Legal Eye – Die Rechtskolumne Die Umstellung auf einen Multikanal-Vertrieb von Versicherungen erscheint angesichts fortschreitender Digitalisierung und einer Veränderung der Kundenbedürfnisse unumgänglich. Ein Selbstläufer ist sie nicht, vor allem in den Vertrieben kommt das oft nicht gut an. Denn durch einen direkten Online-Kanal vom Kunden zum Versicherer tritt letzterer in direkten Wettbewerb mit seinen Vermittlern. Um eine kooperative Zusammenarbeit sicherzustellen, sind Versicherer gut beraten, die einzelnen Aufgaben und die unterschiedlichen Provisionsansprüche, die sich aus verschiedenen Varianten des Kanalwechsels ergeben können, vertraglich zu regeln.
Archiv ‘Wettbewerb’
„Wir brauchen dringend Versicherer in diesem Land“
Versicherungsmonitor-Analyse Der irische Versicherungsmarkt steckt tief in der Krise. Seit 2019 läuft ein Kartell-Verfahren der EU-Kommission gegen die Kfz-Versicherer im Land. Die Prämien sind viele Jahre lang enorm gestiegen und eine große Belastung für viele Autofahrer. Auch in der Haftpflichtsparte sieht es düster aus. Viele kleine Unternehmen stehen vor dem Aus, weil sie keine bezahlbaren Deckungen mehr bekommen. Die Regierung versucht, die angespannte Situation zu entschärfen – und setzt dabei auch auf Versicherer aus dem Ausland.
ESG-Wettrennen der Versicherer
Die Versicherer sind deutlich aktiver geworden in ihrer Berichterstattung, wenn es um das Thema Nachhaltigkeit geht. Das ist das Ergebnis der Auswertung der Corporate Social Responsibility-Berichte (CSR) durch den Analysten Carsten Zielke und das unabhängige Analysehaus Morgen & Morgen. „Es ist ein spannender Wettbewerb entstanden. Die Versicherer nehmen das Thema ernst und versuchen, besser zu werden“, sagt Zielke. Gerade im ESG-Risikomanagement seien sie auf dem richtigen Weg. Einigen Gesellschaften fällt es aber immer noch schwer, ihre CO2-Emissionen transparent darzustellen, und auch bei der Anlagestrategie gibt es Nachholbedarf. Am besten schnitt die Axa ab.
Unwirksame AVB: Versicherer muss Folgen beseitigen
The Long View – Der Hintergrund Es reicht nicht aus, wenn ein Versicherer eine unwirksame Klausel bei neuen Vertragsabschlüssen nicht mehr verwendet und sich in laufenden Verträgen nicht mehr darauf beruft. Das hatte der Wettbewerbssenat des Bundesgerichtshofs bereits Ende 2017 entschieden. Jetzt hat der Versicherungssenat ein weiteres Urteil gefällt, das daran anknüpft. Es hat weitreichende Folgen: Versicherer müssen sämtlichen Kunden mit Verträgen, in denen die unwirksame Klausel enthalten ist, ein „individualisiertes Schreiben“ zukommen lassen.
EU gibt noch keine Zustimmung zu Makler-Fusion
Die Großmakler Aon und Willis Towers Watson müssen weiter auf grünes Licht von der EU für ihre Fusion warten: Die Kommission gab bekannt, dass sie eine vertiefende Prüfung der Pläne eingeleitet hat. Grund sind Bedenken, dass es gerade für europäische Industriekunden zu Nachteilen durch den Zusammenschluss kommen kann – von weniger Auswahl bis hin zu höheren Preisen. Diese zweite Phase der Prüfung kann bis Mai dauern. Aon gibt sich weiter zuversichtlich und betont, keine Zugeständnisse in Form von Verkäufen machen zu wollen.
