preise weiter erhöhen: 5 bis 6 Prozent müssen es schon sein, um die Schadeninflation auszugleichen, glaubt Kfz-Experte Stefan Schmuttermair. Er rechnet mittelfristig mit einer Konsolidierung unter den Anbietern.
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Peak Re: Wir können den Bedarf nicht negieren
Frequenzdeckungen, mit denen sich Erstversicherer vor kleineren, häufig auftretenden Naturkatastrophenschäden schützen, sind bei Rückversicherern unbeliebt geworden. Der Bedarf ist aber nach wie vor da, glaubt Karlheinz Render, der beim asiatischen Rückversicherer Peak Re für den deutschen Markt zuständig ist. Das Unternehmen bietet die Deckungen grundsätzlich noch an. „Es ist alles eine Frage der Konstruktion“, sagt Render. Er erwartet eine geordnete Erneuerung, Sorgen bereitet ihm allerdings die Kfz-Sparte.
Kfz: Besser, aber immer noch nicht gut
Die Kfz-Versicherer haben schwere Jahre hinter sich. Mit Preiserhöhungen haben viele von ihnen gegengesteuert. Tatsächlich sind die Zahlen der Gesellschaften für das Jahr 2024 besser als zuvor, zeigt der Branchenmonitor von V.E.R.S. Leipzig. Was die Marktanalyse aber auch offenbart: Die Kfz-Sparte ist längst nicht in den schwarzen Zahlen angelangt und bleibt das Sorgenkind der Versicherungswirtschaft.
Uhlig: Wir wollen noch mehr Handwerker versichern
Die Signal Iduna gilt als Versicherer der Handwerker. So ganz scheint die Gesellschaft die Zielgruppe aber noch nicht durchdrungen zu haben, der neue Vorstandschef Torsten Uhlig sieht dort noch jede Menge unausgeschöpftes Potenzial. Wie er das heben will, erklärt er im Interview mit dem Versicherungsmonitor. Außerdem spricht er über den immer noch bestehenden IT-Kapitalzuschlag der BaFin, das Signa-Investment und wie Kooperation die Branche weiterbringen kann.
Kfz-Versicherer klagen über teurere Ersatzteile
Steigende Preise für Autoteile bleiben ein Problem für die Kfz-Versicherer. Zwischen August 2024 und August 2025 sind die Preise im Schnitt um 6 Prozent gestiegen, meldet der Versichererverband GDV. Das hat Auswirkungen auf die Schadenkosten der Versicherer nach einer Reparatur. Wegen des geltenden Designschutzes haben Werkstätten häufig keine Alternative zu den Originalersatzteilen, kritisiert der Verband. Nach einem Milliardenminus in den vergangenen beiden Jahren soll die Sparte 2025 wieder in die Gewinnzone kommen.
Autodiebstähle kosten Versicherer 293 Mio. Euro
Immer weniger Fahrzeugdiebstähle, jedoch steigende Kosten für die einzelnen Fälle – Autodiebstähle haben die deutschen Versicherer 2024 rund 293 Mio. Euro gekostet. Das meldet der Gesamtverband der Versicherer. Durchschnittlich kostete ein Autodiebstahl rund 20.700 Euro, vor zehn Jahren waren es noch etwa 14.500 Euro. Bei Kriminellen besonders beliebt sind Oberklassewagen und SUVs. Diebstahlhauptstadt bleibt Berlin.
Hohe Kündigungsraten bei Online-Policen
Bis zu 15 Prozent der Kunden kündigen ihre Versicherungsverträge direkt nach einer Beitragserhöhung – je nach Sparte. Besonders hoch sind die Kündigungsraten bei online abgeschlossenen Policen in der Kfz- und der Tierversicherung, wie das Marktforschungsinstitut Heute und Morgen in einer aktuellen Studie herausfand. Versicherer sollten daher den Kontakt zu ihren Kunden intensivieren, Prämienerhöhungen klar begründen und Alternativen anbieten.
