Nachschlag – Der aktuelle Kommentar Der Versicherungsmarkt Lloyd’s huldigt dem Zeitgeist. Verstöße gegen den seit Jahren bestehenden Krawattenzwang werden laut Medienberichten nicht mehr geahndet. Vorher hatte Lloyd’s schon das Bier zur Mittagszeit verboten, Chefin Inga Beale drängt auf den Abschied von den geliebten Papierstapeln. Jetzt fällt eine weitere Tradition im Londoner Versicherungsmarkt. Vielleicht steckt auch hinter der Entscheidung, auf den Schlips zu verzichten, mehr als nur der Wunsch nach optischer Veränderung.
Archiv ‘Lloyd’s of London’
Willis Re wirbt Manager bei Guy Carpenter ab
Leute – Aktuelle Personalien Willis Re holt sich Franck Pinette (Bild) ins Team, einen erfahrenen Manager von Guy Carpenter. Er ist neuer Geschäftsführer für Life & Health in der Region Europa, Naher Osten und Afrika. Der Spezialversicherer Tokio Marine Kiln hat mit Anna McNamara eine neue Chefin des operativen Geschäfts. Sie ist bereits seit 2006 bei dem Unternehmen. Der Versicherungsjurist Jürgen Wolters wechselt zur Kanzlei Heuking Kühn Lüer Wojtek. Außerdem: Lloyd’s of London bekommt einen neuen Finanzchef, und Swiss Re Corporate Solutions hat einen neuen Leiter für das Geschäft in Großbritannien und Irland.
Lohrmanns Verunsicherung CCXXXIII
An dieser Stelle nimmt sich unser Zeichner Konrad Lohrmann jeden Freitag ein Thema aus der Branche vor. Heute: Papierverbot im Lloyd’s-Gebäude – Chefin Inga Beale treibt die Umstellung auf digitales Underwriting energisch voran.
Filmbranche diskutiert Versicherung für Sexskandale
Die internationale Filmbranche fragt sich: Ist schlechtes Verhalten von Produzenten und Hauptdarstellern wie das von Harvey Weinstein, Kevin Spacey (Bild) oder Dieter Wedel versicherbar? Viele Produzenten sind beunruhigt und würden am liebsten eine spezielle Deckung abschließen, berichten Experten. Doch den reinen Vorwurf des sexuellen Missbrauchs, des Drogenkonsums oder der häuslichen Gewalt zu versichern, ist schwierig. Sollte es je eine Police geben, wird sie teuer und das Limit begrenzt sein.
Neuer Risikotyp belastet Lloyd’s of London
Dem Londoner Versicherungsmarktplatz steigen Fassadenkletterer aufs Dach, mindestens 49 Personen waren es in den vergangenen fünf Jahren. Doch die Akrobatik am berühmten Büroturm soll nun ein Ende haben. Per gerichtlicher Verfügung will Lloyd’s das Beklettern der Zentrale in der Lime Street untersagen lassen. Das soll auch für das Verbreiten von Anleitungen und die Ermutigung Dritter zum Aufstieg über die sozialen Medien wie Youtube, Facebook oder Snapchat gelten.
Bündnis für den Umgang mit neuen Risiken
Das Weltwirtschaftsforum hat eine Initiative zum Umgang mit Risiken ins Leben gerufen, die mit neuen Technologien wie selbstfahrenden Autos oder dem Internet der Dinge einhergehen. Namhafte Versicherer, Technologiefirmen und Staatsvertreter arbeiten dabei zusammen, um die Versicherbarkeit von Risiken sicherzustellen, die angesichts des rasanten technologischen Fortschritts immer schwieriger einzuordnen sind. 2018 sollen erste Ergebnisse vorgestellt werden. Das Weltwirtschaftsforum hat außerdem einen Bericht zum Thema erstellt.
Hohe Cat-Schäden für Scor, Partner Re und RenRe
Langsam werden die Schäden aus den Stürmen „Harvey“, „Irma“ und „Maria“ sowie aus den Erdbeben in Mexiko klarer. Weitere Rückversicherer melden ihre voraussichtliche Schadenbelastung, um Investoren zu beruhigen und gleichzeitig Kunden in den Preisverhandlungen für 2018 zu beeindrucken. Dazu gehören Scor, Partner Re und RenRe. Keine genauen Summen haben bisher die Weltmarktführer Swiss Re, Munich Re und Hannover Rück genannt.
Brexit: Chubb zieht nach Paris
Im Wettkampf um die neuen Post-Brexit-Standorte der in London angesiedelten Versicherer kann Paris einen Erfolg verzeichnen: Der amerikanische Versicherer Chubb hat sich entschieden, seinen europäischen Hauptsitz von London in die französische Hauptstadt zu verlegen. In Paris herrschen strenge arbeitsrechtliche Bestimmungen und hohe Steuern, was bisher viele Versicherer abgeschreckt hat. Chubb hat allerdings schon eine große Niederlassung in Paris. Sie wird nun zum neuen Hauptsitz ausgebaut, vorausgesetzt die Aufsicht stimmt zu.
Transportversicherung: Lloyd’s testet Blockchain
Der britische Versicherungsmarkt Lloyd’s of London bekommt eine Plattform, die die Transaktionstechnologie Blockchain in der Transportversicherung einsetzt. Wird der Blockchain-Einsatz ein Erfolg, könnten sich Berichten zufolge die Zeichnungskosten des 30 Mrd. Dollar-Versicherungsmarktes halbieren. Das Projekt des Beraters EY und der Blockchain-Firma Guardtime hat namhafte Unterstützer: Unter anderem sind Microsoft, die Reederei A. P. Møller-Mærsk, Willis Towers Watson, MS Amlin und XL Catlin an Bord.
Cyber-Schäden: Wie ein schwerer Hurrikan
Ein Cyber-Angriff könnte ebenso große Schäden wie eine schwere Naturkatastrophe verursachen, warnt der Versicherungsmarkt Lloyd’s of London in einem neuen Bericht. Eine großangelegte Attacke auf einen wichtigen Cloud-Anbieter könnte 53 Mrd. Dollar kosten – ähnlich viel wie Hurrikan Sandy, der 2012 die US-Ostküste verwüstete, heißt es. Die Versicherer können sich angesichts der Bedrohung über mehr Abschlüsse von Cyber-Policen freuen, haben aber noch Nachholbedarf, was das Verständnis der Cyberbedrohung angeht.









