Versicherer
Bancassurance mit Wachstumschancen
Zehn Jahre lang war das Allfinanzgeschäft aus der Mode, jetzt kommt es mit Macht zurück. Das war der Konsens einer Diskussionsrunde im Rahmen der Konferenz Digisurance in Berlin. Weil die Banken anhand von Transaktionen einen Wissensvorsprung beim Versicherungsbedarf der Kunden haben, sind sie gegenüber den Agenturen der Versicherer im Vorteil, sagte David Furtwängler, Hauptbevollmächtigter des Versicherers BNP Paribas Cardif in Deutschland. Die Assekuranz versucht, mit Anwendungen zu kontern, mit denen sich nicht nur Versicherungen, sondern auch Kapitalanlagen und Konten verwalten lassen.
Oscar weitet Obamacare-Angebot aus
Trotz großem Widerstand gegen das US-Gesundheitsprogramm Obamacare weitet der Anbieter Oscar sein Angebot aus. Obamacare wurde vom ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama eingeführt, die neue Regierung unter Donald Trump will das Programm allerdings abschaffen. Außerdem ziehen sich große Versicherer immer mehr aus dem Markt zurück, weil Obamacare für sie nicht profitabel ist. Da ist es überraschend, dass Oscar in sechs neue Gebiete vordringen will. Dazu gehören Florida, Arizona und Michigan. Chef und Mitgründer Mario Schlosser sieht in dem rein digitalen Konzept von Oscar einen entscheidenden Vorteil.
Private Pflegeversicherung wird teurer
In der privaten Krankenversicherung (PKV) werden die Prämien für die Pflegepflichtversicherung deutlich steigen. Der Vorsitzende des PKV-Verbands Uwe Laue rechnet mit einer Anhebung um 20 Prozent bis 30 Prozent. Grund sind die Leistungsausweitungen für Pflegebedürftige und die von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn geplante Schaffung neuer Pflegestellen. Im juristischen Streit über die Rolle der Treuhänder bei Beitragsanpassungen in der PKV erwartet Laue, dass der Bundesgerichtshof die Position der Branche teilt und das bisher praktizierte Verfahren für rechtmäßig erklärt.
PKV fordert Gleichbehandlung für Privatversicherte
Die privaten Krankenversicherer (PKV) sehen die Politik in der Pflicht, endlich Verbesserungen für die Privatversicherten auf den Weg zu bringen. Da die PKV Teil des sozialen Sicherungssystems ist, dürften sich Maßnahmen zur Entlastung der Versicherten nicht ausschließlich auf die gesetzliche Krankenversicherung beschränken, betonte der Vorsitzende des PKV-Verbands Uwe Laue auf der PKV-Jahrestagung in Berlin. Dringenden Handlungsbedarf sieht er vor allem bei den Mechanismen für Beitragsanpassungen.
Lucius wird Chef von Heubeck
Leute – Aktuelle Personalien Der Mathematiker Friedemann Lucius (Bild) wird zum 1. Oktober neuer Vorstandsvorsitzender des Beratungshauses Heubeck, das sich auf betriebliche Altersversorgung spezialisiert hat. Der 50-jährige Lucius ist bereits seit fünf Jahren im Vorstand des Unternehmens und folgt auf Richard Herrmann, der in den Ruhestand geht. Außerdem holt sich die Wefox-Gruppe mit Spiros Margaris einen international erfahrenen Fintech-Experten in den Beirat. Die Gothaer bekommt mit Thomas Berg einen neuen Leiter für den Exklusivvertrieb, Axa-Chef Thomas Buberl ist neuer Vorsitzender der Lobbyorganisation Pan European Insurance Forum und bei der Axa Schweiz wird Philipp Wolfensberger neuer Leiter des Bereichs Gesundheitsvorsorge. […]
Gawande wird Chef von Amazon-Krankenversicherer
Atul Gawande wird neuer Chef des Krankenversicherers, den Amazon, Berkshire Hathaway und J.P. Morgan in den USA gründen wollen. Der 52-Jährige kennt sich im Gesundheitswesen bestens aus. Er ist Chirurg und Professor an der Harvard T.H. Chan School of Public Health sowie an der Harvard Medical School. Zudem ist er Gründer und Chef von Adriane Labs, einem Unternehmen, das neue Lösungen für die Gesundheitsversorgung entwickelt. Gawande gilt als scharfer Kritiker des US-Gesundheitssystems.
