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Düsseldorfer Assekuradeur Direkt AS ist pleite

Die Direkt AS GmbH aus Düsseldorf befindet sich im Insolvenzverfahren. Der Assekuradeur hatte im August selbst das Verfahren eingeleitet. Ein Grund für die Pleite dürfte die Insolvenz des Digitalversicherers Element sein, mit dem Direkt AS zusammengearbeitet hatte. Die beiden Unternehmen könnten sich auch noch in einem Rechtsstreit befinden.

Länder bleiben hart bei der Pflichtversicherung

Die Bundesländer bleiben bei ihrer Forderung nach einer Pflichtversicherung gegen Elementarschäden. Auf der Ministerpräsidentenkonferenz in Mainz haben sie erneut einen entsprechenden Beschluss gefasst. Darin fordern sie die Bundesregierung auf, zeitnah eine solche Pflichtversicherung einzuführen. Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Versichererverbandes GDV, hat sich ein weiteres Mal gegen eine Pflichtversicherung ausgesprochen.

Haftpflichtkasse setzt bei Kernsystem auf Adacta

Die Haftpflichtkasse wird künftig ihre Bestandsverwaltung sowie die Schadenbearbeitung und das Datenmanagement über die Plattform des Softwareanbieters Adacta abwickeln. Das neue Kernsystem soll nicht nur Prozesse effizienter und schneller machen, sondern auch die IT-Sicherheit verbessern. Der Versicherer hatte in den vergangenen Jahren mit Mängeln in der IT zu kämpfen, die sogar zu einem Rüffel der Finanzaufsicht BaFin führten.

BaFin schaut auf Rückversicherungsverträge

Rückversicherung ist ein wichtiges Risikomanagement-Instrument für Erstversicherer, um die Solvenzkapitalanforderungen zu verringern. Auch wenn sie dank des weicheren Marktes inzwischen wieder leichter die benötigten Deckungen bekommen, sollten die Gesellschaften bei der Solvenzberechnung nicht mit zu optimistischen Erwartungen kalkulieren, was die Fortführung der Verträge angeht, mahnt BaFin-Experte Thorsten Arhold an. Die Behörde hat das Thema seit der Pleite des Insurtechs Element offenbar genauer im Blick. 

„Nicht aus Angst vor dem Tod Selbstmord begehen“

Die Versicherungsbranche sollte sich disruptiven Entwicklungen, beispielsweise künstlicher Intelligenz (KI), nicht verschließen, sondern offen proaktiv damit umgehen, findet Norbert Rollinger, R+V-Chef und Präsident des GDV. „Die neue Welt klopft an, und wir sollten ihr die Tür öffnen und nicht aus Angst vor dem Tod Selbstmord begehen, sondern wirklich versuchen zu gestalten“, sagte er bei einer MCC-Konferenz. KI und Machine Learning könnten den Versicherern helfen, effizienter und besser zu werden – und auch den Umgang mit schwer zu versichernden Risiken wie dem Klimawandel erleichtern.

Generali muss Nachteile der Rürup-Rente nennen

Die Generali Leben darf im Internet nicht länger mit den Steuervorteilen der Rürup- oder Basisrente werben, ohne gleichzeitig auf die nachgelagerte Besteuerung bei Rentenbeginn hinzuweisen. Das hat das Landgericht München I in einem rechtskräftigen Urteil entschieden. Es gab einer Unterlassungsklage der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg gegen die Generali Deutschland AG voll statt. Die Verbraucherschützer werden der Branche in dieser Frage jetzt gezielt auf die Finger schauen, kündigte Finanzexperte Niels Nauhauser an.

Rollinger: Erderwärmung bedroht Versicherbarkeit

Ehrgeizige Klimaziele bleiben für die Versicherer trotz Wirtschaftsschwäche, geopolitischer Herausforderungen und gestiegener Energiepreise wichtig. Das betonte der Präsident des Lobbyverbands der Branche GDV Norbert Rollinger auf einer Veranstaltung in Berlin. Ohne eine Begrenzung der Erderwärmung sei letztlich die flächendeckende Versicherbarkeit bedroht. Der CO2-Fußabdruck der Kapitalanlage der Branche hat sich nach aktuellen Zahlen verbessert.

Unklare Klauseln zwingen Versicherer zur Deckung

Im Zusammenhang mit dem Dieselskandal kommen auf Verkehrsrechtsschutzversicherer eventuell weitere Kosten zu. Wegen unklar formulierter Versicherungsbedingungen muss ein Versicherer für die Klage einer Kundin gegen einen Autohersteller aufkommen, die ein gebrauchtes Fahrzeug mit manipulativer Software erworben hat. Das hat der Bundesgerichtshof entschieden.

BaFin ermahnt Signal Iduna erneut

Die Finanzaufsicht BaFin hat die Signal Iduna erneut aufgefordert, Mängel bei der IT-Geschäftsorganisation abzustellen. Hintergrund ist eine Nachprüfung im vergangenen Jahr. Dabei ist die Behörde zu dem Ergebnis gekommen, dass noch nicht alle bei der erstmaligen IT-Prüfung 2021 monierten Punkte behoben worden sind. Die Signal Iduna zeigt sich optimistisch, die Anforderungen bald erfüllen zu können.

Regierung prüft weiter Elementar-Opt-out

Das Bundesjustizministerium arbeitet an einem Gesetzentwurf zur Erhöhung der Verbreitung von Elementarschadendeckungen unter Hausbesitzern, Details wie ein mögliches Opt-out sind aber noch offen. Das sagte die Staatssekretärin Anette Kramme auf einer Veranstaltung des Verbands der öffentlichen Versicherer in Berlin. Damit das Ziel erreicht wird, sei die Bezahlbarkeit von Prämien besonders wichtig. Von Verbandsseite gab es viel Zustimmung.

Erst Dora, jetzt NIS2: Doppelbelastung droht

Die EU-Richtlinie mit dem kryptischen Namen NIS2 hat es in sich. Sie weitet die Anforderungen an die Cybersicherheit stark aus. Nicht mehr nur kritische Infrastrukturen wie Energieversorger oder Krankenhäuser werden erfasst. Die Richtlinie gilt für bis zu 30.000 deutsche Unternehmen. Die Geschäftsführung betroffener Firmen muss bei mangelnder Cybersicherheit künftig persönlich haften. Experten schlagen Alarm.

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