Die Versicherungskammer Bayern treibt die Modernisierung von Vertrieb und Marketing voran: Annika Bäcker übernimmt Anfang 2026 die neue Einheit „Marketing Performance & Online Sales“, Stefan Weller verantwortet künftig den Bereich „Marketing Planning & Analytics“. Auch international gibt es personelle Veränderungen: Swiss Re bekommt mit Nicole Pieterse eine neue Personalchefin, Everest stärkt sein Führungsteam, und Allianz Global Investors erweitert die Führung in Zürich.
Versicherer
KI wird Arbeitsplätze kosten
Das Narrativ der Versicherungsbranche, dass der verstärkte Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) nicht zu einem Arbeitsplatzabbau führen wird, bröckelt zunehmend. Simon Moser (links), CEO des Insurtechs Muffintech, glaubt, dass die Versicherer in Zukunft deutlich weniger Mitarbeiter haben werden. Er hält eine Reduktion um 50 bis 60 Prozent für realistisch. Ob sich auch die Lebensversicherungsprodukte für die Kunden durch KI verändern werden, ist unklar.
Google scheut Nachbarschaft zu Versicherern
Klatsch, Tratsch und die wirklich wichtigen Informationen über Unternehmen und Manager – das gibt es am Kaffeeautomaten, auf dem Flur und hier. Heute: Der US-Konzern Google meidet die Nachbarschaft zu Zurich, Swiss Life und Amazon.
Priebe: Lebensversicherer können Lösungen bieten
Volker Priebe, Privatkunden- und Produktvorstand der Allianz Leben, sieht jede Menge Wachstumschancen für Lebensversicherer. Punkten könnten sie bei jungen Menschen wie auch Babyboomern kurz vor der Rente. Auch für gesamtwirtschaftliche Aufgaben wie die Stärkung des europäischen Wirtschaftsraums und die nachhaltige Transformation der Wirtschaft hätten sie Lösungen parat. Verbraucherschützer sehen Baustellen bei den hohen Kosten und oft niedrigen Rentenhöhen.
Schlienkamp: Unternehmenskultur schlägt KI
Müssen sich Mitarbeitende in Unternehmen nun davor fürchten, von künstlicher Intelligenz (KI) ersetzt zu werden, oder nicht? Diese Frage konnte Caroline Schlienkamp, Vorständin der Versicherungsgruppe Talanx, auf einer Fachkonferenz der Süddeutschen Zeitung zwar nicht beantworten. Sie zeigte sich aber entspannt und erklärte, dass eine solide Unternehmenskultur stärker ist als die neueste Technologie.
PKV: Die Krankenversicherung braucht mehr Wahlfreiheit
Die privaten Krankenversicherer (PKV) könnten nach eigener Einschätzung eine wichtige Rolle bei einer Reform der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) spielen. Mehr Menschen sollten sich zwischen GKV und PKV entscheiden können, schlägt der PKV-Verband in einer Stellungnahme für die von Bundesgesundheitsministerin Nina Warken eingesetzte Finanz-Kommission Gesundheit vor. Als wichtige Maßnahmen sieht er auch mehr Eigenbeteiligungen, niedrigere Steuersätze für Arzneimittel sowie die Stärkung von Prävention und Gesundheitsförderung.
GDV will Prämien in Hochwassergebieten deckeln
Die Versicherungsbranche hat ihren Vorschlag für eine stärkere Verbreitung von Elementarschadenversicherungen um einen neuen Baustein ergänzt. Besonders schwere Versicherungsrisiken sollen in einer neuen Gesellschaft namens Elementar Re gebündelt werden, die Prämien will der Versichererverband GDV deckeln. Zur Finanzierung sollen alle Gebäudekunden per Zuschlag beitragen. Kritik kommt von Klimaaktivisten.
Hurrikane 2025: Nur geringe versicherte Schäden
Die Munich Re beziffert die versicherten Schäden in der auslaufenden Hurrikansaison mit rund 4 Mrd. Dollar (3,4 Mrd. Euro). Die Entwicklungen waren damit unterdurchschnittlich, wie der Rückversicherer in einem aktuellen Bericht schreibt. Grund dafür ist laut der Expertinnen und Experten der Umstand, dass die Stürme seltener auf Land oder auf Regionen mit geringer Versicherungsdichte getroffen waren.