Allianz gibt sich breitschultrig in der Kfz-Versicherung
Die Allianz zeigt sich zum Auftakt der diesjährigen Kfz-Wechselsaison stark aufgestellt. Im ersten Halbjahr konnten die Münchener durch die neue Kooperation mit dem ADAC deutlich bei den Beitragseinnahmen zulegen. Die Kooperation sei ein wichtiger Schritt in der Wachstumsstrategie, sagte Klaus-Peter Röhler, Vorstandschef der Allianz Deutschland. Die Allianz will ihrem Rivalen HUK-Coburg die Marktführerschaft im Kfz-Markt wieder abjagen. Das sei aber ein langfristiges Ziel, sagte Joachim Müller, Vorstandsvorsitzender der Allianz Versicherung (Bild). An einen baldigen Preiskampf in der Sparte glaubt er nicht. Zumindest wolle die Allianz das nicht forcieren.
Lohrmanns Verunsicherung: Makler im Dreikampf
An dieser Stelle nimmt sich unser Zeichner Konrad Lohrmann jeden Freitag ein Thema aus der Branche vor. Heute: Wettbewerb unter Großmaklern erreicht neues Niveau.
Lohrmanns Verunsicherung CCLXXII
An dieser Stelle nimmt sich unser Zeichner Konrad Lohrmann jeden Freitag ein Thema aus der Branche vor. Heute: Kfz-Wechselsaison führt zu neuen Highlights
Verivox rechnet mit sinkenden Preisen für Kfz-Policen
Nach Jahren der steigenden Preise in der Autoversicherung rechnet das Vergleichsportal Verivox 2018 mit einem leicht sinkenden Prämienniveau. Im Vergleich zur ersten Oktoberhälfte 2017 seien die Preise in der Haftpflichtversicherung bereits um ein Prozent gesunken, bei Vollkaskopolicen um drei Prozent, so Geschäftsführer Wolfgang Schütz. Der Gesamtmarkt gab um zwei Prozent nach. Das deute an, dass einige Versicherer bereit für einen neuen Preiskampf sind, glaubt Schütz.
GDV untersucht die digitale Auslese
Der GDV rechnet mit Umwälzungen im deutschen Versicherungsmarkt angesichts großer Trends wie Digitalisierung, demografischer Wandel und Niedrigzinsen. In den kommenden Jahren ist der Markteintritt neuer Wettbewerber wahrscheinlich, deren Geschäftsmodell besser auf die neuen Gegebenheiten zugeschnitten ist und die frei von Altlasten sind, heißt es in einer neuen Marktanalyse. Die Autoren untersuchen in der Studie, wie sich die Anbieterlandschaft bis 2025 wandeln wird.
Gestalten oder gestalten lassen?
Meinung am Mittwoch Für die Unternehmenssteuerung gibt es nur zwei Gewissheiten: Die Unsicherheit und die Geschwindigkeit des Wandels werden weiter zunehmen. Wie will man so „richtige“ Entscheidungen treffen? Statt in Schockstarre zu verfallen, ist aktiver Gestaltungswille und die Veränderungsbereitschaft aller Beteiligten gefragt.
Herøy: Wahlfreiheit für alle
Statt die Dualität von gesetzlicher und privater Krankenversicherung zugunsten einer Bürgerversicherung zu zerstören, sollte man lieber das bestehende System besser machen, findet Hans Olav Herøy, Vorstand der HUK-Coburg. Er hält es für sinnvoll, die Wechselmöglichkeiten innerhalb von GKV und PKV, aber auch zwischen den beiden Versicherungsarten zu erleichtern. Einzelheiten des von ihm favorisierten Modells will er erst nach der Bundestagswahl nennen, damit die Anhänger der Bürgerversicherung sich nicht die Elemente heraussuchen, die der PKV schaden. Sein Vorschlag stößt auf Skepsis.
Die Wiederentdeckung der Bescheidenheit
Meinung am Mittwoch Versicherer, aber auch Makler sollten sich wieder auf die alte Tugend der Bescheidenheit besinnen. Das fängt bei den aktuellen Tarifverhandlungen an. Die Gehaltsanpassungen sind schon in den vergangenen zwei Jahren angesichts der kaum vorhandenen Inflation und des schwachen Prämienwachstums zu hoch ausgefallen. Um eine ausreichende Rentabilität zu erreichen, werden Versicherer und Makler sonst noch mehr Arbeitsplätze abbauen. Bei den Maklern im Speziellen ist die Abwerbung von Mitarbeitern bei der Konkurrenz ein großes Problem, das die Branche angehen sollte.












