Archiv ‘Moody’s’

Rückversicherer: Nur noch ein gutes Jahr

Die vier großen Rückversicherer Munich Re, Swiss Re, Hannover Rück und Scor haben 2023 dank höherer Preise, geringerer Schäden und besserer Investmentergebnisse gut verdient. Auch für das laufende Jahr prognostizieren die Ratingagenturen Fitch und Moody’s den Konzernen einen weiteren Profitabilitätsschub. Er könnte allerdings von kurzer Dauer sein.

Moody’s: Moderate Kapitalfreisetzung

Die Überarbeitung der Eigenkapitalregeln Solvency II soll Milliarden an Kapital freisetzen, das die Versicherer dann in nachhaltige Investments stecken werden, so die Hoffnung der EU. Die Ratingagentur Moody’s spricht in einer aktuellen Analyse von einer „moderaten Menge an Kapital“. Wie hoch die Summe ausfällt, hängt stark davon ab, wie sich die Zinsen bis zur Einführung der Regeländerungen im Jahr 2026 entwickeln.

Versicherer mit weniger Rückdeckung

Die anhaltende Inflation, zunehmende Extremwetterschäden und stärkere Regulierung sind für europäische Versicherer die größten Herausforderungen in diesem Jahr. Zwar ist die allgemeine Teuerung zurückgegangen, dafür steigen die Löhne deutlich und treiben die Aufwendungen für die Schadenregulierung weiter in die Höhe, schreiben die Analysten der Ratingagentur Moody’s in einem aktuellen Report. Außerdem können sich die Erstversicherer immer weniger gegen klimabedingte Extremwetterereignisse rückversichern. Immerhin hält Moody‘s das Stornorisiko für Anbieter von Lebensversicherungen weiter für beherrschbar.

Moody’s erwartet Probleme für Bestandskäufer

Die Aufsichtsbehörden werden Übernahmen von Altbeständen aus dem Lebensversicherungsgeschäft durch Unternehmen, die von Private Equity-Gesellschaften finanziert werden, künftig noch kritischer sehen. Das ist die Erkenntnis einer Kurzanalyse von Moody’s Investor Service zur geplatzten Übernahme des Altbestandes der Zurich Deutschland durch den Run-off-Spezialisten Viridium. Sein Haupteigentümer ist der Londoner Investor Cinven.

2024 wird schwierig für Schaden- und Unfallversicherer

Die Ratingagentur Moody’s prognostiziert den Schaden- und Unfallversicherern ein schwieriges Jahr 2024. Die Gründe dafür sind die zwar abflauende, aber trotzdem hohe Inflation sowie mehr Schäden durch Naturkatastrophen. Außerdem müssen viele Erstversicherer wegen der Zurückhaltung der Rückversicherer mehr Risiken selbst tragen. In Deutschland verhindere derweil die starke Konkurrenz unter den Schaden- und Unfallversicherern notwendige Preiserhöhungen.

Lebensversicherer gehen stabil ins neue Jahr

Die Ratingagentur Moody’s sieht die Lebensversicherer für das kommende Jahr gut aufgestellt. Sie hat die Sparte weltweit mit einem stabilen Ausblick versehen. Für die insgesamt entspanntere Lage sind vor allem die steigenden Zinsen ausschlaggebend. Dass die Aussichten nicht besser sind, liegt an der immer noch hohen Inflation. Sie lässt die Nachfrage nach Lebensversicherungen sinken. Je nachdem, wie stark Zinsen und Inflation steigen, könnte Moody’s die Prognose korrigieren.

Munich Re: Preise immer noch zu niedrig

Der Rückversicherer Munich Re hat im dritten Quartal gut verdient. Große Sturmschäden wie durch den Hurrikan „Ian“ im vergangenen Jahr sind ausgeblieben. Das Gewinnziel für das Gesamtjahr hatte der Konzern bereits von 4 Mrd. Euro auf 4,5 Mrd. Euro hochgesetzt. Das heißt aber nicht, dass die Preise für die Erstversicherungskunden jetzt sinken können, betonte Finanzchef Christoph Jurecka. Er hält sie stellenweise immer noch für zu niedrig, vor allem im Haftpflichtbereich.

Wochenspot: Prognosen und Fusionen

 Wochenspot – der Podcast  Regelmäßig gibt es den Versicherungsmonitor auch zum Hören. In dieser Ausgabe sprechen Redakteurin Katrin Berkenkopf und Herausgeber Herbert Fromme über die Erwartung der Ratingagentur Moody’s zu weiteren Run-offs und über das Interesse von  Howden an der GGW Group.