Tenhagen: KI-Schulung dringend nötig
Versicherer sollten Mitarbeitende im Umgang mit künstlicher Intelligenz schulen, empfahl Hermann-Josef Tenhagen vom Verbraucherportal Finanztip bei der Verleihung der „Digitalen Leuchttürme 2025“ der Süddeutschen Zeitung in Köln. KI bietet seiner Meinung nach das Potenzial, die größten Ärgernisse für Kundinnen und Kunden zu beseitigen: lange Bearbeitungszeiten, schlechter Service und Probleme bei der Schadenregulierung. Über die Auszeichnungen freuen konnten sich Domcura, Hiscox, Schunck und die Hanseatische Versicherungsbörse.
Patrick Smolka verlässt MSIG Europe
Patrick Smolka (Bild) scheidet zum Jahresende bei MSIG Europe SE aus. Seit der Fusion des Industrieversicherers mit MS Amlin war er neben Herbert Baeten einer der beiden Chief Underwriting Officer der Gruppe. Baeten führt den Bereich künftig allein weiter. Personelle Neuigkeiten gibt es auch bei der Baloise, der Allianz Life Malaysia und dem US-Cyberspezialisten Coalition.
Clark setzt auf Hypoport
Der Digitalmakler Clark und der Technologiedienstleister Hypoport erweitern ihre Kooperation. Die von Dominik Strebel geleitete Deutschland-Einheit Clark Germany bündelt das Bestandsgeschäft bei Qualitypool, der Maklerpool-Tochter der Hypoport Insurtech AG. Qualitypool ist einer von mehreren Pool-Partnern, mit denen Clark bislang für die Servicierung des Geschäfts zusammengearbeitet hat. Die operative Abwicklung erfolgt künftig über die Systeme der Smart Insurtech AG, die ebenfalls Teil von Hypoport Insurtech ist.
Kostensenkung durch klare Regeln zum Abschleppen von E-Autos
Der GDV hat gemeinsam mit verschiedenen Verbänden und Organisationen aus dem Verkehrssektor unverbindliche Regeln für das Abschleppen von Elektrofahrzeugen erarbeitet. Ziel ist ein einheitliches Vorgehen nach Unfällen mit E-Autos – verbunden mit einer deutlichen Kostensenkung, nicht zuletzt für die Versicherer. Zentraler Gedanke des neuen Leitfadens ist, dass die E-Autos nach einem Unfall nicht anders behandelt werden sollten als solche mit Verbrennungsmotor.
Oletzky: Nicht nur auf generative KI setzen
Die Versicherer sollten sich beim Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) nicht nur auf Sprachmodelle wie ChatGPT oder Gemini beschränken, empfahl Branchenkenner Torsten Oletzky auf der SZ-Konferenz „The Digital Insurance“. Bislang habe künstliche Intelligenz die Branche noch nicht dramatisch verändert. Das könne sich aber ändern, wenn die Versicherer stärker auf KI-Agenten setzen. Das wird auch Folgen für die Zahl der Mitarbeiter in der Branche haben. Der Assekuradeur Domcura stellt etwa seit einem Jahr im operativen Bereich keine neuen Mitarbeiter mehr ein.
Italienische Staatsanwaltschaft ermittelt im Mediobanca-Deal
Im Streit um die Übernahme des Generali-Anteilseigners Mediobanca durch die Bank Monte dei Paschi di Siena (MPS) ermittelt jetzt die Mailänder Staatsanwaltschaft. Unter Verdacht stehen MPS-Chef Luigi Lovaglio und die Mediobanca-Investoren Francesco Caltagirone und Francesco Milleri. Der Vorwurf heißt Marktmanipulation: Die Beteiligten sollen Mediobanca nur deshalb übernommen haben, weil sie eigentlich die Kontrolle über Generali bekommen wollten. Bei dem Deal seien regulatorische Hürden umgangen worden.
Beazley wird bei Cyber in Nordamerika vorsichtiger
Beazley, einer der weltweit größten Cyberversicherer, will beim Geschäft mit Cyberpolicen in Nordamerika auf die Bremse treten. Der Versicherer sei nicht bereit, mit unrentablen Preisen in dem Markt weiter zu wachsen. Hintergrund der Entscheidung seien steigende Schäden und sinkende Preise in einem umkämpften Marktsegment. In Deutschland sind die Preise ebenfalls rückläufig, Versicherer scheuen das Kumulrisiko und reduzieren Kapazitäten. Hier will der Versicherer jedoch weiter wachsen, betonte das Unternehmen.














