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Erste Klagen nach Hackerangriff auf Allianz

Nachdem sich Cyberkriminelle vergangenen Monat Zugriff auf die Daten von rund 1,4 Millionen Kundinnen und Kunden der Allianz Life USA verschafft haben, folgen nun die ersten Sammelklagen von Betroffenen. Mindestens fünf dieser Class Action Suits sind bei dem zuständigen Gericht in den USA eingereicht worden. Die Kläger werfen dem Versicherer vor, keine ausreichenden Sicherheitsmaßnahmen ergriffen zu haben.

BaFin bemängelt Umgang mit Nettopolicen

Die BaFin übt heftige Kritik am Umgang der Versicherer mit Nettopolicen. Die Gesellschaften müssten unter anderem dafür sorgen, dass Kunden über die Unterschiede zwischen Brutto- und Nettoprodukten ausreichend informiert werden. Außerdem holten einige Anbieter nicht genügend Informationen über Kickback-Zahlungen ein. Die BaFin will den Vertrieb von Nettoprodukten künftig intensiver prüfen. In einem Fall hat sie bereits Konsequenzen gezogen.

Sparkassenversicherung muss Klausel streichen

Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg hat vor dem Oberlandesgericht Stuttgart einen Sieg gegen die SV Sparkassenversicherung eingefahren. In dem Zivilverfahren ging es um ein Detail einer Vertragsklausel, das aus Sicht der Verbraucherschützer Kunden unrechtmäßig benachteiligt hatte. Der Versicherer hat die Klage nun anerkannt und die entsprechende Klausel aus seinen Policen gestrichen – was Folgen über das Stuttgarter Urteil hinaus haben könnte.

Kabinett bringt NIS2-Umsetzung auf den Weg

Nach einiger Verzögerung wegen des verfrühten Aus der Ampel hat die neue Bundesregierung jetzt einen Entwurf für das IT-Sicherheitsgesetz vorgelegt. Es ist die Umsetzung der europäischen Richtlinie zur Netzwerk- und Informationssicherheit (NIS2). Dem geplanten Gesetz nach werden deutlich mehr Unternehmen erhöhten Cybersicherheitsstandards entsprechen müssen. In der Assekuranz beobachten besonders D&O-Versicherer diesen Vorgang ganz genau.

VHV warnt vor Baggerschäden

Der niedersächsische Versicherer VHV warnt in einem aktuellen Bericht vor Leitungsschäden durch Baggerarbeiten. Diese machten 85 Prozent aller Schäden im Tiefbau aus, so die Expertinnen und Experten des Bauversicherers. Gerade im Hinblick auf das von der Bundesregierung freigegebene Sondervermögen, das auch in die Instandsetzung und den Neubau von Infrastruktur investiert werden soll, fordert der Versicherer zwar mehr Tempo, aber auch mehr Prävention und Weiterbildung sowie eine bessere Koordination.

Solvency II-Review: Diversity-Strategie wird Pflicht

 Exklusiv  Die europäische Versicherungsaufsicht Eiopa will Versicherer zu mehr Vielfalt in ihren Führungsgremien verpflichten. Erst- und Rückversicherer sollen ein Diversity-Konzept erarbeiten und über die Fortschritte bei der Umsetzung berichten. Die Änderungen würden fast alle deutschen Gesellschaften betreffen und bedeuten eine beträchtliche Ausweitung der Berichtspflichten, erklärt Gunbritt Kammerer-Galahn von der Kanzlei Taylor Wessing. Die entsprechenden Richtlinien sollen ab Anfang 2027 gelten.

Britische Versicherer scheitern mit Klage gegen Allianz

Die Allianz hat einen millionenschweren Rechtsstreit mit elf britischen Versicherern gewonnen. Das Landgericht München wies deren Klage ab. Die Versicherer hatten Entschädigungen an die in den Cum-Ex-Skandal verwickelten Kanzlei Freshfields Bruckhaus Deringer gezahlt und forderten das Geld von der Allianz zurück.

Die britische Regierung, im Bild das London Eye am Südufer der Themse, will regulatorische Lockerungen zur Stärkung der Finanzbranche einführen

Fitch sieht britische Captive-Reform kritisch

Die Ratingagentur Fitch steht den Plänen der britischen Regierung, für Captives und Versicherungsverbriefungen regulatorische Lockerungen einzuführen, skeptisch gegenüber. Sie erwartet zwar kurzfristig keine Auswirkungen auf die Kreditwürdigkeit der Versicherer. Jedoch könnten langfristig systemische Probleme entstehen, wenn Risiken in weniger regulierte Bereiche verlagert würden, so Fitch ein einem aktuellen Marktkommentar. Die Lockerungen, die die Wettbewerbsfähigkeit britischer Finanzunternehmen stärken sollen, sollen ab 2027 zur Anwendung kommen.

Wie die Regierung die bAV stärken will

Das Bundesarbeitsministerium unter Leitung von Bärbel Bas setzt bei der Stärkung der betrieblichen Altersversorgung (bAV) weiter auf das Sozialpartnermodell, das bisher hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist. Es soll für weitere Unternehmen geöffnet werden, sieht der Referentenentwurf für ein Betriebsrentenstärkungsgesetz vor. Geringverdiener sollen außerdem von einer stärkeren Förderung profitieren, die Vereinbarung einer automatischen Entgeltumwandlung soll einfacher werden. Der GDV reagiert positiv.

Private Cyberversicherung unter dem Radar

Deutsche Versicherer messen der privaten Cyberversicherung noch zu wenig Bedeutung bei, glaubt die Ratingagentur Franke und Bornberg. Trotz des Ausmaßes von Cyberkriminalität auch im Privatbereich würden noch zu wenige Gesellschaften separate Cyberpolicen für diese Art von Risiken anbieten. Dies könnte zu Deckungslücken führen, so die Ratingagentur. Sie kritisiert, dass der Versichererverband GDV noch keine unverbindlichen Musterbedingungen für den privaten Cyberbereich definiert hat.

Mögliche Cyberschäden durch Share-Point-Lücke  

 Exklusiv  Die Sicherheitslücke des Microsoftprogramms Share Point hat in den USA bereits zu massiven Hackerangriffen geführt und das FBI auf den Plan gerufen. Auch in Deutschland warnt der Versichererverband GDV vor möglichen Schäden und fordert Unternehmen auf, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Der Versicherungsmonitor hat mit HDI, Ergo und dem IT-Sicherheitsexperten DGC über die Auswirkungen gesprochen.

Solvency II: Versicherer dringen auf Nachbesserung

Die EU-Kommission hat ihren Vorschlag für die technische Ausgestaltung des Solvency-II-Reviews vorgestellt. Interessierte Parteien haben bis September Zeit, sich dazu zu äußern. Versicherungsverbände sehen noch Verbesserungsbedarf, um mit dem Bürokratieabbau und der Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit Ernst zu machen. Analysten warnen dagegen vor einer überzogenen Entlastung der Branche.

Universa mit neuem Vorstandssprecher

 Leute – Aktuelle Personalien  Frank Sievert (Bild) wird im kommenden Dezember neuer Vorstandssprecher der Universa-Gruppe. Er folgt auf Michael Baulig. Zudem wird Jutta Holzmann im Februar 2026 neue Vertriebsvorständin. Außerdem: Die Howden-Tochter Hendricks aus Düsseldorf erweitert ihr Führungsgremium mit Carmen Röhr, die den Bereich Internal Services & Quality Management leitet. Personelle Neuigkeiten gibt es auch beim Industrieversicherer Axa XL sowie bei der Ratingagentur Moody’s.

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