Preise: Entspannung, aber nicht überall
Die Preise in der Industrieversicherung entwickeln sich zugunsten der versicherungsnehmenden Wirtschaft, beobachten Experten. Allerdings müssen Segmente und Branchen differenziert betrachtet werden. Während die Prämien in der industriellen Sachversicherung stagnieren, steigen die Preise in der Haftpflichtversicherung, insbesondere in den USA. Problematisch bleibt die Kfz-Flottenversicherung, während die D&O-Sparte trotz zunehmender Firmenpleiten starke Preisrückgänge verzeichnet. Besonders viel Bewegung ist in der Cyberversicherung.
Wie KI Vergleichsportale bedroht
Das Geschäftsmodell von Vergleichsportalen für Kfz- und andere Versicherungen gerät durch neue Technologien wie künstliche Intelligenz (KI) zunehmend unter Druck. Bald wird KI die Aufgaben der Portale komplett übernehmen können, glaubt der österreichische Gründer und Investor Reinhold Baudisch. Versicherer könnten sich die neue Situation zunutze machen und viele Kundenkontakte zurückholen, sagte er auf der K-Tagung der aktuariellen Beratungsgesellschaft Meyerthole Siems Kohlruss in Köln.
Neue Regionalklassen für Millionen Autobesitzer
Der Versichererverband GDV hat die Schadenbilanzen und Regionalklassen der 413 Kfz-Zulassungsbezirke in Deutschland neu berechnet. Das hat Veränderungen für insgesamt mehr als zehn Millionen Kfz-Haftpflichtversicherte in Deutschland zur Folge sowie für rund 4,7 Millionen Menschen mit Kaskoschutz. Das Vergleichsportal Verivox weist aus diesem Anlass auf kurios anmutende Preisunterschiede hin.
Zeitreise: Katrina, Bayern-Flut, Allianz, Converium, Swiss Re
Vor 20 Jahren Ende August 2005 richtete der Wirbelsturm „Katrina” große Schäden im Süden der USA an, vor allem in New Orleans. In Deutschland machte die Allianz Schlagzeilen. Sie erzielte außergewöhnlich hohe Gewinne und konnte den Abrieb bei Kfz-Risiken verlangsamen. Der Rückversicherer Converium, der später von Scor übernommen wurde, schrieb 2005 wieder schwarze Zahlen, und Swiss Re holte einen neuen Spitzenmanager. Jacques Aigrain sollte eine besondere Rolle in dem Unternehmen spielen.
GDV: Geringere Schäden durch Naturkatastrophen
Die Schäden durch Naturkatastrophen sind in der ersten Jahreshälfte 2025 nicht so hoch gewesen wie im Vorjahreszeitraum, teilt der Gesamtverband der Versicherer (GDV) mit. Dennoch sei das allgemeine Schadenniveau durch Naturkatastrophen immer noch hoch. In diesem Zusammenhang fordert Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen erneut eine bessere Prävention sowie eine stärkere Verbreitung von Elementarschadenpolicen für Hausbesitzer.
Willis: Kreditversicherer halten sich zurück
Exklusiv Kreditversicherungen gewinnen angesichts steigender Insolvenzen für Unternehmen an Bedeutung, schreibt der Makler und Berater Willis in einem aktuellen Marktbericht. Allerdings halten sich Versicherer zunehmend zurück, wenn es darum geht, sie gegen Zahlungsausfälle abzusichern. Obwohl sich die Lage in den meisten industriellen Sparten laut Experten entspannt hat, verhärtet sich nach Angaben von Willis der Kredit-, Luftfahrt-, und Kfz-Versicherungsmarkt.
Kfz-Flotte: Schnelle Erfolge durch innovative Ansätze
The Long View – Der Hintergrund Die gewerbliche Kfz-Flottenversicherung ächzt unter einem zunehmenden Kostenproblem – mit 3,2 Mrd. Euro lag der Schadenaufwand in dem Segment 2023 auf Rekordniveau. Benötigt werden innovative Lösungen, mit denen Unternehmen und Versicherer die Herausforderungen gemeinsam angehen. Die Anfang 2025 bekanntgegebene Kooperation der R+V-Tochter Kravag mit dem Technologieunternehmen Samsara zeigt, welche Verbesserungen möglich sind.













