Aufsicht & Regeln
Private Cyberversicherung unter dem Radar
Deutsche Versicherer messen der privaten Cyberversicherung noch zu wenig Bedeutung bei, glaubt die Ratingagentur Franke und Bornberg. Trotz des Ausmaßes von Cyberkriminalität auch im Privatbereich würden noch zu wenige Gesellschaften separate Cyberpolicen für diese Art von Risiken anbieten. Dies könnte zu Deckungslücken führen, so die Ratingagentur. Sie kritisiert, dass der Versichererverband GDV noch keine unverbindlichen Musterbedingungen für den privaten Cyberbereich definiert hat.
Mögliche Cyberschäden durch Share-Point-Lücke
Exklusiv Die Sicherheitslücke des Microsoftprogramms Share Point hat in den USA bereits zu massiven Hackerangriffen geführt und das FBI auf den Plan gerufen. Auch in Deutschland warnt der Versichererverband GDV vor möglichen Schäden und fordert Unternehmen auf, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Der Versicherungsmonitor hat mit HDI, Ergo und dem IT-Sicherheitsexperten DGC über die Auswirkungen gesprochen.
Solvency II: Versicherer dringen auf Nachbesserung
Die EU-Kommission hat ihren Vorschlag für die technische Ausgestaltung des Solvency-II-Reviews vorgestellt. Interessierte Parteien haben bis September Zeit, sich dazu zu äußern. Versicherungsverbände sehen noch Verbesserungsbedarf, um mit dem Bürokratieabbau und der Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit Ernst zu machen. Analysten warnen dagegen vor einer überzogenen Entlastung der Branche.
Universa mit neuem Vorstandssprecher
Leute – Aktuelle Personalien Frank Sievert (Bild) wird im kommenden Dezember neuer Vorstandssprecher der Universa-Gruppe. Er folgt auf Michael Baulig. Zudem wird Jutta Holzmann im Februar 2026 neue Vertriebsvorständin. Außerdem: Die Howden-Tochter Hendricks aus Düsseldorf erweitert ihr Führungsgremium mit Carmen Röhr, die den Bereich Internal Services & Quality Management leitet. Personelle Neuigkeiten gibt es auch beim Industrieversicherer Axa XL sowie bei der Ratingagentur Moody’s.
Allianz darf in den USA wieder Fonds verkaufen
Fünf Jahre nach dem Structured-Alpha-Skandal kann die Allianz in den USA wieder ohne Beschränkungen agieren: Das zehnjährige Neugeschäftsverbot, das die US-Börsenaufsicht SEC und das Justizministerium zusätzlich zu den fast 6 Mrd. Dollar (5,2 Mrd. Euro) an Entschädigungen und Strafen 2022 gegen die Tochter Allianz Global Investors (AGI) verhängt hatten, hat die US-Aufsicht jetzt nach nur drei Jahren wieder aufgehoben, berichtete Konzernchef Oliver Bäte (links) vor Journalisten in München.
Warnungen vor dem Omnibus
Oppositionspolitiker warnen vor einer Verzögerung der nachhaltigen Transformation der deutschen Wirtschaft unter anderem wegen der geplanten Abschwächung von Nachhaltigkeitsberichtspflichten. Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen fragen die Bundesregierung in einer Anfrage, wie sich das Omnibus-Paket auf die Datenverfügbarkeit zur Messung solcher Risiken für Finanzunternehmen auswirkt. Der Vermittlerverband AfW hat unterdessen einen Aufruf unterzeichnet, der vor einem Substanzverlust bei der Nachhaltigkeitsrichtlinie CSRD warnt.
GDV fordert schnellere Vereinfachung von CSRD
Der Versichererverband GDV ist froh, dass die Bundesregierung jetzt einen Referentenentwurf zur nationalen Nachhaltigkeitsberichterstattungs-Richtlinie (CSRD) vorgelegt hat, bemängelt aber nach wie vor einzelne Aspekte. Handlungsbedarf sehen die Versicherer auf europäischer Ebene. Hier müssten die geplanten Erleichterungen schneller kommen, fordern sie. Ziel sollte nach Meinung des GDV die Entlastung der Unternehmen bei den mit der Umsetzung verbundenen Kosten sein.