Moody’s sieht Schaden und Unfall negativ

Die Ratingagentur Moody’s bezweifelt, dass es den deutschen Schaden- und Unfallversicherern gelingt, mit ihren Preiserhöhungen mit der Schadeninflation Schritt zu halten. Das gilt insbesondere für die Autoversicherer. Deshalb behält das Unternehmen den negativen Ausblick für die Branche bei. Die deutschen Lebensversicherer sieht Moody’s dagegen stabil. Aufgrund des steigenden Kostendrucks rechnen die Analysten mit mehr Run-off-Deals.

Versicherungsmonitor VMNewsQuiz Versicherungsquiz 257

VM NewsQuiz Nr. 257

Neuigkeiten verbreiten sich teilweise recht schnell, besonders über den bekannten Flurfunk. Welches Schlagwort hallt laut VSMA-Geschäftsführer Birger Jeurink derzeit durch das Gebäude des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau? Die Antwort zu dieser Frage und viele weitere finden Sie im VM NewsQuiz Nr. 257. Testen Sie Ihr Wissen!


Hier gibt es Tipps zu den Fragen:

Artikel zu Frage 1

Moody’s: Ausgaben für Cybersicherheit steigen stark

In den vergangenen vier Jahren haben Unternehmen ihre Ausgaben für Sicherheit deutlich gesteigert, zeigt eine aktuelle Umfrage der Ratingagentur Moody’s. Auch die Cyberversicherung spielt eine wichtige Rolle. Trotz drastisch gestiegener Preise in den vergangenen Jahren wollen nur wenige Kunden künftig den Schutz reduzieren. Doch es gibt auch Schattenseiten: So seien fortgeschrittene Maßnahmen zur IT-Sicherheit für viele kleinere Unternehmen nach wie vor unerschwinglich und auch bei der Kontrolle von Zulieferern gibt es Lücken.

Stornogefahr für europäische Lebensversicherer steigt

Die Inflation und die gestiegenen Zinssätze erhöhen bei europäischen Lebensversicherern die Gefahr reihenweiser Vertragskündigungen. Das Risiko, aufgrund der wirtschaftlichen Lage und anderer attraktiver Anlageformen viele Kunden auf einmal zu verlieren, ist dabei in einigen Ländern größer als in anderen. Das zeigt ein Bericht des Rückversicherungsmaklers Gallagher Re. Besonders hoch ist die Stornogefahr in Märkten, in denen Lebensversicherer sich auf das klassische Spargeschäft konzentrieren.

Fitch: Bessere Aussichten für Rückversicherer

Die Ratingagenturen sehen die Rückversicherer wieder in einem positiveren Licht. Fitch hat den Ausblick für die Branche von „neutral“ auf „improving“ hoch gesetzt. Zuvor hatte bereits Konkurrent Standard & Poor’s sie mit einer besseren Bewertung versehen. Grund sind die besseren Ertragsaussichten durch weiter steigende Preise. Fitch glaubt, dass die Rückversicherer davon auch im kommenden Jahr noch profitieren werden. 2025 könnte der Markt durch den Zufluss von Kapital allerdings wieder aufweichen, fürchten die Analysten.

Moody’s: Rückversicherer werden Preise hoch halten

Die Ratingagentur Moody’s bleibt bei ihrem stabilen Ausblick für die globale Rückversicherungsbranche, die ihre Profitabilität in den vergangenen Monaten durch höhere Preise und umfangreiche Anpassungen der Bedingungen merklich gesteigert hat. Die Analysten sehen bei den Unternehmen eine große Motivation, die Preise auf hohem Niveau zu halten. Allerdings werde bei der weiteren Preisgestaltung eine Rolle spielen, wie viel neues Kapital künftig in den Markt fließt.

Mehr Rückversicherung? Nein, danke!

Obwohl Erstversicherer davon ausgehen, dass die Schäden in der Sach- und der Haftpflichtversicherung im kommenden Jahr steigen werden, wollen nur die wenigsten zusätzlichen Rückversicherungsschutz einkaufen. Das hat eine Umfrage von Moody’s ergeben. Schuld sind laut der Ratingagentur die hohen Preise für Rückdeckungen. Sie werden nach Erwartungen der Einkäufer auch 2024 weiter steigen, allerdings nicht mehr so stark wie in den Vorjahren.

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