Viridium: Wir haben das Thema Run-off unterschätzt
In der öffentlichen Debatte um den Verkauf von geschlossenen Lebensversicherungsbeständen an Abwickler hat sich die Versicherungsbranche nicht gerade mit Ruhm bekleckert, glaubt Heinz-Peter Roß, Chef des Abwicklers Viridium. Es fehlte eine einheitliche Kommunikationsstrategie. Er mahnte auf einer Lebensversicherungskonferenz in Köln eine Versachlichung der Diskussion an, Versicherer sollten Übertreibungen tunlichst vermeiden. Zudem nannte er Details zu Viridiums Abwicklungsplattform.
BdV kritisiert Leben-Maßnahmenpaket
Der Bund der Versicherten (BdV) ist unzufrieden mit dem Entwurf für ein Maßnahmenpaket der Regierung für die Lebensversicherung. Das Papier basiert offenbar auf den Ergebnissen der bisher unveröffentlichten Evaluierung des Lebensversicherungsreformgesetzes (LVRG). Es sei ein Skandal, dass bei der Evaluierung des LVRG die Veränderung der Kundenbeteiligung an den Bewertungsreserven offenkundig keine Rolle gespielt habe, so der Verband. Das vierseitige als Entwurf gekennzeichnete Papier sieht unter anderem Handlungsbedarf beim Sicherungsfonds der Branche. Das Finanzministerium wollte sich nicht äußern.
AIG kauft Munich Re-Tochter Ellipse
Der Versicherer American International Group (AIG) kauft die Munich Re-Tochtergesellschaft Ellipse. Das Unternehmen vertreibt Gruppen-Risikolebensversicherungen auf dem britischen Markt. Zum Kaufpreis äußern sich die Gesellschaften nicht. Der bevorstehende Brexit soll kein Grund für die Verkaufsentscheidung gewesen sein, auch die Geschäftsergebnisse von Ellipse seien zufriedenstellend gewesen, teilte ein Munich Re-Sprecher mit. Der Konzern überdenke derzeit jedoch seine Positionierung in Großbritannien.
Munich Re und […]
Brexit: City fordert Bestandsschutz
Durch den Brexit drohen 36 Millionen Versicherungsverträge in der Europäischen Union in ihrer aktuellen Form ungültig zu werden. Damit Privatpersonen und Unternehmen nicht plötzlich ohne Versicherungsschutz dastehen, fordert der Verband The City UK, der die britische Finanzbranche vertritt, Bestandsschutzklauseln für die betroffenen Verträge. Auch eine Überführung von Verträgen aus Großbritannien und der EU in den jeweils anderen Rechtsrahmen wäre zwar – zumindest teilweise – eine mögliche Lösung des Problems. Die damit verbundenen Kosten und die Unklarheit über die künftige Regulierung lassen die Versicherer aber vor diesem Schritt zurückschrecken.
BVK keilt gegen Versicherer
Michael Heinz, Präsident des Vermittlerverbands BVK, sieht Versicherer und Vermittler nicht mehr in einem Boot sitzen. Die Gesellschaften investieren seiner Meinung nach zu viel Geld in digitale Vertriebe und sprechen sich auch noch für vereinfachte Regeln für sie aus, monierte er auf einer Lebensversicherungskonferenz in Köln. Auch die Diskussionen um den Provisionsdeckel hätten die Vermittler den Versicherern zu verdanken. Während die Provisionen bei den Vermittlern wie gewünscht zurückgegangen seien, seien die Kosten der Versicherer sogar gestiegen, kritisierte er.
Solvency II: Große Unterschiede bei Risikofaktoren
Marktrisiken betreffen die Versicherer unterschiedlich stark bei der Berechnung der Kapitalanforderungen, die die Gesellschaften nach Solvency II erfüllen müssen, schreibt A.M. Best in einer aktuellen Studie. Risiken durch das Underwriting wirken sich bei den einzelnen Unternehmen ebenfalls unterschiedlich stark aus. Die Ratingagentur stellt – allerdings wenig überraschend – fest, dass ein hoher Anteil fondsgebundener Policen im Vertragsbestand in der Lebensversicherung die Kapitalanforderungen reduziert.
DIN-Norm regelt private Finanzberatung neu
Das Deutsche Institut für Normung (DIN) will eine Norm einführen, die neue Regeln für die Finanzberatung von Privatpersonen definiert. Einen entsprechenden Entwurf hat das DIN vorgelegt, die Branche kann ihn bis zum 8. August kommentieren. Die DIN-Norm 77230 „Basis-Finanzanalyse für Privathaushalte“ soll dafür sorgen, dass Berater die finanzielle Situation ihrer Kunden möglichst objektiv erfassen und nicht am Bedarf der Kunden vorbei beraten. Die Ausarbeitung der Regelungen war ein Mammut-Projekt – zahlreiche Versicherer, Banken, Verbraucherschützer, Vertriebe und Finanzwissenschaftler waren daran beteiligt.