Eiopa stellt Solvency II-Änderungen vor
Die europäische Versicherungsaufsicht Eiopa stellt Änderungen am Regelwerk Solvency II zur Konsultation. Geplant sind unter anderem geringere Berichtspflichten im Einklang mit entsprechenden Zielen der Europäischen Kommission. Für langfristige Investitionen in Infrastruktur und grüne Projekte kann sich Eiopa-Chefin Petra Hielkema nur eine leichte Senkung der Kapitalanforderungen vorstellen. Eine stärkere Lockerung könnte die Widerstandsfähigkeit schwächen – außerdem sei nicht ausgeschlossen, dass die Versicherer freiwerdendes Kapital nutzen, um ihre Aktionäre zu bauchpinseln.
Wie ist das mit dieser Frühstart-Rente?
Die von der Regierung angekündigte staatlich geförderte Frühstart-Rente für Kinder wirft bei Bündnis 90/Die Grünen viele Fragen auf. Der Bundestagsabgeordnete Stefan Schmidt erkundigt sich in einer Kleinen Anfrage danach, warum zu den Voraussetzungen der Besuch einer Bildungseinrichtung zählt und weshalb die Förderung nicht bereits mit der Geburt einsetzen soll. Auch die „vergessene“ Riester-Reform spielt in der Anfrage eine Rolle.
Benefits: Auf die Effizienz kommt es an
Unternehmen befinden sich in einem Dilemma: Einerseits müssen sie aufgrund des Fachkräftemangels Mitarbeitenden möglichst attraktive Zusatzleistungen über das Gehalt hinaus bieten, andererseits herrscht hoher Kostendruck. Bei der Gestaltung der sogenannten Benefit-Angebote und der Wahl der Anbieter kommt es zunehmend darauf an, aus begrenzten Budgets das Maximum herauszuholen und einen möglichst hohen Nutzen für die Beschäftigten zu erzeugen, zeigt eine Studie des Beraters und Maklers WTW.
Insurance Europe begrüßt ISSB-Vorschlag
Die europäischen Versicherer unterstützen den Vorschlag des Gremiums für internationale Nachhaltigkeitsstandards ISSB für den Wegfall einiger Berichtspflichten. Bestimmte Emissionen aus dem Versicherungsgeschäft müssen demnach nicht mehr verpflichtend offengelegt werden. Der Verband Insurance Europe findet das richtig, schreibt er in seiner Rückmeldung. Die Versicherer klagen seit längerem über ausufernde Vorschriften. Es gibt aber auch Kritiker.
Klimaprotest bei Munich Re
Aktivisten von Urgewald und dem Netzwerk Insure Our Future haben am Montag gegen die Versicherung von klimaschädlichen Flüssigerdgas-Projekten durch Munich Re protestiert. Per beschriftetem Fahrzeug vor der Konzernzentrale forderten sie den Rückversicherer auf, sich im Zuge der angekündigten neuen Klimaziele aus dem Geschäft zurückzuziehen. Sie reagieren damit unter anderem auf die Ankündigung von Munich Re vom Juni, vier Klimainitiativen zu verlassen. Der Rückversicherer spricht von einer relevanten Brückentechnologie.
Omnibus verspätet sich
Das Omnibuspaket der Europäischen Kommission wird dieses Jahr nicht mehr kommen. Mit dem Paket will sie die erst Anfang des Jahres in Kraft getretenen Nachhaltigkeitsberichtspflichten wieder aufweichen. Nun gewährte die zuständige EU-Kommissarin Maria Luís Albuquerque der Europäischen Beratungsgruppe zur Rechnungslegung mehr Zeit zur Konsultation der Änderungen – wodurch sich die Einführung von Omnibus verzögert. Für Analyst Carsten Zielke steht damit das ganze Projekt in Frage.
„Big Beautiful Bill“ – nicht schön für Versicherer
Das Steuerpaket von US-Präsident Donald Trump, das unter dem Namen „Big Beautiful Bill“ bekannt ist, hat den Kongress passiert und wird damit Gesetz werden. Direkt betroffen sind vor allem Millionen Versicherte unter Medicaid und Obamacare, aber auch für die Anbieter dieser Programme gibt es drastische Folgen. Krankenversicherer wie Centene und United Health bekamen die Auswirkungen schon zu spüren.













